Sharon Stone
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Schlaganfall 2001 Sharon Stone: Ärzte ignorierten ihr Leiden

30. Oktober 2023, 08:23 Uhr

2001 wäre Sharon Stone fast an einem Schlaganfall gestorben. Ihre damaligen Überlebenschancen? Nach eigenen Aussagen ein Prozent.

Nun erhebt die Schauspielerin im Interview mit der Zeitschrift "Vogue" schwere Vorwürfe: Ärzte und Personal haben Sharon Stone für eine Simulantin gehalten - und ignorierten erste Anzeichen einer Gehirnblutung. Mit fatalen Folgen.

Sharon Stone: Dem Tod von der Schippe gesprungen

Sharon Stone erinnert sich noch genau an den Tag, an dem sie in einer Notaufnahme in L.A. landete. Grund waren heftige, "blitzartige Kopfschmerzen". Ihr behandelnder Arzt wollte aufgrund einer Angiografie eine sofortige Gehirnoperation vornehmen.

Angiografie Die Darstellung der Arterien mit Hilfe eines Kontrastmittels wird als "Angiographie" bezeichnet.

Ich erinnere mich, wie ich auf einer Trage aufwachte und den Jungen, der sie schob, fragte, wohin er mit mir wolle, und er sagte nur schlicht: 'Gehirnoperation'. Ein Arzt hatte ohne mein Wissen oder meine Zustimmung entschieden, dass er eine explorative Gehirnoperation machen möchte und schickte mich in den Operationsaal.

Sharon Stone

Sobald sich Sharon Stone seiner Absichten bewusst wurde, schlug sie Alarm und wehrte sich - solange, bis jemand ihr zuhörte.

Durch diese Erfahrung habe ich gelernt, dass Frauen im medizinischen Umfeld oft nicht gehört werden, insbesondere wenn keine Ärztin anwesend ist.

Sharon Stone

Personal ignorierte Sharon Stones Symptome

"Medical Gaslighting" nennt man es, wenn medizinisches Fachpersonal Beschwerden von Patienten einfach abweist oder herunterspielt.

Sharon Stone hatte damals einen Bruch der Wirbelarterie erlitten, der wiederum zu einer Gehirnblutung führte. Ihr erstes CT-Angiogramm im Krankenhaus ergab keine Ergebnisse. "Daraufhin entschieden sie schlicht, dass ich meine Schmerzen wohl einfach vorgetäuscht habe."

Ihre beste Freundin überredete das Personal, dass man weitere Untersuchungen vornehmen solle - eine lebensrettende Entscheidung, denn so wurde die Gehirnblutung doch noch festgestellt.

Ich wäre gestorben, wenn sie mich nach Hause geschickt hätten.

Sharon Stone

Sharon Stone: "Ich verlor alles"

Ihr Leben stand auf dem Spiel, danach lag Sharon Stone für mehrere Tage im Koma. Es folgte eine jahrelange Therapie. Die Schauspielerin litt zeitweilig unter Stottern, konnte nicht richtig sehen, ihr Gedächtnis ließ nach. Ihre Ehe ging kaputt – Ex-Mann Phil Bronstein bekam das Sorgerecht für Sohn Roan.

Auch Hollywood kehrte ihr den Rücken zu: "Ich brauche acht Stunden ununterbrochenen Schlaf, damit meine Medikamente wirken und ich keine Anfälle bekomme. Also bin ich ein Behindertenfall und werde deshalb nicht mehr so oft gebucht."

Im Interview mit dem "People"-Magazin sagt Sharon Stone:

Ich verlor all mein Geld. Ich verlor das Sorgerecht für mein Kind. Ich verlor meine Karriere. Ich verlor all diese Dinge, von denen du glaubst, sie sind deine echte Identität und dein Leben.

Sharon Stone

(Dieser 29.10.2023

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 29. Oktober 2023 | 17:10 Uhr

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