Ein Feuerwerk am Nachthimmel.
Silvester steht bevor. Also auch wieder Böllerei und viele Raketen. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / imagebroker

Feuerwerk-Verbotszonen Silvester 2024: Hier gilt ein Böllerverbot

28. Dezember 2024, 11:41 Uhr

Inhalt des Artikels:

Ob Raketen oder Knaller - zum Jahreswechsel 2024/2025 werden viele wieder ordentlich böllern. Doch Vorsicht: Nicht überall ist es erlaubt! Generell ist Pyrotechnik in der Nähe von Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen, Kirchen oder brandempfindlichen Gebäuden wie Fachwerkhäusern bundesweit verboten.

Daneben haben die Städte die Möglichkeit, weitere Gebiete für die Böllerei zu sperren. In welchen Städten es Böllerverbotszonen gibt, haben wir hier in einer Auswahl zusammengestellt:

Bayern

In München gilt zum Jahreswechsel 2024/2025 ein Feuerwerksverbot in Teilen der Altstadt sowie ein Böllerverbot innerhalb der Umweltzonen des Mittleren Rings. Die Höfe der Residenz sowie der Schlosspark Nymphenburg sind in der Silvesternacht gesperrt.

In Regensburg und in Augsburg wird es dieses Jahr wieder ein Böllerverbot in der Innenstadt geben.

In Nürnberg gilt ein Böllerverbot rund um die Burg, sogar das Mitführen von Feuerwerk ist dort verboten - und wird von einem Sicherheitsdienst kontrolliert.

Baden-Württemberg

Stuttgart wird zum Jahreswechsel 2024/2025 wieder Böller und Raketen aus der zentralen Innenstadt verbannen - so wie schon im vergangenen Jahr. Wer gegen das Verbot verstößt, riskiert eine Geldstrafe von bis zu 5.000 Euro.

Auch in den historischen Altstädten von Konstanz und Schwäbisch Gmünd und Ravensburg gibt es eine Böllerverbotszone.

Auch in Tübingens historischer Altstadt darf wieder nicht geböllert werden. Wer sich nicht daran hält, muss mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro rechnen. In Reutlingen gilt ein kommunales Böllerverbot.

Berlin

Trotz der massiven Ausschreitungen in der Silvesternacht 2022/2023 in Berlin gibt es nur vereinzelte Böller-Verbotszonen: auf dem Alexanderplatz, Teilen der Sonnenallee, im sogenannten Steinmetzkiez in Schöneberg nahe der Pallasstraße und rund um das Gefängnis in Alt-Moabit.

Ein Verbot von Pyrotechnik gilt traditionell auch für die Silvesterfeier am Brandenburger Tor.

Brandenburg

In Brandenburg verzichten die meisten Städte auf Verbotszonen. Lediglich Potsdam hat für den Park Sanssouci und weitere historische Gartenanlagen Feiern verboten. Auch im Spreewalddorf Lehde ist keine Pyrotechnik erlaubt.

"Ich bin gegen ein generelles Böllerverbot. Diese Debatte kommt und geht jedes Jahr wie das Ungeheuer von Loch Ness", sagt Brandenburgs Innenministerin Katrin Lange der Deutschen Presse-Agentur.

Allerdings gebe es in Brandenburg nicht solche Probleme wie in Teilen Berlins, so Lange.

Bremen

In Bremen darf unter anderem im Umfeld von 150 Metern um das Rathaus kein Feuerwerk gezündet werden. Das Gebäude ist Unesco-Welterbe mit großflächig bemalten Holzdecken und Holzschnitzereien. Dasselbe gilt für das Schnoorviertel in der Altstadt mit Fachwerkhäusern.

Hamburg

Rund um die Hamburger Binnenalster und auf dem Rathausmarkt wird Feuerwerk verboten. Dort sind nur Wunderkerzen und Knallerbsen zugelassen.

Neben den Böllerverbotszonen will die Hamburger Polizei in diesem Jahr mit weiteren Maßnahmen für Sicherheit sorgen: Da es im Bereich des Jungfernstiegs in den vergangenen Jahren immer wieder zu Auseinandersetzungen kam, stehe er unter besonderer Beobachtung.

