Gute Nachricht für Tierliebhaber Katzen haben bald mehr als sieben Leben
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13. Mai 2024, 16:56 Uhr
Wahre Tierliebhaber kennen den Schmerz, wenn man ein geliebtes Haustier gehen lassen muss. Für Katzenfreunde gibt es jetzt aber eine gute Nachricht: Japanische Wissenschaftler arbeiten derzeit an einem Medikament, dass die Lebenserwartung der Fellnasen verdoppeln soll – und uns Menschen dadurch mehr Zeit mit den Vierbeinern geben würde.
Nierenerkrankung als häufigste Todesursache
Der Bundesverband für Tiergesundheit nennt als häufigste Todesursache von Katzen über fünf Jahren eine chronische Nierenerkrankung. Bei Katzen über 15 sei sogar jede dritte Katze betroffen. Das größte Problem: Oft bleibt die Krankheit über lange Zeit unentdeckt – fallen die Symptome dann auf, ist es häufig schon zu spät.
Der japanische Wissenschaftler Dr. Toru Miyazaki scheint nun aber eine Möglichkeit gefunden zu haben, um Nierenerkrankungen entgegenzuwirken und das Leben der Vierbeiner so auf bis zu 30 Jahre zu verlängern. Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von aktuell 12 – 18 Jahren entspricht das etwa 15 zusätzlichen Lebensjahren.
Ein Protein als Lösung
Schon vor über 20 Jahren entdeckte Dr. Toru Miyazaki ein bislang unbekanntes Protein: Apoptosis Inhibitor of Macrophage, kurz AIM. Das Protein kommt im Blut von Menschen, aber auch anderen Lebewesen wie Mäusen und Katzen vor und ist maßgeblich daran beteiligt, Abfallstoffe aus dem Körper zu transportieren. Werden diese Abfallstoffe nicht aus dem Körper geführt, können verschiedenste Krankheiten entstehen.
Häufig funktioniert das AIM-Protein bei Katzen nicht richtig. Abfälle sammeln sich in der Niere an, was zu einer chronischen Nierenerkrankung führen kann - oft mit tödlichem Ausgang. Dr. Toru Miyazaki leitete daraus ab, dass zusätzlich verabreichtes AIM die Nierenerkrankungen nicht nur verhindern, sondern sogar bereits bestehende Erkrankungen heilen könnte – was wiederum die Lebenserwartung enorm steigern würde.
Eine von ihm durchgeführte Studie zeigte bereits eine positive Wirkung auf die Gesundheit von Mäusen. Auch erste Tests mit Katzen sollen laut dem Wissenschaftler bereits Erfolge zeigen.
Medikament schon bald auf dem Markt
Um sich voll und ganz der Entwicklung von AIM-Medikamenten für Katzen widmen zu können, gab der Forscher seine Professur an der University of Tokyo auf und gründete ein eigenes Institut. Bis 2027 möchte man ein AIM-Medikament für Katzen auf den japanischen Markt bringen. Ob und wann es dann auch nach Deutschland kommt, ist aber unklar.
In Japan gibt es sogar schon eine Katzenfutter-Marke, die mit AIM angereichertes Futter verkauft und für positive Auswirkungen auf die Gesundheit und Lebensdauer der Katzen wirbt.
Künftig auch ein Medikament für Menschen?
Nicht nur bei Tieren, sondern auch bei Menschen sieht Dr. Toru Miyazaki großes Potenzial in AIM-Medikamenten. Die Forschung in diesem Bereich werde aber noch deutlich länger dauern, so der Wissenschaftler. Ziel sei es durch zusätzlich verabreichtes AIM zu verhindern, dass Menschen mit schweren Nierenschäden zur Dialyse gehen müssen.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 13. Mai 2024 | 17:15 Uhr