
Polizei räumt Fehler ein Fall Maddie: Ermittler aus Portugal entschuldigen sich bei Eltern
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31. Oktober 2023, 19:06 Uhr
Wie schlimm muss für Eltern das Verschwinden des eigenen Kindes sein? Wenn dann auch noch die Polizei Verdächtigungen ausspricht, wird Vertrauen und Zuversicht zerstört.
Im Fall von Maddie McCann galten lange auch die Eltern des Mädchens als verdächtig, befördert durch das Misstrauen der Polizei. Wie die BBC berichtet, sollen sich Anfang des Jahres mehrere hochrangige Beamte aus Portugal mit Maddies Vater Garry McCann getroffen und sich entschuldigt haben.
Eltern galten als Verdächtige
Beim Treffen sollen sich die Ermittler bei Maddies Vater dafür entschuldigt haben, wie der Fall untersucht und die Familie behandelt worden sei. Laut der BBC habe die Polizei inzwischen zugegeben, die ersten Ermittlungen nach dem Verschwinden Maddies nicht ordnungsgemäß durchgeführt zu haben.
Mutter Kate McCann soll man damals angeboten haben, den Tod der Tochter zu gestehen und im Gegenzug eine kürzere Strafe zu erhalten. Es sei dem Fall damals nicht genügend Bedeutung geschenkt und es seien sprachliche Nachteile der Eltern als Ausländer nicht gewürdigt worden.
McCanns äußern sich nicht
Kate und Gerry McCann haben sich bisher nicht zum Treffen mit den Ermittlern und zur Entschuldigung geäußert.
Zum Jahrestag des Verschwindens von Maddie am 3. Mai haben sie das letzte Mal in der Öffentlichkeit gesprochen. Man vermisse Maddie und man warte auf einen Durchbruch bei den polizeilichen Ermittlungen. Auch Maddies Schwester Amelie, die zum Zeitpunkt von Maddies Verschwinden erst zwei Jahre alt war und neben ihr im Kinderbett schlief, hatte sich zum traurigen 16. Jahrestag erstmals geäußert.
Bis heute ist das Schicksal von Maddie McCann nicht aufgeklärt. Auch eine Leiche wurde nie gefunden.
Verdächtiger kommt aus Deutschland
Inzwischen glauben die portugiesischen Ermittler, dass der Deutsche Christian B. der Täter ist. Aktuell sitzt er im niedersächsischen Oldenburg eine mehrjährige Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer Frau im portugiesischen Praia da Luz im Jahr 2005 ab.
Christian B. ist wegen Sexualdelikten vorbestraft und lebte von 1995 bis 2007 regelmäßig an der Algarve. Er bestreitet, etwas mit Maddies Verschwinden zu tun zu haben.
(Dieser Beitrag wurde erstmals am 30.10.2023 veröffentlicht.)
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 30. Oktober 2023 | 17:15 Uhr