Außerdem hat Hamburg als erstes Bundesland ein Waffenverbot im Nahverkehr erlassen, das seit dieser Woche (23.12.) gilt.

Hessen

Mit dem Ende der Weihnachtsfeiertage haben sich auch die Städte in Hessen auf den bevorstehenden Jahreswechsel mit Raketen und anderen Feuerwerkskörpern vorbereitet. In vielen Innenstädten ist das auch in diesem Jahr verboten, etwa zum Schutz historischer Bauwerke und Altstädte.

In Frankfurt sind Feuerwerk und Böller auf dem Eisernen Steg und auf der Zeil, inklusive Konstablerwache und Hauptwache, verboten. Der Frankfurter Zoo appelliert an alle Anwohner, das Böllerverbot rund um den Tierpark zu beachten. 

Kassel hat für bestimmte Bereiche der Innenstadt - wie den Königsplatz, den Friedrichsplatz und den Opernplatz - ein Feuerwerksverbot erlassen. Auch die Parks Karlsaue und Wilhelmshöhe blieben geschützt, heißt es aus dem Rathaus.

In Fulda besteht ein Feuerwerksverbot in der gesamten Altstadt. In Marburg ist wegen erhöhter Brandgefahr in der Oberstadt mit ihren Fachwerkhäusern das Abfeuern von Raketen und Böllern grundsätzlich verboten.

Mecklenburg-Vorpommern

Da an der Ostsee viele Reetdach-Häuser stehen, ist in einigen Ostseebädern kein Feuerwerk erlaubt. Es muss ein Sicherheitsabstand von 200 Metern zu besonders brandempfindlichen Objekten eingehalten werden. Das gilt auch für den Landkreis Rostock und die Stadt Schwerin.

Verstöße sind eine Ordnungswidrigkeit und können mit einer Geldstrafe von bis zu 50.000 Euro geahndet werden.

Niedersachsen

Böllern ist in den historischen Altstädten von Hildesheim, Lüneburg und Goslar nicht erlaubt. Göttingen, Hannover, und Hameln halten ihre Innenstädte Pyro-frei.

In Braunschweig gebe es im Bereich der Bohlweg-Kolonnaden ein Feuerwerksverbot, sagt ein Sprecher der Stadt dem NDR Niedersachsen. Außerdem gebe es einige Bereiche, die von den sprengstoffrechtlichen Bestimmungen betroffen sind, wie der Bereich Burgplatz, Magniviertel und Riddagshausen.

In Hildesheim gelten die allgemeinen Sprengstoffregeln im gesamten Stadtgebiet. Die Stadt bittet darum, besonders in der Kesslerstraße, am Lappenberg, Brühl und auf dem Marktplatz darauf zu achten.

Nordrhein-Westfalen

Mit Böllerverbotszonen und starker Polizeipräsenz wollen die Behörden in Nordrhein-Westfalen 2024 für einen friedlichen Jahreswechsel sorgen.

Die gesamte Düsseldorfer Altstadt und Teile des Rheinufers werden auch in diesem Jahr wieder zur böllerfreien Zone. Auch Köln setzt auf eine feuerwerksfreie Zone in der Innenstadt.

Bochum hat ein Böllerverbot für zwei Straßen erlassen, in denen es in den vergangenen Jahren Angriffe mit Feuerwerkskörpern auf Polizisten gegeben hat. In Münster sind Domplatz und Prinzipalmarkt böllerfreie Zonen. Bielefeld verbietet Pyrotechnik auf einer Partymeile am Hauptbahnhof.

Andere Städte wie Essen, Duisburg und Dortmund verzichten auf ein örtliches Böllerverbot.

Rheinland-Pfalz

In Trier sind Feuerwerk und Böller in der Altstadt nicht erlaubt. Da gilt am Hauptmarkt seit 2020 ein Böllerverbot. Auch in Speyer bleibt die Innenstadt böllerfrei.

In Mainz, Ludwigshafen und Kaiserslautern gelten keine besonderen offiziellen Vorschriften.

Saarland

Im Saarland gibt es keine besonderen Feuerwerksverbotszonen.

