Herbert Grönemeyer
2006 lieferte Herbert Grönemeyer mit "Zeit, dass sich was dreht" den Hit der Fußball-WM. Auf den Fußball-Verband Fifa ist der Sänger bis heute nicht gut zu sprechen. Bildrechte: IMAGO / Stefan Schmidbauer

"Gangsterladen" Fifa schuldet Herbert Grönemeyer 45.000 Euro

13. Juni 2024, 17:16 Uhr

Louisa Jähne
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Herbert Grönemeyer kann für richtige Ohrwürmer sorgen. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 lieferte er nicht nur einen für seine eingefleischten Fans, sondern direkt den Hit für ganz Deutschland. Zu "Zeit, dass sich was dreht" schoss sich die deutsche Nationalmannschaft bei der WM im eigenen Land ins Halbfinale. Jetzt, 18 Jahre später, spricht der Sänger mit dem Fußballmagazin "11Freunde" über seinen Nummer-1-Hit für das Sommermärchen.

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Brisant Do 13.06.2024 16:15Uhr 02:58 min

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Böses Blut zwischen Grönemeyer und der Fifa?

So schön die Erinnerungen an die damalige WM sind, so unschön sind die Erinnerungen des Sängers an die Zusammenarbeit mit dem Fußball-Weltverband Fifa. "Ich bekomme immer noch Geld von der Fifa für den Auftritt bei der Eröffnungsfeier in München." Um 45.000 Euro soll es sich dabei handeln, wie Grönemeyer erzählt.

Doch damit nicht genug. Der 68-jährige Sänger kritisiert weiter, dass sich die Fifa ganz clever Urheberrechte an den offiziellen Songs sichere: "Sie haben übrigens ihre eigene Melodie, das 'O-e-o-e-o-e', das jeder Künstler in den offiziellen Songs unterbringen muss, auch Shakira vier Jahre später." Für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika hatte Shakira mit "Waka Waka (This Time for Africa)" die Fußballhymne geliefert.

Heißt also: Nicht nur der jeweilige Künstler verdient Geld am Lied, sondern auch der Fußballverband.

Herbert Grönemeyer, 2006
"Zeit, dass sich was dreht" war 2006 die Hymne des Sommers und des Fußballs. Bildrechte: IMAGO / Team2

Herbert Grönemeyer nennt Fifa einen "Gangsterladen"

Generell habe er die Arbeit mit der Fifa als "unangenehm" empfunden und nennt den Verband im Interview mit dem Fußballmagazin ganz nebenbei einen "Gangsterladen". Fifa-Verantwortliche "kamen in braunen Bomberjacken und liefen durch das Stadion – wie eine Gang. Damals hatte ich so einen Hals auf die", so der Sänger.

Frust habe Grönemeyer wegen der unbezahlten Rechnung mittlerweile aber nicht mehr - das Thema gehört der Vergangenheit an. Rückblickend hat er das Sommermärchen in positiver Erinnerung: "Ich habe den Song geschrieben, damit sich etwas dreht. Das hat lustigerweise funktioniert – nicht wegen des Liedes, es war einfach ein tolles Turnier."

Leony und One Republic liefern Song für EM 2024

Ob die diesjährige Europameisterschaft daran anknüpfen kann, muss sich erst noch zeigen. Einen passenden Song gibt es jedenfalls schon. Für die Hymne in diesem Jahr hat sich die deutsche Sängerin Leony mit der US-Band One Republic und dem italienischen Trio Meduza zusammengetan. Mit dem Song "Fire" wollen sie Europa in Fußballstimmung bringen.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 05. Juni 2024 | 16:15 Uhr

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