Entscheidung gefallen Marius Borg Høiby muss in U-Haft
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23. November 2024, 20:55 Uhr
Es ist ein Paukenschlag in der Geschichte um Marius Borg Høiby: Nach seiner dritten Festnahme innerhalb von vier Monaten muss der Sohn von Mette-Marit für zunächst eine Woche in Untersuchungshaft. Nach neuen Vorwürfen gegen den 27-Jährigen zu zwei mutmaßlichen Sexualdelikten entschied das Gericht, dass Høiby bis zum 27. November inhaftiert bleibt. Außerdem wurde ihm ein Brief- und Besuchsverbot auferlegt.
Berufung gegen seine beschlossene Untersuchungshaft legt Marius Borg Høiby nicht ein. Die Entscheidung des Gerichts werde nicht angefochten, teilte sein Verteidiger Øyvind Bratlien der Nachrichtenagentur NTB und weiteren norwegischen Medien mit. Angesichts der kurzen Zeit der U-Haft mache eine Berufung wenig Sinn.
Gegen Høiby sind in den vergangenen Monaten immer neue Anschuldigungen laut geworden. Darunter nun auch zwei Sexualdelikte - die bislang schwersten Tatvorwürfe gegen ihn. Høiby bestreitet die neuen Vorwürfe.
Anklage erweitert
Der 27-Jährige war am Montag (18.11.) festgenommen worden, wie die Osloer Polizei in einer Pressemitteilung mitgeteilt hatte. Gegen Marius wurden seit dem Sommer zahlreiche Anschuldigungen erhoben, darunter Körperverletzung, häusliche Gewalt, Sachbeschädigung und Drohungen.
Aktuell wird Marius in der zentralen Haftanstalt im Osloer Stadtteil Grønland festgehalten. Die jüngsten Vorwürfe sind nicht der einzige Grund, warum die Polizei Marius in Untersuchungshaft behalten wollte. "Wir haben ihn in Untersuchungshaft genommen, weil in diesem Fall die Gefahr bestand, dass Beweise manipuliert werden", erklärte der norwegische Polizeistaatsanwalt Andreas Kruszewski laut VG.
Videos der mutmaßlichen Vergewaltigung aufgetaucht
Wir wollen dem Gericht zeigen, dass der Fall anders aussieht und viel nuancierter ist, als es in der Presseberichterstattung den Anschein hat. Meiner Meinung nach gibt es keine Gründe für eine Inhaftierung.
Laut TV2 wird Marius durch mehrere Videos belastet, die auf seinem beschlagnahmten Handy gefunden wurden. Bei seiner Verhaftung sei laut VG nicht nur Marius selbst, sondern auch sein Zuhause durchsucht worden. Dabei habe die Polizei unter anderem sein Handy sichergestellt.
Neue schwerwiegende Vorwürfe
Bei den jüngsten Opfern soll es sich um eine Frau in ihren Zwanzigern handeln, die bisher nicht in den Ermittlungen aufgetaucht sei, wie unter anderem die norwegische Rundfunkanstalt NRK auf Berufung der Osloer Polizei berichtet. Nach Angaben ihres Rechtsbeistands ereignete sich der Übergriff Anfang dieses Jahres. Über das Opfer des zweiten Sexualdelikts, das Marius Borg Høiby nun vorgeworfen wird, gibt es bislang keine weiteren Informationen.
In den Fällen, in denen Høiby angeklagt wurde, gibt es nun insgesamt sechs mutmaßliche Opfer, fünf Frauen und einen Mann.
Marius Borg Høiby in Haftanstalt
"Was die Polizei über die Vergewaltigung sagen kann, ist, dass es sich um ein sexuelles Verhalten ohne Geschlechtsverkehr handelt. Das Opfer sei nicht in der Lage gewesen, sich der Tat zu widersetzen", heißt es in der Pressemitteilung der Polizei nach dem Bekanntwerden des ersten mutmaßlichen Sexualdelikts.
Konkret werde Marius Borg Høiby verdächtigt, gegen einen Paragraphen (§ 282) verstoßen zu haben, "der sexuellen Umgang mit einer Person betrifft, die bewusstlos oder aus anderen Gründen nicht in der Lage ist, sich zu wehren".
Die Polizei erstattete Anzeige aufgrund von Informationen, auf die sie im Rahmen der laufenden Ermittlungen gestoßen ist. Die Staatsanwaltschaft habe daraufhin am 6. November 2024 entschieden, ein Ermittlungsverfahren einzuleiten.
Das zweite Sexualdelikt, das Marius Borg Høiby mittlerweile vorgeworfen wird, ist erst am 20. November öffentlich geworden - und soll sich nach einem ähnlichen Muster abgespielt haben. Nun wird wird auch in diesem Fall ermittelt.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 21. November 2024 | 17:15 Uhr