Kein lustiges ThemaDafür hat Kurt Krömer einen wichtigen Preis bekommen
Wo Kurt Krömer draufsteht, ist Kurt Krömer drin und das bedeutet: Es ist lustig, es ist frech und es ist anarchistisch. Doch im März 2021 erschien eine Folge der RBB-Sendung "Chez Krömer", die all das nicht war. Comedian Torsten Sträter war damals zu Gast bei Kurt Krömer und plötzlich sprachen die beiden über ihre Depressionen, ihre Krankheitsgeschichten und ihre Ängste.
Es war nicht das erste Mal, dass dieses Thema im deutschen Fernsehen auftauchte, doch Krömer und Sträter hoben es auf ein anderes Niveau.
Die Folge "Torsten Sträter bei 'Chez Krömer'" gibt es hier zum Nachschauen.
Preis der Robert-Enke-Stiftung
Später schreibt Krömer ein Buch über seine Krankheit, das ein Bestseller wird. Und er redet in vielen Talkshows über sein Leiden, wird fast schon zum Depressions-Experten. Für sein Engagement bei der Aufklärung über psychische Erkrankungen hat er nun den Preis der Robert-Enke-Stiftung erhalten. Benannt ist die Stiftung nach dem Torwart Robert Enke, der Ende 2009 wegen Depressionen Suizid begangen hat.
Der Preis ist eine große Ehre für Kurt Krömer, der jahrelang selbst mit Depressionen zu kämpfen hatte und bis heute Medikamente nimmt.
Ich nehme noch mein Antidepressivum. Man könnte das jetzt absetzen, aber ich hab da kein Bock drauf. Ich hab da kein Bock drauf auf den Effekt, der dann vielleicht im Positiven einsetzt, dass man merkt, okay, du brauchst das gar nicht mehr. Oder dass der negative Effekt einsetzt, dass man es doch braucht.
Kurt Krömer | BRISANT
Jedes Jahr erkranken nach Angaben der Deutschen Depressionshilfe rund fünf Millionen Menschen in Deutschland an einer Depression. Eine Volkskrankheit also, die Aufmerksamkeit bedarf.
Depression ist keine charakterliche Schwäche
Kurt Krömer selbst sieht da über die Jahre schon kleine Fortschritte: "Dank der unermüdlichen Arbeit vieler Menschen ist das Verständnis und die Rücksichtnahme in der Gesellschaft bereits gewachsen, aber immer noch nicht da, wo sie sein sollte", so Krömer bei der Preisverleihung in Hannover.
Heißt konkret, dass noch mehr geht: Depressionen als Krankheit und nicht als Schwäche zu sehen, professionelle Hilfe zu suchen und auch anzunehmen. Kurt Krömer wird nicht müde, diese Botschaften zu verbreiten.
Haben Sie suizidale Gedanken oder haben Sie diese bei einem Angehörigen/Bekannten festgestellt? Hilfe bietet die Telefonseelsorge: Anonyme Beratung erhält man rund um die Uhr unter den kostenlosen Nummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222. Auch eine Beratung über das Internet ist möglich unter www.telefonseelsorge.de
Quellen:
BRISANT
dpa
Deutschlandfunk
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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 26. August 2024 | 17:15 Uhr