Dognapping Wie schützt man seinen Hund vor Entführern?
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29. Oktober 2024, 11:30 Uhr
Hundebesitzer kennen es: "Hunde müssen draußen bleiben." Kein Problem, dann werden die Vierbeiner eben vor dem Supermarkt, Bäcker und Co. angeleint. Wird schon nichts passieren - oder doch?
Kleine Hunde werden am meisten gestohlen
Fast täglich stellen verzweifelte Hundebesitzer neue Suchmeldungen und Vermisstenanzeigen online, beispielsweise in der Facebookgruppe "Gestohlene Hunde". Besonders beliebt bei den Dieben seien vor allem kleine Hunde wie französische Bulldoggen, Zwergspitze, Malteser, Chihuahuas oder Yorkeshireterrier, so der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten". Welpen dieser Rassen kosten oft 2,000 Euro und mehr.
Hinzu kommt, dass die Hunde nicht nur besonders gefragt sind, sie sind auch leichter zu kidnappen. Die kleinen und leichten Hunde können von den Dieben schnell geschnappt und weggetragen werden. Natürlich spielt auch das oft gutmütige Wesen vieler Hunde den Entführern in die Hände: Freundliche und zutrauliche Hunde sind leichte Beute und kommen einfach mit, ohne laut zu bellen oder sich zu wehren.
Organisierte Banden spekulieren auf das große Geld
Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" vermutet hinter den vielen gestohlenen Hunden organisierte Banden, die mit den Vierbeinern das große Geld machen wollen. Rassehunde und Welpen seien deshalb sehr begehrt.
Dognapping, also das Stehlen von Hunden, ist für Kriminelle ein lukratives Geschäft. Die Tiere werden auf Kleinanzeigen-Portalen verkauft, zur Vermehrung missbraucht und manchmal wird sogar Lösegeld gefordert. Man sollte seinen Hund deshalb niemals unbeaufsichtigt lassen.
Aus diesem Grund rät die Tierschutzorganisation grundsätzlich davon ab, "seinen Hund vor einem Geschäft, der Arztpraxis oder einer Bank anzubinden, selbst wenn man durch eine Scheibe das Tier sehen kann". Denn: Egal ob groß oder klein, jeder Hund kann geklaut werden.
Dognapping: Nicht nur junge Hunde sind gefährdet
Viele gestohlene Hunde würden außerdem zu Zuchtzwecken missbraucht - meist unter schlimmsten Bedingungen. Hierbei spiele es keine Rolle, ob die Hunde jung oder älter sind.
In Großbritannien gehen Diebe sogar noch gezielter vor. Gegenüber der BBC erklärt Tierexperte Dr. Daniel Allen von der Keele University, dass Kriminelle auch Züchter ins Visier nehmen, um auf einen Schlag die Mutter und die Welpen zu klauen, teilweise aus Gärten, Höfen oder Zwingern.
In Deutschland muss jeder, der des Diebstahls einer Katze oder eines Hundes für schuldig befunden wird, mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder einer Geldstrafe rechnen.
So schützen Sie Ihren Hund vor einer Entführung
Es gibt leider nicht den einen Ratschlag, wie man seine Vierbeiner vor Entführern schützen kann. Dennoch kann man die Gefahr enorm eindämmen, wenn man sich an ein paar Dinge hält.
Elf Tipps, wie Sie Ihren tierischen Liebling schützen können:
- Lassen Sie Ihr Haustier unbedingt chippen! Ein Mikrochip schützt zwar nicht vor dem Diebstahl an sich, doch im besten Fall kann der Chip dabei helfen, den Hund wiederzufinden. Registrieren Sie Ihr Haustier außerdem bei einem Tierregister wie Tasso oder Findefix und halten sie die Daten dort stets aktuell.
- Nutzen Sie GPS-Tracker am Halsband des Hundes: So können Sie immer per App verfolgen, wo sich Ihr Hund aufhält, wenn er verschwindet.
- Lassen Sie Ihren Hund außerhalb der eigenen vier Wände nie unbeaufsichtigt und leinen Sie Ihr Haustier nicht vor Geschäften an. Haben Sie Wege zu erledigen, bei denen Sie Ihren Hund nicht mitnehmen können, dann lassen Sie ihn lieber daheim. Denken Sie daran: Ein Diebstahl dauert nur wenige Sekunden.
- Lassen Sie Ihren Hund auch im eigenen Garten oder Auto nicht allein.
- Installieren Sie eine Hundekamera auf Ihrem Grundstück. Per Livestream können Sie den ganzen Tag sämtliche Aktivitäten überwachen.
- Denken Sie zweimal darüber nach, bevor Sie ein Foto Ihres Hundes in den Sozialen Medien posten. Denn ein Foto – womöglich noch mit Ortsangabe – könnte Sie zum Ziel von Hundedieben machen.
- Achten Sie darauf, dass Ihr Hund auch während des Spaziergangs und Gassigehens nie außer Sichtweite kommt.
- Trainieren Sie mit Ihrem Hund Rückruf-Kommandos.
- Verbieten Sie fremden Personen, Ihren Hund zu füttern, zu streicheln oder gar ein Foto von ihm zu machen.
- Seien Sie immer auf den schlimmsten Fall vorbereitet: Bewahren Sie alle wichtigen Unterlagen und gut erkennbare Fotos Ihres Hundes auf. Notieren Sie sich zudem besondere Erkennungsmerkmale Ihres Hundes.
- Haben Sie Dokumente, die beweisen, dass Sie auch wirklich der Eigentümer Ihres Hundes sind? Stellen Sie sicher, dass Sie Papiere, Kaufbelege vom Züchter und andere Dokumente immer griffbereit haben.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 14. Oktober 2024 | 17:15 Uhr