Pomp und Hollywood-Glamour Darum sind die neuen Fotos von Felipe und Letizia so umstritten
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28. November 2024, 19:47 Uhr
König Felipe und seine Frau Letizia haben sich für neue Gemälde in Szene setzen lassen. Sie werden im Rahmen der Ausstellung "La tiranía de Cronos" in Madrid gezeigt. Beim ersten Hinschauen dürfte der Betrachter denken "Wow!", auf den zweiten Blick werfen sie vielleicht aber auch Fragen auf.
Edle Roben und prachtvolle Kulisse
Bei den Porträts handelt es sich um ein Diptychon, ein zweiteiliges Gemälde, was zusammengesetzt ein Gesamtbild ergibt. Fotografiert wurden die beiden von keiner Geringeren als der amerikanischen Starfotografin Annie Leibovitz. Das Shooting fand im prächtigen Gasparini-Saal des Königspalastes in Madrid statt.
Königin Letizia trägt ein atemberaubendes schwarzes schulterfreies Ballkleid, kombiniert mit einem himbeerfarbenen Umhang.
Wie das spanische Magazin "¡Hola!" berichtet, stammen sowohl Kleid als auch Umhang vom spanischen Modeschöpfer Cristóbal Balenciaga. Das Kleid soll aus der Zeit um 1948 sein.
Die Stola stammt ebenfalls von Balenciaga, sie wurde 1962 hergestellt. Dazu kombinierte Letizia Königsjuwelen: Die Ohrringe und Halskette gehörten einst Königin Victoria Eugenia, der Urgroßmutter von Felipe.
Letizia hatte gemeinsam mit ihrer Stylistin Eva Fernández angeblich monatelang nach dem perfekten Look für die wichtigen Bilder gesucht.
Während Letizia mit ihrem Outfit einen Hauch Hollywood-Glamour versprüht, hält ihr Mann es eher klassisch. König Felipe trägt die Uniform eines Generalkapitäns der spanischen Armee.
Stundenlanges Posieren vor der Starfotografin
Hinter den eindrucksvollen Bildern steckt die berühmte US-amerikanische Fotografin Annie Leibovitz. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Fotos wirken fast wie Gemälde von Monarchen aus einem früheren Jahrhundert, obwohl sie tatsächlich Fotos sind.
Insgesamt sechs Stunden musste das Königspaar für die Bilder posieren, bis Annie Leibovitz zufrieden mit ihrer Arbeit war. Für die Motive hat sie sich von großen spanischen Malern wie Diego Velázquez inspirieren lassen.
Felipe und Letizia kennen die Fotografin, die in der Vergangenheit auch schon Stars für den Pirelli-Kalender abgelichtet hat, seit Jahren. 2013 bekam Annie Leibovitz von den Royals den Prinz-von-Asturien-Preis für Kommunikation und Geisteswissenschaften verliehen.
Kritik an den Bildern wird laut
Beauftragt wurden die Bilder durch die Bank von Spanien für die Ausstellung "La tiranía de Cronos" bereits im Oktober 2022. Ein Jahr später wurde der Vertrag mit einer Vergütung von rund 137.000 Euro unterzeichnet. Die Bilder sind im Februar 2024 aufgenommen worden, trotzdem gibt es gerade jetzt die Kritik.
Für den Journalist Fonsi Loaiza erscheinen die teuren Fotos zur falschen Zeit, wie er auf der Plattform "X" erklärt.
Besonders im Hinblick auf die Flutkatastrophe in Spanien, die kürzlich mehrere Menschen das Leben gekostet hat, kommen solche Bilder, die den Reichtum der Royals zur Schau stellen, nicht besonders gut an. Bis heute kämpfen viele Spanier mit den Folgen der Katastrophe, haben ihr gesamtes Hab und Gut verloren.
Beim Besuch vor einigen Wochen in den betroffenen Regionen wurde das Königspaar alles andere als willkommen geheißen - es wurde sogar mit Schlamm und Steinen beworfen und von wütenden Menschen beschimpft.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 27. November 2024 | 17:15 Uhr