Code, Tracker, Schloss Ganz simpel - So wird ihr Fahrrad nicht geklaut
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14. Juni 2024, 11:07 Uhr
Wird das Wetter besser, steigt auch wieder die Lust aufs Fahrradfahren. Das Problem: Genau das wissen auch Langfinger, die Fahrrad-Liebhabern durch Diebstähle regelmäßig Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Im Jahr 2023 war das mehr als 260.000-mal der Fall.
Allgemeine Tipps für mehr Sicherheit
Die große Frage: Wie beuge ich dem vor und schütze mich gegen lästigen Fahrrad-Diebstahl? Eines vorab. Die absolute Sicherheit gibt es nicht, aber es existieren Mittel und Wege, das Risiko zumindest zu verringern.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat eine Checkliste zum Schutz des eigenen Fahrrades erstellt. Hier die wichtigsten Punkte daraus:
- Anschließen statt Abschließen: Schließen Sie Rahmen sowie Vorder- und Hinterrad des Fahrrads an einen fest verankerten Fahrradständer oder Gegenstand an – auch wenn Sie es nur kurz alleine lassen. Beim Abschließen gilt: so hoch wie möglich, um Dieben die Handhabe ihrer Werkzeuge zu erschweren.
- Abstellort: Stellen Sie Ihr Fahrrad nicht an einsamen Plätzen oder nicht einzusehenden Straßen ab. Diebe wissen um die Vorteile unbeobachteter Plätze. Zu Hause sollte das Rad am besten im eigenen Keller ein- und dort auch abgeschlossen werden. Außerhalb nicht immer denselben Abstellort verwenden. Die Routine sollte verändert werden.
- Einzigartigkeit: Individuelle Merkmale am Fahrrad machen es unverwechselbar und erschweren es Dieben, das Rad zu verkaufen.
Was ist ein gutes Schloss?
Neben diesen allgemeinen Tipps ist ein gutes Schloss für die Fahrradsicherheit entscheidend. Dabei gilt: Die Zeiten von einfachen Steckschlössern oder dünnen Kabelschlössern mit Nummern-Code sind vorbei. Für Diebe sind sie kinderleicht zu knacken und sprechen geradezu die Einladung aus, ein Fahrrad zu entwenden.
Deutlich sicherer sind schwere Stahl-Bügelschlösser, die können zwar mehr als 100 Euro kosten, sind dafür aber auch nicht einfach zu knacken. Zwar finden professionelle Diebe auch für solche Schlösser einen Weg, allerdings ist der Aufwand deutlich größer. Im Zweifel fällt ihre Wahl dann auf ein anderes Rad, welches weniger gesichert ist.
Auch moderne Panzerkabel- und Stahl-Kettenschlösser werden von Experten empfohlen. Nach Angaben des ADFC sind sie inzwischen fast so sicher, wie moderne Bügelschlösser. Gleiches gilt für hochwertige - und damit hochpreisige - Faltschlösser, die wegen ihrer kompakten Maße sehr beliebt sind.
Entweder sollte das Schloss so groß sein, dass sich Vorder-, Hinterrad und Rahmen an ein festes Objekt anschließen lassen, oder man setzt mehrere Schlösser ein.
Codiertes Fahrrad, sicheres Fahrrad?
Beim Codieren wird dauerhaft ein bestimmter Code am Fahrrad angebracht. Dieser Code enthält die verschlüsselte Anschrift des Eigentümers. Außerdem positiv: Die Codierung kann abschreckend auf Diebe wirken, da sie die Weitergabe eines gestohlenes Fahrrades durch die eindeutige Zuordnung zum rechtmäßigen Eigentümer praktisch unmöglich macht.
Registrierung bei der Polizei
Die Polizei bietet in den meisten Bundesländern an, das Fahrrad registrieren zu lassen. Alle wichtigen Daten zum Rad, die in einem Fahrradpass notiert sind, werden mit einer eindeutigen Nummer versehen, die per Aufkleber am Rad befestigt wird. Wir ein Rad gestohlen und von der Polizei gefunden, kann es schnell dem rechtmäßigen Eigentümer zugeordnet werden.
Fahrradpass Alle wichtigen Infos zum Rad, wie Codier- oder Rahmennummer, Rahmengröße, Versicherung, Hersteller, Modell, Radtyp, Fotos, Eigentumsnachweis sollten in einem Fahrradpass festgehalten werden. Viele Händler stellen einen solchen aus. Es ist ratsam, schon beim Kauf danach zu fragen.
Nützliches Tool: GPS-Tracker
GPS-Tracker sind meist im Rahmen versteckte Sender am Fahrrad, die den Besitzer über das Smartphone alarmieren, wenn das abgestellte Rad bewegt wird. Zudem übermitteln sie laufend den Standort des Fahrrades, was die Suche nach einem geklauten Drahtesel erleichtert. Hier gilt aber: Niemals auf eigene Faust auf Jagd nach mutmaßlichen Dieben gehen.
Besonderheiten bei E-Bikes
Die meisten E-Bikes haben sogenannte Rahmenschlösser, die Vorder- und Hinterrad beim Nichtbenutzen blockieren. Diese Sicherung reicht allerdings nicht als Diebstahlschutz aus. Der Grund: "(...) trotz dieser Sicherung können die Räder mühelos weggetragen und einfach in ein Auto verladen werden", so Joachim Schneider von der Polizeilichen Kriminalprävention. Auch hier raten Experten zu einer zusätzlichen Sicherung über moderne Schlösser.
Darüber hinaus ist es wichtig, wertvolles Zubehör unbedingt mitzunehmen. An oberster Stelle steht hier der Akku, denn ohne diesen ist das Rad praktisch wertlos.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 13. Juni 2024 | 16:15 Uhr