Das Sonnenvitamin im Test Vitamin-D-Präparate: Die meisten sind zu hoch dosiert
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30. Dezember 2024, 19:14 Uhr
Zu hoch dosierte Vitamin-D-Präparate im Handel? Das meldet jetzt Öko-Test nach der Prüfung von 25 frei verkäuflichen Produkten: Nur wenige halten sich an die empfohlenen Werte.
So wichtig ist Vitamin D
Vitamin D ist wichtig für die Knochengesundheit, für das Immunsystem, die Muskelfunktion und auch für die Stimmung.
Das Besondere an diesem Vitamin: Der Körper kann es selbst bilden. Dazu braucht er Sonnenlicht.
Doch das mit der Sonne ist im Winter schwierig - ein Grund, warum viele Menschen gerade in der dunklen Jahreszeit vorsorglich Vitamin-D-Präparate einnehmen.
Die aktuellen Testergebnisse
Die Zeitschrift Öko-Test hat in ihrer aktuellen Ausgabe 23 Vitamin-D3-Präparate untersucht, darunter vier rezeptfreie Arzneimittel aus der Apotheke und 19 Nahrungsergänzungsmittel, die man zum Beispiel in Drogerien kaufen kann.
Nur zwei von ihnen schneiden allerdings mit Bestnote ab, vier sind immerhin "gut".
15 der getesteten Produkte enthalten deutlich zu viel Vitamin D.
Wichtig: Die richtige Dosierung von Vitamin D
Zu hoch dosierte Vitamin-D-Präparate können laut Öko-Test gefährlich sein. Der Körper speichert Vitamin D ein - auf Dauer drohen Beschwerden wie Übelkeit, Bauchkrämpfe oder sogar Nierenschäden.
Die meisten Produkte im aktuellen Test überschreiten die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfohlene Marke von 20 Mikrogramm bzw. 800 i.E. (Internationale Einheiten) - nur wenige der getesteten Mittel bleiben innerhalb dieses Rahmens.
Der Großteil liegt mitunter deutlich darüber. Ein Präparat kommt mit seiner empfohlenen Tagesdosis sogar auf 100 Mikrogramm - das Fünffache der Empfehlung.
Insgesamt zehn der getesteten Präparate erhalten daher die Note "mangelhaft" oder sogar "ungenügend".
Weiteres Problem im Test: Problematische Inhaltsstoffe
Ein weiterer Grund für das schlechte Abschneiden im Öko-Test-Ranking sind bedenkliche Inhaltsstoffe: Bestimmte Gelier- oder Verdickungsmittel wie Carrageen und Carboxymethylcellulose, die sich negativ auf den Verdauungstrakt, das Immunsystem oder die Darmflora auswirken können.
Auch Phosphatverbindungen, Sucralose und Talkum wurden teilweise in den Präparaten gefunden. Auch hier bestehen gesundheitliche Bedenken seitens der Tester.
Höhere Dosierung kann sinnvoll sein
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Vitamin-D-Spiegel zu niedrig sein könnte, lassen Sie Ihren individuellen Status durch einen Bluttest überprüfen. Der von der DGE empfohlene Wert liegt bei 20 ng/ml.
Wichtig: Der Vitamin-D-Bedarf ist individuell sehr unterschiedlich und hängt auch von Alter, Erkrankungen oder Hauttyp ab und kann daher im Einzelfall höher sein.
Vitamin D über Ernährung?
Nur wenige Lebensmittel enthalten nennenswerte Mengen an Vitamin D. Dazu gehören Lachs, Leber, Eier, Pilze, Avocados und Milchprodukte. Hauptlieferant ist und bleibt aber die Sonne: Der Körper deckt insgesamt nur etwa 10 Prozent seines Bedarfs über die Nahrung.
BRISANT