Gelbe und blaue Mülltonnen in Froschperspektive.
Ob in die gelbe, in die blaue oder in die braune Tonne - Müll sollte möglichst getrennt und richtig entsorgt werden. Viele machen es dennoch nicht und schmeißen alles in den Restmüll. Bildrechte: IMAGO / CHROMORANGE

Pflicht für alle Müll richtig trennen: Was gehört in welche Tonne?

18. März 2024, 20:09 Uhr

Diese Frage sollten sich viele Menschen öfter stellen! Denn noch immer landet zu viel Müll in der falschen Tonne. Laut dem Naturschutzbund Deutschland fallen jedes Jahr rund 40 Millionen Tonnen Hausmüll an.

Im Jahr 2022 waren das in Deutschland ca. 438 Kilogramm Haushaltsabfälle pro Kopf. Wenn der Abfall dann auch noch wild zusammengewürfelt in einem Plastikbeutel im Restmüll landet, ist das ein großes Problem für den Recycling-Kreislauf. Wir zeigen, wie das Sortieren einfacher wird:

Müll Trennung
Pro Kopf und Jahr werden in Deutschland etwa 455 Kilogramm Haushaltsabfälle produziert. Vor allem im Restmüll landet noch immer viel zu viel Abfall, der getrennt werden könnte. Bildrechte: Umweltbundesamt

Was kommt in welche Tonne?

Gelbe Tonne / Gelber Sack

Laut der Verbraucherzentrale gehören in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack vor allem Verpackungen aus Kunststoff, Weißblech und Aluminium. Dazu zählen zum Beispiel Folien, Tuben, Plastiktüten - und sogenannte Verbundverpackungen.

Hierzu gehören etwa Getränkekartons, wie die von Milch, Saft oder Sahne. Leere Verpackungen müssen übrigens nicht sauber gespült werden. Wichtig: Styropor gehört nicht in die Gelbe Tonne, sondern in den Restmüll!

Papiertonne

Hier kommt alles rein, was aus Pappe oder Papier besteht. Dazu gehören Zeitungen, Zeitschriften, Kartons, Schreibpapier oder Geschenkpapier. Was hier aber nicht mit hineingehört, sind Kassenbons oder Fahrkarten!

Die sind nämlich Thermodruckerpapier und kommen - genau wie Käsepapier, Backpapier, Tapetenreste oder benutzte Taschentücher - in die schwarze Restmülltonne.

Eine Frau räumt Plastikflaschen in wiederverwendbare Taschen.
Wer zuhause gleich vorsortiert, hat es leichter. Bildrechte: IMAGO / Westend61

Bio-Tonne

In den Biomüll kann alles, was sich zur Kompostierung eignet! Dazu zählen Pflanzenreste, Gartenabfälle, Obst- und Gemüseabfälle und Kaffee- und Tee-Filter. Wichtig zu wissen: Nicht in die Bio-Tonne gehören die sogenannten Biokunststofftüten. Denn obwohl diese eigentlich zum Kompostieren geeignet sind, verrotten sie für die Kompostwerke nicht schnell genug.

Hinzu kommt, dass man die Bio-Tüten nicht von den Kunststofftüten aus Plastik unterscheiden kann. Deshalb wird vor der Kompostierung versucht, alle Tüten zu entfernen. Der Vorgang ist sehr aufwendig und klappt nicht immer. Das Resultat: Oft landen echte und vermeintliche Plastikreste mit dem Kompost auf Ackerflächen. Kompostierbares Plastik darf also nur in den Biomüll, wenn die Kommune die Verwendung auch erlaubt.

Restmüll

Sollte der Müll weder in die Gelbe, Blaue oder in die Bio-Tonne passen und weder in den Sondermüll, Sperrmüll, Altkleidercontainer oder Glascontainer gehören, dann kommt er in die schwarze Restmülltonne. Denn erst, wenn der Müll getrennt und richtig sortiert wurde zeigt sich, dass für den Restmüll gar nicht mehr so viel übrig bleibt.

Hier hinein gehören laut der Verbraucherzentrale zum Beispiel Kassenbons, Asche, Tierkot und Streu, Hygieneartikel und Windeln, Staubsaugerbeutel, defekte Glühbirnen, ausgetrocknete Filzstifte, Zigarettenkippen, Fotos, zerbrochenes Porzellan oder Keramik, behandelte Hölzer und feuerfestes Glasgeschirr und Verpackungen, die stark mit Essensresten verschmutzt sind.

Müll Trennung
Zu viel Müll landet bei der Mülltrennung in der falschen Tonne. Das hat Auswirkungen auf den Recycling-Kreislauf - und auf die Umwelt. Bildrechte: Umweltbundesamt

Warum ist Mülltrennung so wichtig?

Wenn sich Abfall nicht vermeiden lässt, ist die richtige Mülltrennung umso wichtiger. Das Gute daran ist: Wirklich jeder kann hier einen wichtigen Beitrag leisten und mitmachen! Denn wenn Müll richtig recycelt wird, kann man aus den Abfällen erneut Rohstoffe gewinnen, die wiederum zu neuen Produkten verarbeitet werden können.

Durch diesen Prozess kann der Verbrauch natürlicher Ressourcen - wie Erdöl und Holz - reduziert werden. Laut dem Naturschutzbund Deutschland spart jede Tonne Recyclingplastik gegenüber Plastik, das neu aus Erdöl gewonnen wird, eine Tonne CO2.

Wer Müll trennt, spart Geld!

Was viele Mieter einer Wohnung vielleicht gar nicht wissen: Abfallbehälter für den Restmüll kosten was! Denn Restmüll wird verbrannt. Die Kosten für den eigenen Haushalt steigen also mit der Menge an Restmüll. Denn im Gegensatz zu den kostenlosen Papier-, Plastik- und Bio-Mülltonnen müssen die Abfallbehälter für Restmüll selbst bezahlt werden.

Deshalb gilt: Je mehr Reststoffmüll produziert wird, umso mehr entsprechende Abfallbehälter müssen bereitgestellt werden. In Mietshäusern werden diese Kosten dann auf die Mieter umgelegt. Wer seinen Müll trennt und nur wenig bis gar keinen Restmüll hat, spart und tut gleichzeitig auch etwas gutes für die Umwelt.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | BRISANT | 07. Februar 2024 | 18:10 Uhr

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