Tattoo
Was tun, wenn ein Tattoo nicht mehr Mode, sondern peinlich ist? Bildrechte: Colourbox

Körperkunst Tattoo-Überdruss: Letzter Ausweg Laser-Entfernung

19. Oktober 2023, 14:08 Uhr

Die Liebe mit einem Tattoo zu krönen, das ist nicht nur unter Promis ein Trend. Doch irgendwann ist die Liebe weg - und das Tattoo bleibt. Die einen lassen sich den einstigen Liebesbeweis überstechen, andere tragen ihn weiterhin mit Stolz. So wie Florian Silbereisen, dessen Oberarm bis heute das Konterfei von Helene Fischer ziert. Aber so wirklich gelungen war das auch nicht...

Die Tattoo-Sünden der Stars!

Mittlerweile kann man sie via Laser entfernen - doch eigentlich sind Tattoos für eins gemacht: die Ewigkeit. Zu dumm, wenn bereits beim Tätowierer ein entscheidender Fehler unterlaufen ist.

Emma Watson auf dem roten Teppich bei einer Oscar Party
Fehlendes Apostroph Ein orthographischer Fauxpas ist selbst Brown-University-Absolventin Emma Watson beim Tätowierer passiert. Zum Glück war's nur ein fehlendes Apostroph, das die Schauspielerin ergänzen lassen konnte. UND: Sie trug das Versehen mit viel Humor ... Bildrechte: imago images/ZUMA Press/Javier Rojas
Emma Watson auf dem roten Teppich bei einer Oscar Party
Fehlendes Apostroph Ein orthographischer Fauxpas ist selbst Brown-University-Absolventin Emma Watson beim Tätowierer passiert. Zum Glück war's nur ein fehlendes Apostroph, das die Schauspielerin ergänzen lassen konnte. UND: Sie trug das Versehen mit viel Humor ... Bildrechte: imago images/ZUMA Press/Javier Rojas
Rihanna
Wörter vertauscht ... Auch bei Superstar Rihanna gab's Sprachprobleme beim Tätowierer. Statt "fleur rebelle" (frz. rebellische Blume) prangt nun "rebelle fleur" auf ihrem Hals. Und das macht einfach keinen Sinn. Bildrechte: imago images/ZUMA Press/SMG
Tattoo auf Kelly Osbournes Rücken, 2010
Kauderwelsch Ganz ähnlich bei Kelly Osbourne! Wer des Italienischen nicht mächtig ist, sollte es einfach lassen. Was eine Liebeserklärung an Mutter Sharon werden sollte, ist jetzt schlicht und ergreifend: unverständlich. Bildrechte: IMAGO/PicturePerfect
David Beckham
Den Namen der Liebsten falsch geschrieben ... Noch peinlicher liefs für Becks. Der hatte sich was ganz besonderes überlegt - und wollte sich den Namen seiner Liebsten auf Sanskrit auf den linken Unterarm stechen lassen. Doch dort steht jetzt "Vihctoria" ... Autsch! Bildrechte: imago images/Mary Evans
Während einer Bühnenshow in Las Vegas/Nevada
Seltsam statt geheimnisvoll ... Oops, she did it again? Nach dem Fauxpas wohl eher nicht ... Das chinesische Schriftzeichen für "mysterious" sollte einst ihren Hüftknochen zieren. Herausgekommen ist ... "strange". Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Den Hüftknochen der La Spears gibt's seitdem nur bedeckt oder überschminkt zu sehen. Bildrechte: Getty Images/Kevin Winter
Claudia Effenbergs Tattoo
Denglisch? Um Claudia Effenbergs Englischkenntnisse scheint's nicht zum Besten bestellt zu sein. Statt "die" hätte hier "dies" stehen müssen. Die dritte Person Singular verlangt im Simple Present das "s", liebe Claudia! Bildrechte: IMAGO / Strussfoto
Schauspielerin Eva Longoria zeigt ihr neues Nacken-Tattoo
Tonys Nummer im Nacken Nie den Namen des Liebsten stechen lassen! Diesen Fehler wird Schauspielerin Eva Longoria wohl nicht noch einmal machen. Die Rückennumer ihres Ex Tony Parker, die sich Eva einst in den Nacken tätowieren ließ, ist mittlerweile verschwunden. Bildrechte: IMAGO / IP3press
Angelina Jolie
Gleiche Stelle, gleicher Fehler In Sachen Liebes-Tattoos ist Angelina Jolie eindeutig Wiederholungstäterin. Unter die Geburtskoordinaten ihrer sechs Kinder ließ sich die Schauspielerin auch die ihres mittlerweile Ex-Mannes Brad Pitt stechen. Aus Fehlern sollte man eben lernen, liebe Angelina. Denn an genau der gleichen Stelle ließ sie sich schon einmal ein Liebesbekenntnis entfernen - das war allerdings für Billy Bob Thornton. Bildrechte: imago images / Future Image
Pietro Lombardi
Liebe zum Sohn bleibt In die Liebestattoo-Falle ist auch Pietro Lombardi getappt. Wo jetzt eine Uhr mit der Geburtszeit von Filius Alessio prangt, hatte sich Pietro einst eine Liebeserklärung an Ex-Frau Sarah stechen lassen. Aber was soll's, hauptsache Alessio geht es gut ... Bildrechte: imago images / nicepix.world
Mann mit Helene-Fischer-Tattoo
Helene forever! Sorgt immer wieder für Gesprächsstoff: Florian Silbereisens Helene-Fischer-Tattoo. Wirklich ähnlich sieht es der Sängerin nicht. Jetzt ist Helene weg - und was passiert mit dem Tattoo? Das wird bleiben, versichert der Schlagerstar. Warten wir's ab ... Bildrechte: dpa
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Tattoos per Laser entfernen lassen - nur beim Arzt

