Erholsamer SchlafEinschlafhilfen - So können Kinder besser schlafen
Kinder brauchen viel Schlaf. Da sie ihren Schlafrhythmus erst noch finden müssen, ist es meistens ganz normal, wenn sie nachts unruhig sind oder schlecht schlafen. Erst wenn die Probleme über einen längeren Zeitraum auftreten, kann eine Schlafstörung vorliegen. Wie Eltern ihren Kindern helfen können, erfahren Sie hier.
Der Schlafbedarf ist von Kind zu Kind unterschiedlich, trotzdem kann es für Eltern hilfreich sein, eine Orientierung dafür zu haben. So sollten Säuglinge 15 bis 16 Stunden täglich schlafen. Bei Kleinkindern sind es 13 bis 14 Stunden und bei Vorschulkindern etwa elf Stunden. Schulkinder im Alter von bis zu zehn Jahren brauchen etwa zehn Stunden Schlaf täglich.
Schläft mein Kind zu wenig?
Wer befürchtet, dass sein Kind zu wenig schläft, kann dies anhand eines Schlaftagebuches überprüfen. Dafür sollte über einen Zeitraum von zehn Tagen jedes kleine und große Schläfchen notiert werden. Aus den Werten bildet man den Durchschnitt und sieht, ob das Kind zu wenig schläft oder nicht.
Wichtig ist, zu bedenken, dass Kinder ihren Schlafrhythmus erst entwickeln. Es ist zunächst kein Tag-Nacht-Rhythmus wie bei älteren Kindern und Erwachsenen und somit normal, dass Nächte auch mal unruhig sind. Mehrere Nickerchen am Tag und einzelne Schlafphasen in der Nacht können dennoch eine ausreichende Gesamt-Menge ergeben. In der Regel pendelt sich der Tag-Nacht-Rhythmus und damit meist auch das Durchschlafen nach einem halben Jahr ein.
Wann spricht man von einer Schlafstörung?
Probleme beim Schlafen, die hin und wieder auftreten, sind bei Kindern noch kein Grund zur Sorge. Erst wenn ein Kind an mindestens vier Tagen drei- oder viermal in der Nacht für einen längeren Zeitraum wach ist und auch nur im Beisein der Eltern in den Schlaf findet, kann man von einer Störung ausgehen. Aber: In den ersten sechs Lebensmonaten sprechen Experten grundsätzlich nicht von einer Schlafstörung.
Ursachen für Schlafstörungen können sein, dass Kinder keinen festen Tages-Rhythmus haben oder unter seelischen Belastungen leiden. Auch ein falsch temperiertes oder zu helles Kinderzimmer kann dazu führen. Genau wie zu viel Aufregung vor dem Schlafengehen, bspw. durch Computer- oder Handy-Spiele oder zu schwere späte Mahlzeiten. Alles was ablenkt, aufregt und aufputscht, lässt ein Kind möglicherweise schwer einschlafen.
Wenn die Schlafstörungen über einen Zeitraum von zwei Wochen nicht verschwinden und das Kind dauerhaft nicht aus dem Bett kommt und tagsüber müde und unausgeglichen ist, sollte man die Situation von einem Kinderarzt abklären lassen. Denn für eine normale Entwicklung des Kindes ist ausreichend Schlaf extrem wichtig.
Wie bringe ich mein Kind zum Einschlafen?
- Feste Strukturen im Alltag und ausreichend Bewegung am Tag - möglichst an der frischen Luft - bringen Kinder besser in den Schlaf.
- Spiele am Handy, Fernsehen oder Aufregung sollten vor dem Zubettgehen vermieden werden.
- Gutenacht-Geschichten, ein Schlaflied oder andere Rituale vor dem Zubettgehen können helfen, ein Kind "herunterzufahren". Auch ein Gespräch über die Erlebnisse des Tages kann dabei helfen.
- Für Ordnung sorgen: Das Kinderzimmer sollte aufgeräumt sein. Auch die Sachen für den nächsten Tag können sie bereits am Abend zuvor rauslegen. Hausaufgaben sollten gemacht und der Schulranzen gepackt sein. All das kann für Ruhe im Kopf sorgen und etwaiges Gedankenkreisen abstellen bzw. verhindern.
- Außerdem ist eine gesunde Schlafatmosphäre wichtig: Zimmer gut lüften, das Kind nicht zu warm anziehen, keine schweren Decken.
- Ganz wichtig kann auch ein Kuscheltier sein. Sogenannte Beschütz-mich-Tiere machen das Bett zu einer monstersicheren Zone.
- Ist ein Kind sehr quengelig und kann partout nicht einschlafen, bleibt nichts anderes übrig, als immer wieder ins Zimmer zu gehen, um das Kind zu beruhigen. Und zwar so oft und so lange, bis es endlich schläft.
Medikamente als Einschlafhilfe?
Von Schlafmitteln raten Experten ganz klar ab. Vielmehr müssen die Ursachen der Schlafstörungen gefunden werden. Auch pflanzliche Mittel, die teilweise ganz ohne Alterseinschränkungen empfohlen werden, sollten nicht verwendet werden. Hier besteht die Gefahr darin, dass Kinder sich daran gewöhnen und gar nicht mehr ohne die Einnahme der Mittel ein- oder durchschlafen können. Grundsätzlich sollte die Einnahme von Medikamenten und auch Globuli mit dem Kinderarzt abgeklärt werden.
Experten empfehlen bei Hilfsmitteln eher den Griff zur berühmten heißen Milch mit Honig. Auch Kräuter- oder Entspannungstees können Kindern vor dem Einschlafen gut tun. Wichtig ist hier aber, dass es nicht als "Medizin-Ersatz" verwendet wird, sondern als Teil des abendlichen Schlafrituals.
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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 14. März 2024 | 17:15 Uhr