Neue Studie Bier als Heilmittel gegen Covid: Trinker-Traum oder wissenschaftliche Realität?
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10. Dezember 2023, 11:01 Uhr
Bier trinken und damit nicht nur den Durst löschen, sondern gleichzeitig auch etwas gegen Corona- und andere Viren tun? Was wie eine Biertrinker-Fantasie klingt, beinhaltet tatsächlich einen gewissen Wahrheitsgehalt.
Antivirale Stoffe in Hopfen
Forscher der Universitäten in Tübingen und Hohenheim haben nach eigenen Angaben bei gemeinsamen Experimenten herausgefunden, dass bestimmte Inhaltsstoffe von Hopfen und Bier eine nachweisbare antivirale Aktivität gegen Covid besitzen.
Als besonders effektiv gegen die Virenvermehrung hätten sich bei der Studie, deren Ergebnisse bei ScienceDirect veröffentlicht wurden, vor allem der Hopfeninhaltsstoff Xanthohumol und sein Derivat 6-Prenylnaringenin erwiesen.
Die Dosis ist entscheidend
Wer jetzt in der Hoffnung zum Kühlschrank rennt, sich oder andere mit Bier zu heilen, kann direkt wieder umkehren. Die Forscher raten nämlich dringend davon ab, virale Erkrankungen mit Bier zu behandeln. Das liegt vor allem daran, dass die Konzentration der Inhaltsstoffe nicht hoch genug ist. Außerdem sei der Alkoholgehalt des Biers eher schädlich.
Für eine Therapie würden die Inhaltsstoffe von Hopfen nicht ausreichen, sagt Mikrobiologe Günther Fritz gegenüber dem SWR. Die Ergebnisse legen nach Angaben der Forscher aber nahe, dass es in Lebensmitteln eine Vielzahl bislang wenig beachteter, hochwirksamer und zugleich gut verträglicher Wirkstoffe für ganz unterschiedliche Krankheitsbilder geben könnte.
In Kombination mit anderen Stoffen könnten sie möglicherweise in Zukunft gegen Viruserkrankungen eingesetzt werden und so das Arsenal an antiviralen Wirkstoffen erweitern.
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
epd
SWR
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 06. Dezember 2023 | 17:15 Uhr