Nächste Station: Marine Leonor startet in ihr zweites Jahr beim Militär

Das erste Kapitel ist abgeschlossen: Leonor von Spanien steht taff ihre Prinzessin und startet in das zweite Jahr ihrer Militärausbildung. Für die spanische Thronfolgerin geht es zur Marine - Seeluft schnuppern.

Tausche Khaki gegen Weiß: Für ihr zweites Ausbildungsjahr schlüpft Kronprinzessin Leonor in eine nigelnagelneue Uniform - schnieke in Weiß, mit Goldknöpfen, blauer Hose und "Schiffchen" - der typischen Kopfbedeckung der Marine.

Als sogenannte "Guardia­marina", also Offiziersanwärterin bei den Seestreitkräften, rückt Leonor in die Marineakademie in Marín in Galicien an der Atlantikküste ein. Mit ihr werden 628 Kameraden die Schulbank drücken.

Schonfrist: Bis Weihnachten hat die Prinzessin noch Land unter den Füßen.

Von Januar bis Juli geht Leonor dann an Bord des Segelschulschiffs "Juan Sebastián Elcano", wie der Hof mitteilte. In welchen Häfen die Thronfolgerin anlegen wird, ist streng geheim. Denn im Gegensatz zu ihren Kameraden ist Leonors militärische Laufbahn eine Staatsangelegenheit, die durch ein eigenes königliches Dekret geregelt wird.

Seit August 2023 absolviert Leonor ihre militärische Ausbildung, die in Spanien eigentlich längst freiwillig ist. Drei Jahre in Uniform. In dieser Zeit wird die künftige Königin von Spanien in den Waffengattungen Heer, Marine und Luftwaffe ausgebildet.

Warum das Ganze? Wenn Leonor eines Tages den spanischen Thron besteigt, übernimmt sie nach Artikel 62, Absatz h, der spanischen Verfassung auch den "Oberbefehl über die Streitkräfte". Eine Militärausbildung steht der künftigen Königin also gut zu Gesicht - wenn sie auch längst kein Muss mehr ist.

Ausnahmen oder Sonderbehandlungen gibt es für Leonor nicht - Titel hin oder her. Das Leben eines spanischen Militär-Studenten? Karg. Zur Marine darf Leonor laut der spanischen Zeitung "La Vanguardia" nur Unterwäsche, ein paar Badelatschen und ein Nähset mitbringen. Ihr Zimmer wird sich Leonor mit drei weiteren Kameradinnen teilen müssen.

Um 6:45 Uhr klingelt der Wecker, um 7:30 Uhr muss das Bett gemacht und die blütenreine Uniform angezogen sein - sie wird täglich auf makelloses Weiß überprüft. Um 22:30 Uhr wird das Licht gelöscht.

Pedro Cardona Suanzes, Kommandant der Marineschule in Marín, fasst Leonors fordernden Alltag im Gespräch mit "La Vanguardia" zusammen: "Vom Aufwachen am Morgen bis zum Schlafengehen am Abend haben die Studenten immer eine Aufgabe zu erledigen." Denn von den Kameraden wird nichts anderes als "Spitzenleistung" erwartet. Um das zu erreichen, müssen sie "praktisch zu jeder Stunde des Tages eine Aufgabe haben."

Das Leben einer künftigen Königin Spaniens? Wahrlich kein Zuckerschlecken. Und wenn es mal schwer wird: Krönchen richten, weitermachen.