Enthüllungs-Buch 2.0. Autor packt aus: So wollte König Carl Gustaf seine Skandale vertuschen
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20. Oktober 2023, 17:09 Uhr
352 Seiten.
Mehr brauchte es 2010 nicht, um das schwedische Königshaus zu erschüttern.
Das Buch "Carl XVI Gustaf: Der widerwillige Monarch" enthüllte die (angeblich) dunklen Seiten des Königs - und zwar die ganz, ganz dunklen: Affären, Mafia-Geschäfte, Kontakte zur Unterwelt, Nachtclubpartys mit Prostituierten.
Nun legt Autor Thomas Sjöberg mit einem zweiten Band nach - und könnte damit für einen noch größeren Skandal sorgen.
König Carl Gustaf: Eklat am Königshof
Thomas Sjöbergs erstes Buch war voller Sex- und Mafiaenthüllungen. Heute, 13 Jahre nach Erscheinen, verrät der Autor und Journalist in seinem zweiten Buch "Der Chef: Die Geschichte eines Skandals" (erscheint am 1. November), dass der König damals versucht habe, den Skandal zu vertuschen - und zwar mit übelsten Methoden.
Warum Thomas Sjöberg die Vergangenheit nicht einfach ruhen und das Kapitel hinter sich lassen will, verrät er im Interview mit der "Bild": "Ich wollte im Detail berichten, was damals alles passiert ist. Es war eine harte Zeit, das Buch war für mich wie eine Therapie."
Die Enthüllungen des zweiten Skandalbuches
Im Vordergrund steht, wie auch schon 13 Jahre zuvor, die Affäre zwischen dem Schweden-König und "Army of Lovers"-Sängerin Camilla Henemark. In seinem neuen Buch schildert der Autor, dass Carl Gustaf seine damalige Geliebte vor und nach Erscheinen des Bestsellers habe beschatten lassen.
Die "Bild" zitiert aus "Der Chef: Die Geschichte eines Skandals", wie Camilla Thomas Sjöberg damals ängstlich anrief:
Sie rief an und sagte, wir müssten uns treffen, weil sie Angst bekam. Es gab Anzeichen dafür, dass sie [...] beobachtet wurde. [...] Als sie Essen kaufte, als sie mit dem Hund Gassi ging [...]. Immer das gleiche Auto, zumindest dachte sie das. Ein schwarzer Volvo S80 mit getönten Scheiben. Mit einigen Antennen zu viel und zusätzlichen Seitenspiegeln. Manchmal fuhr er hinter ihr, manchmal stand er auf der anderen Straßenseite.
Thomas Sjöberg selbst soll von einem Ex-Polizisten bedroht worden sein. Im Interview mit der "Bild" erinnert er sich: "Ein früherer Polizeichef, der inzwischen Privatermittler war, kam im Auftrag der Freunde des Königs zu mir und erklärte, dass einiges passieren könnte, wenn wir weiter recherchieren. Wir sollten uns auf Schmutzkampagnen einstellen."
Hatte Carl Gustaf Kontakt zur Unterwelt?
Buchautor Thomas Sjöberg gibt Carl Gustafs damaligem Freundeskreis eine große Mitschuld an seinen Eskapaden. Bei der Wahl seiner Entourage habe der König einen mehr als schlechten Geschmack bewiesen: Viele seiner Kontakte seien tief in der schwedischen Unterwelt vernetzt und in dubiose Mafia-Geschäfte verwickelt gewesen.
Nach Erscheinen des ersten Buches habe sich Carl Gustaf allerdings klar von all seinen damaligen Kontakten distanziert. Thomas Sjöberg erklärt im "Bild"-Interview, dass vor allem Königin Silvia darauf gedrängt habe, dass ihr Mann seine "Freunde" fallen lasse.
Palast-Beben in Schweden
Dementiert hat der Monarch die Anschuldigungen aus dem ersten Skandalbuch übrigens nie. In einem Statement sagte er lediglich: "Ich habe natürlich mit meiner Familie und auch der Königin gesprochen. Es geht um Dinge, die weit zurückliegen. Wir sind uns einig, nicht mehr in der Vergangenheit zu kramen." Königin Silvia schwieg eisern zu den Gerüchten, zeigte sich stets an der Seite ihres Mannes.
Doch nun scheint sich die Geschichte zu wiederholen - und das ausgerechnet jetzt, wo Carl Gustafs Image mühsam wieder aufpoliert wurde. Im Jahr seines 50. Thronjubiläums sahen seine Umfragewerte besser denn je aus. Wendet sich nun das Blatt? Laut der schwedischen Zeitung "Svensk Damtidning" soll das Königshaus bereits in Alarmbereitschaft sein. Es soll "Panik" hinter den Palastmauern herrschen. Sogar von einer möglichen Abdankung soll die Rede sein. Bisher ist es in der schwedischen Geschichte noch nie vorgekommen, dass ein Monarch abdankte ...
Quellen und weiterführende Links:
BRISANT
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svenskdam.se
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 20. Oktober 2023 | 17:15 Uhr