Sachsen

Sächsische Großstädte planen zum Jahreswechsel keine Feuerwerksverbotszonen. Stattdessen werde zu Rücksicht und zurückhaltendem Umgang mit Raketen und Knallern aufgerufen.

Die Städte Leipzig, Dresden, Chemnitz und Görlitz verweisen auf die allgemeinen Regeln, die beim Umgang mit Silvesterknallern und Raketen gelten.

Sachsen-Anhalt

Da in Quedlinburg und Wernigerode viele denkmalgeschützte Fachwerkhäuser stehen, ist Feuerwerk auch dieses Jahr in (Teilen) der Innenstadt verboten. Gleiches gilt für Salzwedel, Stolberg, Werben und Tangermünde.

Schleswig-Holstein

In Lübeck ist das Böllern und Zündeln in der historischen Altstadt fast komplett verboten. Wo genau Verbote gelten, sehen Sie hier.

In den kreisfreien Städten KielFlensburg und Neumünster gilt kein spezielles Abbrennverbot. 

Thüringen

In der Altstadt von Mühlhausen und Erfurt darf zu Silvester kein Feuerwerk gezündet werden.

In Weimar darf dieses Jahr wieder nicht rund um die Bereiche Theaterplatz, Frauenplan und Markt geböllert werden, wie die Stadt mitteilte.

In Gotha bleibt das Gebiet rund um Schloss Friedenstein wie in den Vorjahren für Feuerwerk gesperrt.

Die Städte Jena, Gera, Suhl, Eisenach und Ilmenau haben keine besonderen Zonen für Böllerverbote.

Feuerwerkskörper auf einem Tisch
In den meisten Bundeländern wird es wieder Böllerverbotszonen geben. (Symbolbild) Bildrechte: imago images/Christian Ohde

Wichtige Grundsätze beim Böllern

Unabhängig davon gilt in ganz Deutschland: In unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden darf keine Pyrotechnik abgebrannt werden, also nicht geböllert oder Raketen gezündet werden (§ 23 Abs. 1 der Ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz).

Feuerwerkskörper an einer Supermarktkasse 3 min
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Brisant Fr 27.12.2024 17:15Uhr 02:43 min

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Bundesverband Pyrotechnik gegen Verbote

Feuerwehr, Polizei, Umweltverbände, Tierschützer und viele Ärzte sprechen sich für ein dauerhaftes Böllerverbot aus - allein um schwere Verletzungen durch unsachgemäßen Gebrauch oder illegale Böller zu vermeiden und um Mensch, Tier und Umwelt nicht mit lauter Knallerei, Müll und Feinstaub zu belasten.

Der Bundesverband Pyrotechnik, ein Zusammenschluss von Profi- und Hobby-Feuerwerkern, argumentiert dagegen, ein Verbot vor der eigenen Haustür oder im Garten entlaste kaum die Krankenhäuser. Der größte Teil der Verletzungen in den Notaufnahmen sei auf Alkoholkonsum und entsprechende Konflikte zurückzuführen.

Der Städte- und Gemeindebund verweist auf die lange Tradition, mit Feuerwerk das neue Jahr zu begrüßen, appelliert aber an "die Vernunft" des Einzelnen.

Ein Mann zündet einen Böller am Silvesterabend an.
Für Feuerwehr, Polizei und Krankenhäuser bedeutet Silvester vor allem eins: viel Arbeit. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Patrick Pleul

Welches Feuerwerk ist in Deutschland erlaubt?

Nicht jedes Feuerwerk darf in Deutschland gezündet werden. Wer sich illegale Knaller aus dem Ausland besorgt, riskiert eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Feuerwerkskörper über einen Onlineshop bestellt oder selbst im Ausland erworben und nach Deutschland eingeführt worden sind.

Ob ein Feuerwerkskörper gemäß der EU-Richtlinien legal ist, kann man an der CE-Kennzeichnung erkennen: Das ist die vierstellige Nummer 0589. Wenn diese vier Ziffern auf dem Knallkörper vorhanden sind, können Verbraucher sicher sein, dass er gemäß dem Sprengstoffgesetz (SprengG) geprüft und zertifiziert worden ist.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 27. Dezember 2024 | 17:15 Uhr

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