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Streit um seinen Polizeischutz Prinz Harry verliert vor Gericht

03. Mai 2025, 13:11 Uhr

Prinz Harry wollte sich nicht geschlagen geben, kämpfte um mehr Polizeischutz für sich und seine vierköpfige Familie. Doch erneut schmettert ein Gericht in Großbritannien seinen Wunsch ab.

Das Urteil dürfte ein schwerer Schlag für Harry sein: Der Prinz musste erneut eine juristische Niederlage einstecken. Der 40-Jährige beharrte darauf, dass es für seine Kinder und seine Frau Meghan in Großbritannien ohne staatliche Sicherheitsvorkehrungen zu gefährlich sei. Er bestand auf einen umfassenden und ständigen Schutz - wie er für aktive Royals üblich ist.

Doch Prinz Harrys "Groll" über die Zurückstufung der Schutzvorkehrungen durch die Regierung sei kein ausreichendes "juristisches Argument", um die Entscheidung anzufechten, urteilte der Vorsitzende Richter des Londoner Berufungsgerichts am Freitag (02.05.).

Niederlage im Berufungsverfahren

Dabei hatten die Anwälte des Prinzen zuvor in einer schriftlichen Stellungnahme auf konkrete Bedrohungen hingewiesen. So habe das Terrornetzwerk Al-Kaida zur Ermordung des Prinzen aufgerufen, und bei einem New-York-Besuch von Harry und seiner Frau Meghan im vergangenen Mai habe es eine "gefährliche Autoverfolgungsjagd mit Paparazzi" gegeben.

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BRISANT Mi 09.04.2025 17:15Uhr 00:33 min

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Während der zweitägigen Anhörung Anfang April, für die Harry extra von Montecito nach London geflogen war, beklagte Harrys Anwältin, dass er im Vergleich zu anderen Mitgliedern der königlichen Familie eine "andere, ungerechtfertigte und tiefergestellte Behandlung" erfahren habe.

Prinz Harry (r) wird von Sicherheitskräften eskortiert, als er am Royal Courts of Justice eintrifft.
Prinz Harry wurde von Sicherheitskräften eskortiert, als er Anfang April zu einer Anhörung in den Royal Courts of Justice kam. (Archiv) Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Alberto Pezzali

Darum ging es im Berufungsprozess

Im Kern ging es darum, ob der in den USA lebende Prinz Harry ein Anrecht auf dieselben Schutzmaßnahmen hat wie der Rest der königlichen Familie, wenn er in seine alte Heimat Großbritannien zu Gast ist - auf Kosten der Steuerzahler.

Der jüngste Sohn von König Charles wollte im ersten Verfahren eine Entscheidung des zuständigen Ausschusses aufheben lassen. Dieser hatte Harrys Sicherheitsstatus herabgestuft, nachdem er vor fünf Jahren seine königlichen Pflichten niedergelegt hatte. In einer schriftlichen Stellungnahme begründete Harry seine Klage gegen den Entzug des grundlegenden Polizeischutzes so:

Das Vereinigte Königreich ist meine Heimat. Das Vereinigte Königreich ist zentraler Bestandteil des Erbes meiner Kinder. [...] Ich kann Großbritannien mit meiner Familie aber nicht besuchen, wenn es nicht möglich ist, sie zu schützen.

Prinz Harry AFP

Im Februar 2024 wies ein Richter Harrys Forderung dann allerdings ab und urteilte, dass die Entscheidung weder rechtswidrig noch "irrational" sei. Gegen die Entscheidung des High Court ging Harry in Berufung - ohne Erfolg, wie jetzt feststeht.

Prinz Harry
Prinz Harry hat versucht, das Urteil anzufechten - erfolglos. (Archiv) Bildrechte: picture alliance/dpa/PA Wire | Jonathan Brady

Prinz Harry und sein Verhältnis zur britischen Königsfamilie

Harry hatte sich mit seiner Frau Meghan vor fünf Jahren aus dem Königshaus zurückgezogen. Die beiden leben seitdem mit ihren Kindern Archie und Lilibet in Kalifornien. Sein Heimatland besucht Harry nur noch selten. Das Verhältnis zur Königsfamilie, insbesondere zu seinem älteren Bruder William, ist zerrüttet.

Quellen

BRISANT
dpa
AFP

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 02. Mai 2025 | 17:15 Uhr

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