
Konzentrationsprobleme, Hitzewallungen & Co. Wechseljahre im Job? Das hilft Frauen am besten!
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30. April 2025, 15:28 Uhr
In den Wechseljahren verändert sich der Körper – und das wirkt sich nicht selten auf die Arbeit aus. Konzentrationsstörungen, Erschöpfung, Hitzewallungen oder Schlafprobleme machen den Joballtag für viele Frauen zur Herausforderung.
Bei vielen Frauen sind die Auswirkungen von Wechseljahresbeschwerden auf ihre Arbeit so gravierend, dass sie sich krankschreiben lassen müssen, ihre Stunden reduzieren oder sogar ganz in den Vorruhestand gehen. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie zu Wechseljahresbeschwerden am Arbeitsplatz.
Diese Wechseljahresbeschwerden sind im Job die größte Belastung
Laut Studie bereiten am Arbeitsplatz vor allem folgende Beschwerden Probleme:
- Konzentrationsstörungen / Brain Fog
- Schlaflosigkeit
- Hitzewallungen
- Erschöpfung und Reizbarkeit
- Depressive Verstimmungen
- Herzrasen
- Schwindel
- Harnwegs-Beschwerden
Solche Symptome können im Job den Stress verstärken und die Fehleranfälligkeit erhöhen, wodurch der Arbeitsalltag für viele Frauen zur Herausforderung wird.
Über 40 Prozent der in der Studie befragten Frauen gaben an, dass die Wechseljahre negative Auswirkungen auf ihre Karriere hatten – jede fünfte Frau über 55 ging deshalb sogar früher in Rente. Und: Weniger als 5 Prozent der Frauen erleben am Arbeitsplatz echte Unterstützung durch ihre Führungskraft. Oftmals ist das Thema hier noch tabu.
Was Führungskräfte und Unternehmen tun können
Wenn Frauen wegen Wechseljahresbeschwerden aus dem Berufsleben aussteigen, kostet das nicht nur Produktivität, sondern auch viel Wissen und Erfahrung: Allein in Deutschland wurde der wirtschaftliche Schaden durch die Wechseljahre auf 9,4 Milliarden Euro geschätzt.
Ich bin der festen Überzeugung: Wenn Frauen weniger häufig aus dem Job kippen, weil sie von den Wechseljahresbeschwerden überwältigt werden, dann haben auch die Arbeitgeber finanziell etwas davon.
Das können konkrete Maßnahmen von Firmen und Unternehmen sein:
- Führungskräfte schulen und sensibilisieren
- anonyme Feedbackmöglichkeiten oder Umfragen zum Thema
- Aufklärung durch Infoveranstaltungen oder Vorträge
- Regelmäßige Beratungssprechstunden vor Ort mit Expertinnen oder Experten
- eine Ansprechperson im Unternehmen für das Thema benennen
- Flexible Arbeitszeitmodelle oder Homeoffice ermöglichen
- Ruheräume, atmungsaktive Arbeitskleidung
- Betriebsärzte zu dem Thema weiterbilden
Was Frauen selbst tun können
Auch die betroffenen Frauen selbst können etwas dafür tun, sich besser zu fühlen und damit auch im Arbeitsalltag besser klarzukommen.
Expertin Dr. Katrin Schaudig rät dazu, bei anhaltenden Beschwerden frühzeitig medizinischen Rat einzuholen und so die passende Behandlung zu finden – von pflanzlichen Mitteln bis zur individuell abgestimmten Hormonersatztherapie.
Auch kleine Veränderungen im Alltag sind für Frauen in den Wechseljahren oft hilfreich:
- mehr Bewegung und Sport - insbesondere Kraftsport
- eine angepasste Ernährung für die Wechseljahre
- Entspannungsübungen wie autogenes Training oder Yoga
- Schlafrituale und Stressreduktion
Wechseljahre und Arbeit - beide Seiten profitieren von Offenheit
Fazit: Es lohnt sich, das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM), den Personalrat, Betriebsärzte oder die direkten Vorgesetzten anzusprechen.
Sinnvoll ist das für beide Seiten, so Prof. Andrea Rumler im MDR-Podcast "Hormongesteuert": "An erster Stelle stehen Dinge, die gar kein Geld kosten: Sensibilisierung und gesehen werden!"
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 30. April 2025 | 17:15 Uhr