15. Todestag von Robert Enke Teresa Enke feiert lieber seinen Geburtstag

Es gibt Momente, Situationen, Schlagzeilen, mit denen jede und jeder etwas verbindet. So auch der Selbstmord von Robert Enke, dem Nationaltorwart, dem Vater, dem Ehemann.

Dass sein Schicksal in uns weiterlebt und sich gleichzeitig viel getan hat, wenn es um seelische Gesundheit und den Umgang mit Depressionen geht, ist auch einer starken Frau zu verdanken - nämlich seiner Frau: Teresa Enke.

Im neuen ARD-Podcast "Robert Enke" gibt sie tiefe Einblicke in ihr Leben.

Teresa Enke ist wieder glücklich. Doch ihr neuer Mann, mit dem sie einen Sohn hat, habe es nicht leicht mit dem großen Schatten.

Ihre Robert-Enke-Stiftung hat eine Menge dafür getan, dass Depression längst kein Tabuthema mehr ist.

Hier wird auch des 15. Todestages von Robert Enke gedacht.

Doch so wichtig das Datum auch ist: Teresa Enke feiert lieber Roberts Geburtstag. Seinen Todestag würde sie am liebsten ignorieren, sagt sie im Podcast.

Als sie den Todestag ihrer ebenfalls verstorbenen Tochter vergessen habe, sei sie zunächst schockiert gewesen, gibt Teresa Enke zu. Auf der anderen Seite sei es aber auch ein gutes Zeichen - ihre Welt dreht sich weiter.

An Robert, den sie immer noch liebevoll Robbie nennt, denke sie vor allem an bestimmten Orten und beim Fußballgucken.

Mittlerweile gibt es viele prominente Sportler, die offen mit ihrer psychischen Erkrankung umgehen.

Weltstars des Sports wie Rekord-Olympiasieger Michael Phelps, Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton oder auch die US-Turnerin Simone Biles.

Auch wenn es noch viel zu tun gibt, in der heutigen Zeit hätte der lebenslustige Robert Enke wohl den Mut gehabt sich zu öffnen.

Beim Thema Therapieplätze schlägt Teresa Enke Alarm. Noch vor fünf Jahren hätte sie mit breiter Brust sagen können: Wir als Stiftung können jedem innerhalb einer Woche einen Therapieplatz vermitteln. Das gelinge nicht mehr.

Unter Experten ist unbestritten, dass der Stauts quo mindestens unbefriedigend ist. Deshalb lautet der Rat: Wer in Lebensgefahr schwebt oder einen suizidgefährdeten Angehörigen hat, sollte auf keinen Fall warten, sondern den Notarzt alarmieren oder in eine Klinik fahren.