Mit Inkrafttreten der Verordnung zum Schutz vor schädlichen Wirkungen nichtionisierender Strahlung bei der Anwendung am Menschen (NiSV) dürfen nur noch approbierte Ärzte mit entsprechender Fort- und Weiterbildung Tattoos entfernen.

Bevor die Verordnung im Dezember 2018 geändert wurde, durfte - rechtlich gesehen - jeder die Behandlung vornehmen. Hautärzte begrüßten die Änderung der NiSV, mit der "eine Regelungslücke geschlossen wird, die in der Vergangenheit zu einer bedenklichen Ausweitung von Laser in Laienhand geführt hat und damit zu teils erheblichen, nicht revidierbaren Schäden an der Haut".

Dauer und Kosten einer Tattoo-Entfernung

Gestochen ist ein Tattoo vergleichsweise schnell. Um es wieder wegmachen zu lassen, muss man deutlich mehr Zeit einplanen. Für die vollständige Entfernung eines Tattoos sollte man (je nach Größe und Farbintensität) mit sechs bis zehn Sitzungen rechnen. Dazwischen sollten vier bis sechs Wochen Pause liegen, damit sich die Haut erholen kann.

Auch die Kosten dafür sind nicht unerheblich - und liegen in der Regel deutlich über dem "Anschaffungswert". Eine einzelne Sitzung kann mit 75 bis 400 Euro zu Buche schlagen. Die Krankenkassen tragen die Kosten in der Regel nicht.

Tattoo-Entfernung mit einem Laser
Die Krankenkasse trägt die Kosten für die Entfernung eines Tattoos in der Regel nicht. Bildrechte: imago/biky

Kann man jedes Tattoo vollständig entfernen lassen?

Trifft der Laserstrahl auf die tätowierte Haut, nehmen die Farbpigmente seine Energie auf und werden dadurch zersprengt. Anschließend werden die zerstörten Farbpartikel durch die Haut ausgeschwemmt und über die Lymphbahnen abtransportiert. Das hat den Effekt, dass die Tätowierung immer heller wird - und nach mehreren Behandlungen bestenfalls ganz verschwunden ist. Eine Garantie dafür gibt es allerdings nicht.

