Eine Frau betrachtet das Design ihres neuen Organspende-Tattoos im Spiegel
Dieses Tattoo lassen sich viele Menschen stechen, um sich als potenzieller Organspender zu kennzeichnen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Pia Bayer

Zeichen fürs Leben Diese fünf Fakten sollte man zum Organspende-Tattoo wissen

18. März 2024, 14:05 Uhr

Das Symbol ist klar und minimalistisch gestaltet - zwei Halbkreise und ein ganzer Kreis. Sie stehen für das "O" in Organ und das "D" für Donor - zu deutsch Spender. Immer mehr Menschen lassen sich dieses Zeichen tätowieren, um sich als potenzielle Organspender gleich auf den ersten Blick kenntlich zu machen. Aber wie genau funktioniert das überhaupt, was muss man beachten - und wie bindend ist das ganze eigentlich? BRISANT erkärt!

1. Wie funktioniert das?

Das Design des Tattoos soll das Geschenk des Lebens symbolisieren - die Organspende, so der Verein "Junge Helden". Der Grundgedanke der Aktion ist aber vor allem, Aufmerksamkeit für das Thema zu schaffen. Hinzu kommt, dass das Symbol im Notfall Entscheidungen erleichtern kann - nicht nur für operierende Ärzte, sondern auch für die Angehörigen des potenziellen Organspenders.

Wer das Motiv auf der Haut trägt, macht sich als potenzieller Organspender sichtbar und regt außerdem zu Diskussionen und zum Nachdenken an.

Anna Barbara Sum | Junge Helden e.V.

Wer sich für ein Tattoo interessiert, hat die Möglichkeit, sich ausführlich über das Design, die Organisation und die Tattoo-Studios, die an der Aktion teilnehmen, auf der Seite des Vereins zu informieren.

2. Wie bindend ist ein Organspende-Tattoo?

Wie der Verein "Junge Helden" erklärt, kann eine Tätowierung des Symbols "allein nur schwer als Organspendeausweis funktionieren". Daher wird ausdrücklich empfohlen, auch den offiziellen Organspendeausweis mitzuführen. Immerhin lasse sich darin ausfüllen, was genau man möchte - und man müsse dafür auch seine Unterschrift leisten.

Das Tattoo ist dann sowohl für das medizinische Personal wie auch für Angehörige ein eindeutiger Indikator, dass die Person gewillt ist, ihre Organe zu spenden.

Nicolas Höfer | Junge Helden e.V.

Für viele ist das Tattoo vor allem ein freies Bekenntnis dafür, dass Organspende ein wichtiges Thema in ihrem Leben ist.

3. Wo kann man sich ein Organspende-Tattoo stechen lassen?

Mehr als 4.000 Menschen haben sich bereits das Symbol unter die Haut stechen lassen - und mehr als 400 Tätowiererinnen und Tätowierer in Deutschland, Österreich und der Schweiz machen bei der Aktion mit. Ob ein Tattoostudio in der Nähe daran teilnimmt, erfährt man auf der offiziellen Seite des Vereins.

Eine Tattoo-Künstlerin tätowiert zwei Halbkreise und einen ganzen Kreis auf einen Unterarm. Das Motiv wurde für eine Aktion des Münchner Vereins Junge Helden entworfen und soll ein Statement zum Thema Organspenden sein
Organspende-Tattoo: Mehr als 400 Tätowiererinnen und Tätowierer nehmen an der Aktion teil. Bildrechte: picture alliance/dpa | Pia Bayer

4. Was kostet ein Organspende-Tattoo?

Wer sich das Organspende-Symbol tätowieren lassen möchte, soll laut "Junge Helden e.V." die Konditionen direkt mit den teilnehmenden Tattoo-Studios klären. Die Tattoos werden den Leuten normalerweise aber kostenlos bzw. mit einer kleinen Aufwandsentschädigung für die Tätowierer gestochen.

5. Was macht man, wenn man kein Organspender mehr sein will?

Das Design ist einfach und schnell zu tätowieren, mit möglichst geringem Kostenaufwand für die Tattoo-Künstler. Doch ist das Motiv erstmal unter der Haut, lässt es sich nicht mehr so einfach wieder entfernen. Die Entscheidung für eine Tätowierung sollte deshalb stets mit Bedacht getroffen werden.

Dennoch gilt: Ohne einen ausgefüllten Organspendeausweis inklusive Unterschrift reicht das Tattoo allein nicht als Zustimmung aus. Eine Entfernung des Motivs ist natürlich trotzdem möglich - aber durchaus schmerzhaft und kostenintensiv.

(Dieser Artikel wurde erstmals am 20.07.23 veröffentlicht.)

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 18. Juli 2023 | 17:15 Uhr

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