Rainer Schaller, Gründer der Fitnesskette McFit.
Seit Montag offiziell: An Bord der verunglückten Maschine befanden sich McFit-Gründer Rainer Schaller und seine Familie. Bildrechte: picture alliance/dpa | Marius Becker

Flugzeugabsturz Unternehmen McFit bestätigt Tod von Gründer Rainer Schaller

07. November 2022, 18:46 Uhr

Nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs vor der Küste Costa Ricas waren nur zwei der sechs Insassen gefunden worden: Ein Mann und ein Junge. Nun ist klar: Bei den Toten handelt es sich um den Fitness-Unternehmer Rainer Schaller und seinen Sohn. Unklar ist immer noch: Was genau ist passiert?

Am 20.10.22 war der Fitness-Unternehmer Rainer Schaller mit seiner Familie nach einem Geschäftstermin in Los Angeles zum Urlaub aufgebrochen – in seinem Privatflugzeug (Piaggio P.180 Avanti) samt Privat-Pilot. Mit der Familie flog er 3.200 Kilometer nach Mexiko. Am Freitag, den 21.10., hoben sie von dort Richtung Costa Rica ab.

Doch gegen 18 Uhr Ortszeit stürzte die zweimotorige Propellermaschine (Baujahr 2009) über dem Meer ab – ohne dass der Pilot vorher einen einzigen Notruf abgegeben hatte.

"Traurige Gewissheit": McFit bestätigt Tod von Gründer Rainer Schaller

Nach dem Absturz des Kleinflugzeugs vor der Küste Costa Ricas waren nur zwei der sechs Insassen gefunden worden: Ein Mann und ein Junge. Nun ist klar: Bei den Toten handelt es sich um den McFit-Gründer Rainer Schaller und seinen Sohn. Das hat das Unternehmen nun auf Instagram bestätigt.

Mit großer Bestürzung haben wir die traurige Gewissheit erhalten, dass unser Gründer Rainer Schaller und sein Sohn als Verstorbene des Flugzeugabsturzes in Costa Rica identifiziert wurden. Seine Lebensgefährtin, deren Tochter, einer unserer Kollegen sowie der Pilot, die ebenfalls an Bord waren, befinden sich weiterhin unter den Vermissten.

McFit

Am Mittwoch (02.11.22) wurde die Suchaktion endgültig beendet. Experten sind weiterhin ratlos. Wie kam es zum Unglück?

Das ist bisher bekannt:

Bereits kurz nach Absturz des Privatfliegers wurde berichtet, dass sich an Bord der verunglückten Maschine der Multimillionär Rainer Schaller befunden haben soll (geschätztes Vermögen: 250 Millionen Euro). Am Montag, den 24.10., bestätigten die Behörden in Costa Rica die Gerüchte.

Offiziell ist: Neben Schaller befanden sich auch seine 44-jährige Partnerin, ein weiterer 40-jähriger Deutscher (ein Kollege Schallers) sowie zwei Kinder und der 66 Jahre alte Pilot an Bord der Maschine.

Was führte zum Absturz?

Wie das Sicherheitsministerium von Costa Rica mitteilte, riss die Kommunikation über dem Meer ab, als sich die Maschine dem Flughafen von Limón an der Karibikküste näherte. "Das Flugzeug ist etwa 25 Meilen vor dem Flughafen Limón vom Radar verschwunden", so der Direktor der zivilen Luftfahrtbehörde, Fernando Naranjo.

Die Unglücksursache ist noch unklar. Merkwürdig: Der Schweizer Pilot der Maschine erwähnte gegenüber den Fluglotsen kein einziges Mal Schwierigkeiten.

BRISANT sprach mit dem Luftfahrtexperten Andreas Spaeth. Er hat sich die Flugdaten genauer angesehen.

Gleich zu Beginn stellt der Experte klar: "Im Moment haben wir eigentlich gar keine Anhaltspunkte. Es ist theoretisch alles möglich. Es ist sehr schwer zu erkennen, was hier passiert sein soll." Vor allem, da der Flugverlauf samt Flughöhe, Kurs und Geschwindigkeit völlig normal verlief. "Das Einzige, was auffällt, ist, dass die Maschine im Landeanflug über die Küste auf's Meer hinausschwenkte, um dann in einer Schleife den Flughafen Limon anzusteuern", so Andreas Spaeth. Es ist jedoch schwer einzuschätzen, ob dies aus Gründen der Flugsicherheit geschah.

Tatsache ist jedoch: Der Pilot war allein im Cockpit, es war eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang, es war also bereits dunkel: Die Frage ist: Wie gut war die Orientierung über dem Meer?

Luftfahrtexperten Andreas Spaeth

Denkbar wäre auch, dass ein technisches Problem vorlag. "Aber das hätte der Pilot sicherlich gemeldet", gibt der Luftfahrtexperte zu bedenken. "Es könnte aber natürlich auch sein, dass dem Piloten unwohl war, er vielleicht sogar ohnmächtig geworden ist."

Das Problem laut Andreas Spaeth ist: "Maschinen dieser Größenordnung haben in der Regel keinen Flugdatenschreiber an Bord. Vielleicht werden wir die genaue Ursache also nie erfahren."

Mit Fitness zum Multimillionär

Rainer Schaller hatte in den 1990er-Jahren die Fitness-Kette McFit gegründet. Das Unternehmen machte Schaller zum Millionär: Nach Angaben der RSG-Group verfügt McFit heute über 250 Studios in Deutschland, Österreich, Spanien und Italien und hat mehr als 5.000 Mitarbeitende. Später war er auch als Veranstalter der Technoparty Loveparade tätig.

Brisant/dpa/mre/AFP

(Dieser Beitrag wurde am 24.10.2022 erstmals veröffentlicht.)

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 04. November 2022 | 17:15 Uhr

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