Mann mit Ausschlag, der am Affenpockenvirus leidet.
Sieht aus wie Windpocken, ist aber eine Affenpocken-Infektion. Die Erkrankung verläuft meist aber milder als die Windpocken. Bildrechte: IMAGO / Pond5 Images

Viele Fälle in Afrika Affenpocken: Forscher besorgt über neue Mutation

11. Juli 2024, 15:03 Uhr

Die aktuelle Mitteilung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) klingt nicht gut: "Es ist dringend notwendig, den jüngsten Anstieg der Affenpocken-Fälle in Afrika zu bekämpfen", heißt es dort.

Mpox, wie die Krankheit nun offiziell heißt, wütet wieder in Afrika, vor allem in einer schwer zugänglichen Region der Demokratischen Republik Kongo. Und das Virus ist mutiert! Die Folge: Es tötet vor allem Kinder und auch die Zahl der Fehlgeburten ist in letzter Zeit stark angestiegen.

Die Sorge ist groß, dass sich das aggressive Virus nun auch international verbreitet.

Eine kolorierte transmissionselektronenmikroskopische Aufnahme von Partikeln des Affenpockenvirus (Gold), kultiviert und gereinigt aus einer Zellkultur, aufgenommen in der NIAID Integrated Research Facility, veröffentlicht am 26. Juli 2022, in Fort Detrick, Maryland.
So sehen Monkeypox-Viren unter dem Mikroskop aus. Bildrechte: picture alliance/dpa/Planet Pix via ZUMA Press Wire | Niaid/Niaid

2022 auch Fälle in Europa

Schlagzeilen machte 2022 eine vergleichsweise milde Version von Mpox, die in den USA und in Europa beobachtet wurde - unter anderem in England und Deutschland. Damals wurde sogar ein Gesundheitsnotstand ausgerufen, der mittlerweile aber wieder beendet ist.

Wie gefährlich sind Affenpocken für den Menschen?

Infektionen mit dem Monkeypox-Virus verlaufen meist glimpflich und rufen in der Regel nur milde Symptome hervor. Aber auch schwere Verläufe sind in Einzelfällen möglich. Ansteckend sind nur Erkrankte, die auch Symptome einer Infektion mit dem Virus zeigen - und auch dann nur bei engem Kontakt!

In Afrika führt die in Europa und den USA auftretende westafrikanische Variante des Virus bei etwa einem Prozent der Erkrankten zum Tod. Bei der zentralafrikanischen Variante des Erregers sterben etwa zehn Prozent der Erkrankten.

Impfausweis mit Schriftzug Affenpocken und Impfspritze, Impfstoff gegen Affenpocken
Gegen Affenpocken kann man sich impfen lassen. Das reduziert das Risiko eines Krankheitsausbruchs bzw. mildert den Krankheitsverlauf ab. Bildrechte: IMAGO / Christian Ohde

Mit Affenpocken infiziert? Das sind die Symptome

Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Schüttelfrost und Erschöpfung - das sind die ersten Krankheitsanzeichen.

Dann kann sich ein juckender, schmerzender Ausschlag mit Bläschen oder Pusteln entwickeln, der sich, meist vom Gesicht ausgehend, auf andere Körperteile ausbreitet. Der Ausschlag sieht je nach Phase unterschiedlich aus und kann Windpocken und Syphilis ähneln.

Podcast Kekulés Gesundheits-Kompass 81 min
Bildrechte: MDR/Stephan Flad
81 min

MDR AKTUELL Fr 27.05.2022 15:32Uhr 80:43 min

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Wie kann man sich mit Affenpocken anstecken?

Zu seinem Namen kam der Erreger, weil er erstmals im Jahr 1958 in einem dänischen Labor bei Affen nachgewiesen wurde. Auf den Menschen übertragen werden die Viren durch Kontakt mit Sekreten infizierter Tiere.

Übertragungen von Mensch zu Mensch sollen durch Kontakte mit Körperflüssigkeiten oder Krusten möglich sein - und damit auch beim Sex. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge genügen schon kleine Tröpfchen, um sich mit dem Virus zu infizieren.

Bei der Mehrheit der 2022 bekannt gewordenen Fälle waren Männer betroffen, die Sexualkontakte zu anderen Männern hatten.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 09. Juli 2024 | 17:15 Uhr

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