Schutz vor Abzocke Mit diesen Tipps fallen sie nie wieder auf unseriöse Handwerker rein

• Suchmaschinen: Handwerker, die ganz oben - mit dem Hinweis "Gesponsert" - auf der Suchergebnisseite erscheinen, sind oft unseriös. Weiter unten finden sich meist die besseren Angebote.
• Bilder: Vertrauen Sie nicht auf Webseiten mit freundlich lächelnden Handwerkern. Oft handelt es sich um Fotos aus Bildarchiven und nicht um Handwerker aus dem Betrieb.
• Bewertungen: Nicht alle Erfahrungsberichte über erbrachte Dienstleistungen sind von richtigen Kunden. Nicht selten sind die Bewertungen gefälscht.
• Telefon: 0800er-Nummern oder Handynummern werden eher von unseriösen Anbietern verwendet.
• Örtliche Anbieter: Bei einem Dienstleister vor Ort sind die Anfahrtskosten in der Regel niedriger, auch bei möglichen späteren Reklamationen sind kurze Wege immer besser.
• Kostenvoranschlag: Der Anbieter sollte schon am Telefon einen verbindlichen Preis nennen.

• Die Arbeiter kommen außerhalb der gewöhnlichen Arbeitszeit, um Zuschläge abrechnen zu können.
• Sie ziehen die Arbeitszeit unnötig in die Länge.
• Bevor die Handwerker mit der Arbeit beginnen, bitten sie die Kunden um eine Unterschrift.
• Sie akzeptieren nur Barzahlung.
• Sie lassen auf der Rechnung wichtige Angaben weg oder machen falsche Angaben.
• Sie parken das Firmenfahrzeug versteckt in einer Nebenstraße.

Seriöse Handwerker zu finden ist das eine, der Vertragsabschluss das andere. Rechtsexperte Gilbert Häfner verrät, worauf man achten sollte:

• Regeln Sie verbindlich, am besten schriftlich, den Umfang, den Termin sowie die Vergütung der Handwerksleistung.
• Sorgen Sie bei Absprachen vor Ort dafür, dass ein eigener Zeuge dabei ist.
• Holen Sie sich mehrere Kostenvoranschläge ein: So können Sie mit den Stundensätzen und Materialpreisen die Konditionen mehrerer Firmen miteinander vergleichen.
• Die Kostenvoranschläge sollten möglichst detailliert die Leistungen und benötigten Materialien enthalten.
• Eine Vergütung für den Kostenvoranschlag dürfen die Handwerker nur verlangen, wenn das vorher ausdrücklich vereinbart worden ist.
• Prüfen Sie auch den Inhalt des Angebots, nicht nur den Preis, sprich: Brauchen Sie tatsächlich alle aufgeführten Leistungen? Stehen alle benötigten Materialien mit drin?
• Bei Fragen oder Unklarheiten sollten Sie frühzeitig nachhaken.

Der Handwerker ist gefunden, der Termin steht und auch im Kostenvoranschlag stimmt alles - trotzdem passiert dem Handwerker ein Fehler. Was dann?

• Sobald Ihnen ein Mangel auffällt, reklamieren Sie ihn beim Handwerker.
• Lassen Sie sich nicht dazu drängen, ein Abnahmeprotokoll zu unterschreiben, obwohl Ihnen Mängel bekannt sind. Denn mit Ihrer Unterschrift bestätigen Sie, dass alles in Ordnung ist.
• Verlangen Sie eine Nachbesserung und setzen Sie die Bezahlung aus oder halten Sie einen Teil des fälligen Rechnungsbetrags bis zur Beseitigung des Mangels zurück.
• Dokumentieren Sie die Mängel genau mit Fotos.
• Handwerker müssen den Mangel kostenlos innerhalb einer angemessenen Zeit beseitigen.
• Bessert der Anbieter die Mängel nicht nach oder hält die gesetzte Frist nicht ein, können Kunden selbst nachbessern oder eine andere Firma beauftragen.
• Diese Kosten können dann dem ursprünglichen Vertragspartner in Rechnung gestellt werden.

Tipp: Wenn Sie Mängel im Abnahmeprotokoll beanstanden, ergänzen Sie unbedingt den Satz "Die Geltendmachung von Gewährleistungsansprüchen bleibt vorbehalten".