Gesundheitsgefahr durch E.Coli-Bakterien Gefährliche Keime: Fäkalien an Teneriffas Stränden
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31. Juli 2024, 09:38 Uhr
Urlaub auf den Kanaren? Das heißt Sonnen-Garantie für Urlauber. Seit einigen Jahren aber auch: Immer wieder Probleme mit durch Abwässer verunreinigte Strandabschnitte.
Aktuell gibt es Schlagzeilen und Sperrungen für Strände auf Teneriffa.
Wie gefährlich sind die Fäkalien im Abwasser?i
Die Abwassermengen, die auf Teneriffa ins Meer geleitet werden, sind dabei nicht nur unappetitlich, sondern können auch gefährlich werden, denn Bakterien wie Escherichia coli (E. coli) gelangen mit den fäkalienbelasteten Abwässern ins Meer und an die Strände.
Die hohe Bakterien-Konzentration birgt echte Gesundheitsgefahren für Badegäste: Wer trotz der Warnungen schwimmt und dabei Wasser schluckt, riskiert Magen-Darm-Erkrankungen, akute Atemwegsinfektionen sowie Infektionen von Ohren, Augen, Nasenschleimhäuten und Haut.
Kleine Kinder, ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem haben im Rahmen einer Infektion ein deutlich höheres Risiko für schwere Komplikationen - gerade in der Ferienzeit ist dies für viele Urlauber besorgniserregend.
Welche Strände sind aktuell verschmutzt oder gesperrt?
Starke Verschmutzung durch Fäkalien im Meer melden die örtlichen Behörden insbesondere für die Playa Jardín im Norden der Insel, nahe der Stadt Puerto de la Cruz.
Dramatisch: Die Qualität des Wassers hat sich hier in nur acht Jahren von "ausgezeichnet" auf "unzureichend" verschlechtert, erklärt die Gemeindeverwaltung.
Für Urlauber besonders schmerzlich, denn der Strand ist sehr beliebt: Mit seinem feinen schwarzen Sand und zahlreichen tropischen Blumen in der Umgebung (daher der Name "Playa Jardín", zu deutsch "Gartenstrand") ist er ein Highlight.
Ebenfalls betroffen war Anfang Juli ein Abschnitt der Playa de las Teresitas - laut Merian der schönste Strand der gesamten Insel. Im Gegensatz zu den normalerweise schwarzen Sandstränden auf Teneriffa, ist "Las Teresitas" nahe der Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife mit ganz hellem Sand bedeckt: In den 1970er-Jahren wurde der Strand mit Sahara-Sand und Palmen künstlich angelegt.
Vorbei ist es mit dieser Idylle - zumindest zeitweise: Die Stadtverwaltung von Santa Cruz meldete, dass ein Abschnitt des Strandes von Las Teresitas geschlossen worden sei.
Als Grund wurde eine "Verunreinigung" angegeben, die eine präventive Schließung der Badestelle ratsam mache. Mittlerweile sei die Sperrung wieder aufgehoben worden, schreibt El Digital Sur. Ein komisches Gefühl bleibt bei vielen Urlaubern möglicherweise dennoch.
Woher kommt die Verunreinigung?
In beiden Fällen soll die Verschmutzung durch Abwasser ausgelöst worden sein, das ins Meer geleitet wurde. Die Ursache: Eine überlastete Kläranlage und teilweise undichte Wasserrohre. Das bedeutet, je mehr Urlauber die idyllischen Küstenorte besuchen, desto größer die Gefahren...
Wasser-Probleme auf den Kanaren sind nicht neu: Auf den Kanarischen Inseln wird an verschiedenen Stellen ungeklärtes Abwasser ins Meer geleitet. So haben die Kanaren innerhalb von fünf Jahren bereits knapp acht Millionen Euro Strafe an die EU gezahlt, schreibt "Teneriffa News".
Zudem fehlen Lösungen für eine fertige neue Kläranlage auf Teneriffa, bei der noch immer kein Wasser ankommt, da Sammelstellen noch nicht fertiggestellt sind. Außerdem gibt es auf den Inseln Schwierigkeiten mit der Frischwasserversorgung sowie der Wasser-Regeneration.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 30. Juli 2024 | 17:15 Uhr