Schneepflug-UnfallSo beschreibt Jeremy Renner seine Nahtoderfahrung
Anfang 2023 wurde Jeremy Renner bei dem Versuch, seinen Neffen zu retten, von einem sechs Tonnen schweren Schneepflug überrollt. Der Schauspieler wurde schwer verletzt und hat ein Buch über seine Nahtoderfahrung geschrieben.
Hollywood-Schauspieler Jeremy Renner ist in seinen Filmen meist der starke Mann. Auch im Leben hält er gerne die Fäden in der Hand - zumindest bis zum Neujahrsmorgen 2023, als er ein Auto aus dem Schnee befreien will und dabei unter die Ketten seines tonnenschweren Schneepflugs gerät.
Trotz schwerster Verletzungen - unter anderem 38 gebrochene Knochen, eine kollabierte Lunge und eine durchbohrte Leber - wird er wieder gesund. Aber erst allmählich fand er die Ruhe, das Geschehene zu reflektieren und in seinem Buch "My Next Breath" ("Mein nächster Atemzug") in Worte zu fassen.
Leben zieht an Jeremy Renner vorbei
Ein zentraler Teil des Buches handelt von Renners Nahtoderfahrung: "Ich konnte mein Leben sehen. Ich konnte alles auf einmal sehen. Es könnte zehn Sekunden gedauert haben, es könnte fünf Minuten gedauert haben. Es könnte ewig gewährt haben. (...) Alles und alle, die ich liebe oder je in meinem Leben liebte, waren bei mir. Es war wie als Kind in Disneyland oder zur Bescherung zu Weihnachten", schreibt er in seinem Buch.
Als ihn die Sanitäter nach dem Unfall fanden, hatte er nur noch einen Puls von 18 Schlägen pro Minute. Der Schauspieler ist sich sicher: "Mit 18 Schlägen pro Minute ist man praktisch tot."
Auch den Moment des Unfalls beschreibt der 54-Jährige: "Ich höre alle Knochen brechen. Jeden einzelnen. (...) Ein Klingeln in den Ohren, als wäre ein großkalibriges Gewehr unmittelbar neben meinem Kopf abgefeuert worden. Ein stechendes Weiß in meinen Augen - ich werde von einem funkelnden Blitz geblendet."
Kampf zurück ins Leben
Wie durch ein Wunder gelang es Jeremy Renner, sich nach dem schweren Unfall ins Leben zurückzukämpfen - auch dank seiner Familie. Besonders seiner Tochter Ava dankt er für ihre Nähe und Geduld. Und er schreibt, er sei nach der Genesung schnurstracks an seine Bar gegangen, um sich ein Glas Rotwein einzugießen.
Doch vergessen kann Jeremy Renner nicht, wie nah er dem Tod war: "Ich kam mir vor wie im All: kein Geräusch, kein Wind, nichts als diese außerordentliche Elektrizität, durch die ich mit allen und allem verbunden war", schreibt er.
Der Schauspieler kann dem Unfall aber auch etwas Positives abgewinnen. Der Tod sei nichts, wovor man Angst haben müsse. "Natürlich bin ich ehrlich vom Leben begeistert, doch der Tod? Er kann mich nicht mehr schrecken."
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
Buch "My Next Breath"
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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 30. April 2025 | 17:15 Uhr