
20. Thronjubiläum Fürst Albert: Wie der Thron ihn veränderte
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07. April 2025, 19:00 Uhr
Der Sohn einer Hollywood-Legende. Erbe eines maroden Fürstenhauses. Flotter Junggeselle. Skandalumwitterter Womanizer. Und heute? Der besonnene Regent von Monaco: Fürst Albert II.
Am Sonntag, dem 6. April, wird er wohl für einen kurzen Moment innegehalten haben. Vor genau 20 Jahren starb sein Übervater Fürst Rainier III. - und "hinterließ" ihm das kleine Fürstentum an der Côte d'Azur.
Ein Blick auf Alberts Leben, seinen Wandel und seine Regentschaft.
Die Grimaldis - ein illustrer Familienclan
Adel verpflichtet - und Hollywood-Adel noch viel mehr.
Als der kleine Albert Alexandre Louis Pierre Rainier Grimaldi am 14. März 1958 zur Welt kam, lastete bereits großer Druck auf seinen (Baby-)Schultern.
Seine Mutter? Schauspiel-Liebling Grace Kelly, die für Titel und Liebe ihr Hollywood-Nest und ihre kurze, aber sagenhaft erfolgreiche Karriere aufgab.
Sein Vater? Der etwas knochig wirkende Rainier III., dessen Fürstentum noch nichts vom heutigen Glanz erahnen ließ. Mit der millionenschweren Mitgift seiner prominenten Frau ließ er den maroden Palast renovieren. Und mit ihrem Hochglanz-Image polierte er den Zwergstaat Monaco zum Hotspot der Reichen und Schönen auf. Grace Kelly? Eigentlich hat sie das sagenumwobene Monaco von heute erschaffen.
Drill und Blitzlichtgewitter
Mit einem solch schillernden Elternpaar stand Albert vom ersten Tag seiner Existenz an im Rampenlicht. Von klein auf wurde er darauf vorbereitet, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Heißt: Privatunterricht, Studium am renommierten Amherst College in den USA und Militärdienst in der französischen Armee. Nach Spaß klingt das nicht, den holte sich Albert anderswo.
Monaco: Nicht nur ein Enfant terrible
In den 80er und 90er Jahren füllte das Grimaldi-Geschwister-Trio aus Caroline, Albert und Nesthäkchen Stéphanie die internationalen Klatschspalten. Albert galt als Frauenschwarm. Gebrochene Herzen pflasterten seinen Weg - aber auch uneheliche, später anerkannte Kinder. Mit Jazmin Grace Grimaldi und Alexandre Grimaldi-Coste verbindet Albert heute ein inniges Verhältnis.
Sportsfreund ohne Liebesglück
Bis seine Tage als Regent gekommen waren, vertrieb sich Albert die Zeit mit zahlreichen Affären und Sport - letzteres durchaus erfolgreich. Er brachte es im Judo bis zum schwarzen Gürtel, nahm an der Rallye Paris-Dakar teil und vertrat sein Land als Bobpilot bei den Olympischen Winterspielen - fünfmal in Folge.
Olympia - wie schicksalhaft.
Regent ohen Ring am Finger
Als Alberts Vater am 6. April 2005 nach 55 Jahren Regentschaft starb und Albert Herrscher über ein zwei Quadratkilometer kleines Fürstentum wurde, fehlte ihm nur noch eines: eine Ehefrau.
Denn sehr zum Leidwesen der Klatschpresse gab es keine schillernde Grace Kelly 2.0 an Alberts Seite. Bei seinem Amtsantritt wurde er stattdessen rechts und links von seinen Schwestern Caroline und Stéphanie flankiert.
Liebe am Schwimmbecken
Was viele da noch nicht ahnen konnten: Der Monegasse lernte bereits im Juni 2000 am Rande eines Schwimmwettkampfes in Monaco die südafrikanische Schwimmerin Charlene Wittstock kennen - und lieben. Die beiden Sportlerherzen machten ihre Beziehung Anfang 2006 öffentlich, bei den Olympischen Winterspielen in Turin. Die Hochzeit folgte im Jahr 2011.
Eine Liebe wie aus dem Bilderbuch - könnte man meinen. Doch schenkt man den Schlagzeilen Glauben, befinden sich Albert und Charlène in einer Liebes-Dauerkrise. Doch allmählich verstummt die Gerüchteküche. Immer öfter und immer selbstbewusster tritt das Fürstenpaar gemeinsam auf.
Fürst Albert: War er nie besser?
Souveräner ist Albert auch als Regent: Seit seinem Amtsantritt bemüht er sich, das Image Monacos als Steuerparadies zu ändern, fördert beispielsweise den Bau von Sozialwohnungen und unterzeichnete mehrere Abkommen zum Austausch von Steuerinformationen. Darüber hinaus setzt sich Albert für den Klimaschutz ein und besuchte den Nord- und Südpol. Der "grüne Fürst" wird er deshalb auch genannt.
Nur einer von vielen Titeln: Der 67-Jährige wird zwar nicht zum europäischen Hochadel gezählt, doch die Anzahl seiner Titel ist beeindruckend - 28 in Summe. Seine offizielle Andrede? Albert II. Grimaldi, durch Gottes Gnade Fürst von Monaco. Dann gibt es noch Son Altesse Sérénissime le Prince Albert II. (Seine Durchlaucht), Duc (Herzog) von Valentinois oder Marquis (Markgraf) des Baux - um nur ein paar zu nennen.
Jubiläum ohne Konfetti
Trotz seiner Verdienste: Eine große Party wird es zum Jahrestag nicht geben. Denn nach monarchischer Tradition wird erst das 25-jährige Regierungsjubiläum gefeiert. Aber sicher findet Albert in seinem Zwergstaat ein gemütliches Plätzchen, um mit seinen Lieben anzustoßen. Auf sich, auf Monaco.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 05. April 2025 | 17:15 Uhr