Technik wird immer besserCollien Ulmen-Fernandes: Jetzt kämpft sie gegen KI-Pornos
Eigentlich ist Collien Ulmen-Fernandes ja Schauspielerin, Autorin und Moderatorin. Doch nun wird aus ihr - wenn auch ungewollt - eine Juristin und Kämpferin gegen Fake-Internet-Pornos. Doch warum muss sich die 43-Jährige ausgerechnet damit beschäftigen? Die Antwort: Weil sie selbst Opfer ist und weil Opfer nicht genug geschützt sind.
Neue Fake-Pornobilder täuschend echt
Die Vorgeschichte geht so: Seit über 20 Jahren steht Collien Ulmen-Fernandes im Rampenlicht und mindestens genauso lange gibt es gefälschte Porno-Darstellungen von ihr. "Nur war bis vor zwei, drei Jahren immer auf den ersten Blick klar: Diese Nacktbilder und Pornovideos von mir sind nicht echt", sagte sie im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Doch das hat sich geändert: "Die Technik ist mittlerweile so gut, dass dieses Material oft von echten Bildern nicht mehr zu unterscheiden ist. Als ich die Bilder gesehen habe, die von den neueren Apps erstellt worden sind, kam ich mir virtuell ausgezogen vor, weil sie der Realität sehr nahe kommen."
Ulmen-Fernandes: Es muss mehr getan werden!
Ein riesiges Problem, gegen das sich Betroffene nur schwer wehren können. "Zum einen werden die bestehenden Gesetze nicht ausgeschöpft, zum anderen ist der gesetzliche Schutz in Deutschland löchrig", erklärt Ulmen-Fernandes. Deshalb fordert sie nun: "Es sollte dringend juristisch nachgeschärft werden." Damit Promis nicht zum Freiwild im Internet werden.
Nicht nur Promis betroffen
Wobei das KI-Porno-Problem nicht nur Promis trifft, sondern zum Beispiel auch Frauen, die von ihrem Ex-Partner mit solchen Bildern belästigt, bedroht und verunglimpft werden.
Die Botschaft von Ulmen-Fernandes: Opfer von Fake-Pornos müssen dringend stärker geschützt werden! "Ob es digital erstellt worden ist oder ob einem real jemand die Kleidung vom Leib reißt - das ändert nichts am Schamgefühl."
Quellen und weiterführende Links:
epd
Frankfurter Allgemeine Zeitung (Artikel hinter Bezahlschranke)
SPIEGEL
MDR
arte
Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 18. Dezember 2024 | 17:15 Uhr