Laien-Tattoos bzw. einfarbig blaue oder schwarze Motive lassen sich meist problemlos entfernen. Je bunter und kunstvoller ein Tattoo gestaltet ist, desto schwieriger wird es. Inzwischen wurden durch die sogenannte "REACH-Verordnung" aber zwei Farbpigmente verboten - und damit fast alle Tattoofarben.

Nach einer Laserbehandlung kann die Haut wund wie eine leichte Schürfwunde sein. Bis sie verheilt ist, sollte regelmäßig desinfiziert und Baden vermieden werden. Beachtet man das nicht, können unschöne Narben zurückbleiben. Zu denen kann es auch kommen, wenn zu viele Laserbehandlungen notwendig sind. Denn die zerstören auch die natürliche Pigmentierung der Haut und verhärten sie.

junge Frau mit einem Tattoo auf dem Rücken
Für die vollständige Entfernung eines Tattoos sollte man (je nach Größe und Farbintensität) mit sechs bis zehn Sitzungen rechnen. Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Wie schmerzhaft ist eine Tattoo-Entfernung?

Bereits das Stechen eines Tattos ist nicht ohne. Seine Entfernung soll noch schmerzhafter sein. Kalte Luft und eine Betäubungscreme können das lindern. Manche Patienten greifen zusätzlich zu einem Schmerzmittel.

Einem Mann wird ein Tattoo entfernt.
Die Laser-Entfernung eines Tattoos soll schmerzhaft sein. Bildrechte: imago/Aurora Photos

Alternative Methoden der Tattoo-Entfernung

Es gibt zwar einige alternative Methoden, ein ungeliebtes Tattoo loszuwerden, doch empfehlenswert sind sie nicht. Einige Kosmetik- und Tattoo-Studios arbeiten mit sogenannten Blitzlampen. Das Wegblitzen schadet jedoch der Haut und hinterlässt unschöne Narben.

Auch flüssige Tattoo-Entferner stehen in der Kritik. Da sie Milchsäure enthalten, die häufig für Entzündungen sorgt, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung davor, sie zu verwenden.

Ein Tattoo sollte man sich gut überlegen

Der Traum vom Tattoo kann schnell zum Albtraum werden. Da die gesundheitlichen Risiken der bunten Körperkunst nicht zu unterschätzen sind, sollte man lieber zweimal überlegen, bevor man sich unter die Nadel legt.

Hände mit Henna-Tattoos
Henna-Tattoos als Alternative? Bildrechte: imago/ZUMA Press

Welche Wirkung die Tattoo-Farben auf den Organismus haben, ist noch weitgehend unerforscht. Sicher ist, dass sich die Pigmente bzw. ihre Abbauprodukte an anderen Stellen im Körper ansammeln können. Gesundheitliche Bewertungen liegen nur für einen Bruchteil der möglichen Farbpigmente vor. Daher bietet auch die Verbotsliste der deutschen Tätowiermittelverordnung nur wenig Sicherheit.

Außerdem ist "Tätowierer" kein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Ein Tattoo-Studio kann im Prinzip jeder eröffnen. Daher sollte ein Tätowierer zumindest eine Hygieneschulung absolviert haben. Bei unsachgemäßen Nadelstichen ist die Verletzungs- und Entzündungsgefahr groß. Stimmt dann auch die Hygiene nicht, kann es zu gefährlichen Infektionen kommen. Der Bundesverband Tattoo e.V. setzt sich seit Längerem für bundesweit einheitliche Arbeits- und Hygienestandards ein und klärt Kunden über das Tätowieren auf.

(Dieser Artikel wurde am 17.07.23 erstmals veröffentlicht. Letzte Aktualisierung am 12.09.23.)

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 07. März 2023 | 17:15 Uhr

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