Ein Hund mit Baskenmütze
Auch Hunde stoßen im Laufe ihres Lebens viel CO2 aus. Bildrechte: picture alliance/dpa-Zentralbild/Stephan Schulz

CO2-Bilanz Nicht alles für die Katz: Wie man die Klimabilanz von Haustieren verbessern kann

30. April 2024, 16:20 Uhr

Mit dem Flieger in den Urlaub? Jeden Einkauf mit dem Auto erledigen? Viele achten mittlerweile auf ihre Ökobilanz und fragen sich, was sie tun können, um ihren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Es sind meist Alltagsdinge, die dann geändert werden. Was viele dabei vergessen: Auch Haustiere haben eine Ökobilanz. Und auch die kann man positiv verändern!

Ist mein Hund ein Klimakiller? Wie viele Tonnen CO2 stößt meine Katze im Laufe ihres Lebens aus? Zugegeben, wohl nur wenige Tierbesitzer stellen sich solche Fragen. Bei den meisten dürfte wohl die Freude am Tier überwiegen.

Und dennoch: Nicht nur der SUV vor der Tür ist ein Faktor in Sachen Klimawandel, auch Hund und Katze spielen eine Rolle. Auf der Internetseite des Umweltbundesamtes kann man seine persönliche Ökobilanz ausrechnen. Mitterweile wird dort auch erfasst, ob und wie viele Haustiere man zu Hause hält.

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BRISANT Mi 26.04.2023 17:15Uhr 03:24 min

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1 Hund = 1 Tonne CO2 pro Jahr

Wissenschaftler der TU Berlin haben 2020 errechnet, dass ein 30 kg schwerer Hund pro Jahr rund eine Tonne CO2 ausstößt. Dabei wurden auch Faktoren wie die Herstellung von Hundefutter und Umweltfolgeschäden durch Hundekot berücksichtigt. Zum Vergleich: Der Hund verursacht damit in etwa genauso viel C02-Ausstoß wie ein Passagier auf einem Flug von Berlin nach Washington.

Katzen schneiden bei den Modellrechnungen etwas besser ab, aber auch deren Ökobilanz erstaunt: So haben Schweizer Wissenschaftler 2019 errechnet, dass die Haltung einer Katze pro Jahr in etwa so viel CO2 verursacht wie eine Autofahrt von Berlin nach Venedig.

Kritiker dieser Modellrechnungen betonen allerdings, dass genau solche Reisen für Halter von Haustieren eher nicht mehr in Frage kommen, die Ökobilanz also rechnerisch besser sein müsste.

Muss man bei drei Kindern drei Katzen haben oder reicht auch eine?

Niels Jungbluth, Umweltwissenschaftler ETH Zürich

Tipp 1: Mehr Trockenfutter für die Tiere

Reisen hin oder her, Tierbesitzer können dennoch etwas tun, um ihre Ökobilanz zu verbessern. Den Hundekot einzusammeln wirkt sich positiv auf die Grundwasserqualität aus - selbst wenn der Plastikbeutel später verbrannt wird!

Experten empfehlen darüber hinaus, die Anzahl der Haustiere zu begrenzen. Auch das spare CO2. Größter Zankapfel bei der CO2-Frage: die Ernährung der Haustiere. Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover empfiehlt aus Umweltgesichtspunkten für Hunde und Katzen mehr Trocken- als Nassfutter.

Tipp 2: Futtermenge kann meist reduziert werden

Auch die Menge des Futters könne man in vielen Fällen problemlos verringern. Denn viele Haustiere leiden unter Übergewicht, weiß Volker Wilke von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. "Eine Anpassung der Fütterung an den wirklichen Bedarf hätte im Sinne der Nachhaltigkeit auch ein enormes Potenzial", sagt Wilke.

(Dieser Artikel wurde am 26.04.2023 zum ersten Mal veröffentlicht.)

Quellen und weiterführende Links

BRISANT
Tagesspiegel
GEO
Süddeutsche Zeitung
Peta
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 26. April 2023 | 17:15 Uhr

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