Inszenierte Fotografie zum Thema Krankschreibung übers Telefon
Wenn man krank ist und eine Krankschreibung braucht, bleibt im Moment nur der Gang zum Arzt. Bildrechte: Colourbox.de

Ab 7. Dezember Telefonische Krankschreibung ab sofort wieder möglich - aber nur für fünf Tage

07. Dezember 2023, 16:39 Uhr

Lange Warteschlangen in den Arztpraxen gehören ab sofort der Vergangenheit an. Die telefonische Krankschreibung kehrt zurück - diesmal dauerhaft und mit sofortiger Wirkung (7. Dezember). Eine entsprechende Regelung hat der Bundesausschuss für das Gesundheitswesen verabschiedet. Bereits in der Pandemie hat sich die Form der Krankschreibung bewährt.

Mit einem Anruf beim Hausarzt fallen damit - insbesondere bei akuten Erkrankungen - der zwingende Praxisbesuch und eine eingehende Untersuchung weg. Eine Erleichterung für Patienten und eine große Entlastung für Hausärzte, die derzeit wegen des hohen Infektionsgeschehens am Limit sind - auch durch überlastete Akutsprechstunden.

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Millionen Menschen in Deutschland kämpfen gerade mit Atemwegsinfekten. Bildrechte: Colourbox.de

Schon während der Corona-Pandemie war diese Regelung der telefonischen Krankschreibung geschaffen worden, um Infektionen zu reduzieren und die Praxen zu entlasten. Nach mehrmaliger Verlängerung lief die Regelung im April 2023 aus. Nun das Revival.

Das ist eine wesentliche Entlastung für Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Ärzte. Das Verfahren hat sich in der Pandemie bewährt und ist dann leider ausgelaufen.

Karl Lauterbach Handelsblatt

Krankschreibung nur für fünf Tage und Patienten müssen Arztpraxis bekannt sein

Anders als bei der Corona-Pandemie, darf eine telefonische Krankschreibung nur für fünf Tage, und nicht - wie in der Vergangenheit - für sieben Tage, ausgestellt werden.

Für die Ausstellung müssen Patienten und Patientinnen in der Arztpraxis außerdem bekannt sein. Ohne registrierter Patient zu sein, funktioniert die telefonische Krankschreibung also nicht. Zusätzlich müssen die Praxen überprüfen, dass die Anrufer tatsächlich diejenigen sind, für die sie sich ausgeben.

Der Bundestag hatte bereits im Sommer beschlossen, die Krankschreibung per Telefon dauerhaft einzuführen. Aber ursprünglich sollte es erst im Januar 2024 genauere Richtlinien dazu geben. Der Hausärzteverband hatte wegen der akuten Lage mehr Tempo beim Beschluss zur telefonischen Krankschreibung gefordert.

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Kinderarztpraxen sind wegen der heftigen Krankheitswelle völlig überlastet. Bildrechte: Colourbox.de

Telefonische Krankschreibung auch für Kinder?

Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen, Janosch Dahmen, forderte im Vorfeld, dass zum Beispiel auch Eltern, die kranke Kinder zu Hause hätten, die telefonische Krankschreibung standardmäßig nutzen können.

Denn aktuell müssen die so schnell wie möglich in die Kinderarztpraxen - bestenfalls am 1. Krankheitstag - um ein ärztliches Attest für den Arbeitgeber vorlegen zu können. Dementsprechend überlastet sind auch die Kinderarztpraxen angesichts der aktuellen Krankheitswelle.

Ob auch hier eine neue Regelung in Kraft treten könnte, ist noch nicht bekannt.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 29. November 2023 | 17:15 Uhr

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