König Charles
Wie reich ist König Charles III. wirklich? Darüber gibt es keine genauen Angaben. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP Pool/AP | Frank Augstein

Reiche Royals Bericht: König Charles profitiert vom Erbe Tausender Verstorbener

29. November 2023, 08:17 Uhr

Es klingt wie eine Nachricht aus dem Mittelalter: Wer in Lancaster oder Cornwall stirbt und kein Testament oder keine Nachfahren hat, dessen Besitz geht direkt an die englische Krone. Eine nette Einnahmequelle für König Charles. "bona vacantia" heißt diese Regelung, die tatsächlich schon uralt ist - und heute immer noch in den beiden Herzogtümern gilt.

Kritiker der britischen Monarchie bringt das gerade wieder auf die Palme. Sie fordern ein Ende des Verfahrens.

Geht das Geld nur an wohltätige Zwecke?

In den vergangenen zehn Jahren sollen mit der "bona vacantia"-Regel Einnahmen von mehr als 70 Millionen Euro zusammengekommen sein, berichtet die englische Zeitung "The Guardian". Geld, das laut Buckingham Palast vor allem für wohltätige Zwecke gespendet wird.

Der "Guardian" schrieb aber jüngst, dass mit den "bona vacantia"-Einnahmen auch persönliche Immobilien des Königs renoviert wurden. Ob das als wohltätig gelten kann, bezweifeln viele.

König Charles III. von Großbritannien lacht im Hofladen im Ökodorf Brodowin am zweiten Tag der royalen Deutschlandreise.
Die genauen Einnahmen und Ausgaben der britischen Royals sind nicht leicht zu quantifizieren. Das System ist recht kompliziert. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa Pool | Jens Büttner

Steuerbefreiuung für Lancaster und Cornwall

Auch das Herzogtum Cornwall, das traditionell vom Thronerben - aktuell also von Prinz William - verwaltet wird, profitiert von "bona vacantia"-Einnahmen. Und: Keines der Herzogtümer muss Körperschafts- oder Kapitalertragssteuer an den Staat zahlen. Auch das klingt ein bisschen nach Mittelalter.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 27. November 2023 | 17:15 Uhr

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