Ingrid Steeger
Die Mini-Marilyn, wie Ingrid Steeger auch genannt wurde, zu Gast bei der Marilyn-Monroe-Sonderaustellung 2022 in Hannover. Bildrechte: IMAGO/Future Image

Sexsymbol und Ulknudel "Klimbim"-Star Ingrid Steeger ist gestorben

27. Dezember 2023, 10:25 Uhr

Sie war Sexsymbol und Ulknudel. Mit dem Comedy-Format "Klimbim" spielte sich Ingrid Steeger in den 70er-Jahren in die Herzen der Deutschen. Doch schon seit Jahren war die Schauspielerin gesundheitlich angeschlagen, wog zuletzt nur noch 35 Kilo und lebte im Pflegeheim. Nun ist Ingrid Steeger im Alter von 76 Jahren gestorben.

Ingrid Steeger wurde 1947 in Berlin geboren. Ihre Schauspielkarriere startete sie Anfang der 70er-Jahre. Es begann mit kleineren Fotoshootings und Auftritten in diversen Soft-Sexfilmen.

Filmplakat zu "Liebe durch die Hintertür" mit Ingird Steeger, 1969.
Ulknudel und Sexsymbol - Schauspielerin Ingrid Steeger ist bekannt für ihre nackten Jugendsünden. Bildrechte: IMAGO / United Archives

Durchbruch mit ARD-Serie "Klimbim"

Große Popularität erlangte sie ab 1973 mit der Klamauk-Serie "Klimbim". Sie spielte unter anderem an der Seite von TV-Stars wie der bereits verstorbenen Elisabeth Volkmann und Peer Augustinski.

Die "Klimbim"-Familie: Wichart von Roell (l-r), Elisabeth Volkmann, Horst Jüssen und Ingrid Steeger (vorne).
Die "Klimbim"-Familie: Wichart von Roell (l-r), Elisabeth Volkmann, Horst Jüssen und Ingrid Steeger (vorne). Bildrechte: picture alliance/dpa/WDR | Harald Kratzer

Die ARD-Reihe machte die Schauspielerin zu einem der bekanntesten TV-Gesichter Deutschlands. Ihr Satz "Dann mach ich mir 'nen Schlitz ins Kleid und find' es wunderbar" hat unter Kennern Kultstatus und wird wohl immer mit ihr verbunden bleiben. Für ihre freche, frivole Rolle erhielt sie den Adolf-Grimme-Preis.

Ingrid Steeger
Ingrid Steeger wurde in Deutschland durch die Comedy-Serie „Klimbim“ bekannt. Bildrechte: IMAGO/United Archives

Kein dauerhaftes Glück in der Liebe

Das Image der freizügigen Ulknudel, das sie berühmt und beliebt gemacht hatte, war Ingrid Steeger später leid. Auch privat fand sie kein dauerhaftes Glück. Die Schauspielerin war zweimal verheiratet, hatte unzählige Affären und jede Menge Liebhaber.

Über ihre komplizierten Verhältnisse mit Männern, darunter Beziehungen mit den Regisseuren Michael Pfleghar und Dieter Wedel, schrieb sie 2004 das Buch "Meine MANNschaft".

Ingrid Steeger und Dieter Wedel
Steeger und Wedel (†) waren fünf Jahre ein Paar, bevor sie sich 1992 trennten. Bildrechte: imago images/APress

Bis ins Jahr 2019 auf der Bühne

Zuletzt war Ingrid Steeger 2006 in dem Peter-Thorwarth-Kinofilm "Goldene Zeiten" an der Seite von Wotan Wilke Möhring und "Das A-Team"-Star Dirk Benedict zu sehen. 2019 stand sie noch einmal bei den Bad Hersfelder Festspielen auf der Bühne.

Die Schauspieler Ronny Miersch (l-r), Ingrid Steeger und Thorsten Nindel agieren während der Medienprobe des Schauspiels "Der Prozess" bei den 69. Bad Hersfelder Festspielen auf der Bühne.
Die Schauspieler Ronny Miersch (l-r), Ingrid Steeger und Thorsten Nindel agieren während der Medienprobe des Schauspiels "Der Prozess" bei den 69. Bad Hersfelder Festspielen auf der Bühne. Bildrechte: picture alliance/dpa | Swen Pförtner

Gesundheitliche Probleme

Gesundheitlich ging es der Schauspielerin in den letzten Jahren immer schlechter. Bereits am Neujahrstag 2020 hatte sie bei einem Spaziergang einen Herzstillstand erlitten.

Eine Reanimation durch ihren Begleiter und der Einsatz eines Defibrilators holten sie zurück ins Leben.

Ingrid Steeger
Schauspielerin Ingrid Steeger zu Gast bei der Eröffnung der 71. Bad Hersfelder Festspiele im Juli 2022. Sie war in den letzten Jahren auf den Rollstuhl angewiesen. Bildrechte: picture alliance/dpa

Seit 2022 im Pflegeheim in Bad Hersfeld

Seit Herbst 2022 lebte Ingrid Steeger in einem Pflegeheim in Bad Hersfeld. Diese Entscheidung hatte sie nach einem Sturz in den eigenen vier Wänden getroffen.

Zuletzt musste sie aufgrund starker Bauchschmerzen in einer Klinik behandelt werden - Diagnose Darmverschluss. Freunde zeigten sich wegen ihres Zustandes schon länger besorgt. Sie hatte stark abgenommen, wog nur noch 35 Kilo.

"Sie ist ja bettlägerig! Man kann sie nur in den Rollstuhl setzen. Es ist ein Jammer. Die Pfleger und Pflegerinnen kümmern sich aber rührend um sie", erklärte ein Freund im Interview mit "Bild" bereits im Sommer. Doch mental ging es ihr zuletzt gut, sagte sie dem Blatt - "Ich hoffe das Beste".

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Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 27. Dezember 2023 | 17:15 Uhr

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