StarsRoyalsHaushaltGesundheitLifestyle
Nicht nur den heimischen Tank, sondern auch das Auto mit Heizöl befüllen? Keine gute Idee! Bildrechte: imago images/Rolf Poss

Lieber nichtHeizöl statt Diesel tanken - weshalb das keine gute Idee ist

21. August 2024, 16:37 Uhr

Der Krieg in der Ukraine treibt die Benzin- und Dieselpreise in die Höhe. Das hat schon so manchen Fahrer eines Diesel-Autos zu dem Gedanken verleitet, ob es wohl möglich wäre, den Wagen auch mit Heizöl zu betanken. Keine gute Idee, meinen Experten. Zum einen begeht man damit eine Straftat, zum anderen schadet man seinem Auto.

Eigenheimbesitzern mit Ölheizung treiben die Heizölpreise mitunter die Schweißperlen auf die Stirn. Das Herz eines Autofahrers können sie durchaus höher schlagen lassen - und auf so manch fragwürdige Idee bringen. Denn noch liegt der Heizölpreis deutlich unter dem, was für Diesel bezahlt werden muss. Eine gute Idee ist es trotzdem nicht, seinen Wagen falsch zu betanken. Und das aus mehreren Gründen.

Sind Diesel und Heizöl das Gleiche?

Diesel und Heizöl sind nicht das Gleiche! Bis Mitte der 90er-Jahre gab es - chemisch betrachtet - tatsächlich kaum Unterschiede. Allerdings wurde der Brennstoff Heizöl rot eingefärbt, um ihn vom Kraftstoff Diesel unterscheiden zu können. Das ist bis heute so.

Fahrzeug- und Heiztechnik haben sich seit den 90er-Jahren weiterentwickelt - und entsprechend sind ihre Kraft- und Brennstoffe für ihren jeweiligen Einsatz optimiert worden. Heute unterscheiden sich Heizöl und Diesel beispielsweise in ihrem Schwefelgehalt voneinander.

Zudem werden beide Stoffe bereits in den Raffinerien mit unterschiedlichen Additiven angereichert, die sie für ihren Einsatz optimieren. Diesel-Kraftstoff wird zum Beispiel in Sachen Zündfähigkeit optimiert und enthält vor allem in der Übergangs- und Winterzeit Wirkstoffe, die dafür sorgen, dass sich bei Minusgraden keine Paraffinkristalle bilden. Bei Heizöl ist das nicht notwendig.

Wer sein Auto mit Heizöl statt Diesel-Kraftstoff fährt, hinterzieht Steuern und schadet dem Wagen. Bildrechte: imago/Roland Mühlanger

Falsche Betankung ist schlecht fürs Auto

Wer sein Auto mit dem falschen Kraftstoff betankt, für den kann es teuer werden. Denn Heizöl kann zu einer unzureichenden Schmierung der Einspritzpumpe und -düsen beziehungsweise zu einer unzureichenden Zerstäubung führen. Das mindert die Leistung des Autos, führt zu höheren Schadstoffemissionen sowie einem erhöhten Verschleiß in den Kraftstoffförder- und Einspritzpumpen. Schlimmstenfalls leidet sogar der Motor.

Kein Kavaliersdelikt, sondern Steuerhinterziehung

Ein Kavaliersdelikt ist es nicht, sein Auto mit Heizöl statt mit Diesel zu fahren. Die unterschiedlichen Preise der Kraft- und Brennstoffe ergeben sich vor allem durch ihre verschiedene Besteuerung. Die liegt bei einem Liter Diesel um etwa 40 Cent pro Liter höher.

Entzieht man sich dem, indem man sein Auto mit Heizöl betankt, macht man sich der Steuerhinterziehung schuldig. Das kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit einer Geldstrafe geahndet werden.

Auch keine Alternative: Speiseöl fürs Auto. Bildrechte: imago/Hubert Jelinek

Speiseöl tanken - eine günstige Alternative?

Abgesehen davon, dass es aktuell nur begrenzt zu haben ist, sollte man sein Diesel-Fahrzeug auch nicht mit Salatöl betanken. Wer Speiseöl in den Tank gibt, hinterzieht Steuern und schadet letztlich seinem Wagen. Damit das zähflüssige Pflanzenöl überhaupt als Kraftstoff verwendbar wäre, müsste es fließ- und zündfähiger gemacht werden.

Alternativ kann man seinen Wagen auf Rapsöl umrüsten. Die Kosten hierfür sind allerdings hoch und liegen je nach Umfang zwischen 1.500 und 5.000 Euro inklusive Einbau.

Dieser Artikel wurde am 30.04.2022 erstmals veröffentlicht und im August 2024 aktualisiert.

Quellen und weiterführende Links

BRISANT
ADAC
zoll.de
heizoel.totalenergies.de

Zum Thema

Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 30. April 2022 | 17:10 Uhr