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Spätestens ab 45 sollten Männer regelmäßig ihre Prostata untersuchen lassen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Andreas Arnold

MännergesundheitWie gefährlich ist eine vergrößerte Prostata?

28. März 2024, 19:09 Uhr

Eines vorweg: Eine vergrößerte Prostata ist keine Seltenheit und sogar die häufigste urologische Erkrankung bei Männern. Die gutartige Vergrößerung kann schon ab dem 40. Lebensjahr beginnen - und hat nichts mit Krebs zu tun!

Merken Männer jedoch, dass sie öfter zur Toilette müssen (auch nachts) oder Schwierigkeiten beim Wasserlassen haben, kann eine Untersuchung bzw. Behandlung sinnvoll sein.

Beschwerden beim Wasserlassen können aber auch von der Blase oder von den Nieren stammen. Wichtig ist also, dass ein Arzt auch diese Organe checkt.

Bei jungen Männern ist die Prostata etwa so groß wie eine Walnuss. Bildrechte: imago/Science Photo Library

Ab wann sollten Männer zur Vorsorge?

Gibt es Prostatafälle in der eigenen Familie, sollten sich Männer frühzeitig und regelmäßig untersuchen lassen. Für alle anderen gilt: ab 45 einmal pro Jahr zur Vorsorge!

Ab dem 40. Lebensjahr steigt das Risiko einer Prostatavergrößerung deutlich. Größe und Stärke der Beschwerden sind bei den Betroffenen sehr unterschiedlich ausgeprägt.

Dr. Wolfram Werner, Urologe

Was sind die Symptome einer Prostatavergrößerung?

Woran merkt man, dass man vielleicht eine vergrößerte Prostata hat? Der Verein "Prostata Hilfe Deutschland" nennt diese Symptome:

  • häufiger und starker Harndrang (auch nachts)
  • Probleme, das Wasserlassen zu beginnen
  • schwacher oder unterbrochener Harnstrahl
  • nach dem Wasserlassen träuftelt Urin nach
  • Gefühl, dass die Blase nie ganz leer ist
  • später eventuell Inkontinenz und unkontrollierter Harnverlust

Wer häufig zur Toilette muss, sollte über eine Prostata-Untersuchung nachdenken. Bildrechte: picture alliance / dpa Themendienst | Franziska Gabbert

Welche Faktoren begünstigen eine vergrößerte Prostata?

Mediziner sind sich einig: Übergewicht (Bauchfett!), Bluthochdruck, erhöhte Blutfette und erhöhte Blutzuckerwerte können dazu führen, dass sich die Prostata schneller vergrößert. Deswegen ist auch klar, was dagegen helfen könnte: Gewichtsreduktion, Diät und Sport - also ein gesunder Lebensstil.

Empfehlung der Ärzte: Runter mit dem Bauchfett, das hilft auch der Prostata. Bildrechte: imago/blickwinkel

Was hilft bei eher leichten Beschwerden?

Präparate aus Kürbiskernen oder Brennnesselwurz sind in der Apotheke ohne Rezept erhältlich. Wichtig dabei: Auch die Einnahme von pflanzlichen Präparaten sollte beim nächsten Arztbesuch besprochen werden.

Außerdem in vielen Fällen sinnvoll: Blasentraining. Dabei versucht der Mann, den Drang auszuhalten und erst später zur Toilette zu gehen. Beckenbodentraining ist sinnvoll, um einer Inkontinenz vorzubeugen.

Ist die Erkrankung noch nicht weit fortgesschritten, können auch Medikamente helfen. Das Ziel: Die Medikamente sollen das Wachstum der Prostata bremsen oder die Symptome lindern. Aber: Viele der Medikamente müssen dauerhaft eingenommen werden, um eine Verbesserung zu bewirken.

Männer, die ihre Blase trainieren, tun auch ihrer Prostata etwas Gutes. Bildrechte: picture alliance/dpa | Ole Spata

Wann muss eine Prostata-Vergrößerung operiert werden?

Hilft das alles nicht, kann eine OP der vergrößerten Vorsteherdrüse anstehen. Allen OP-Methoden gemeinsam ist, dass Prostatagewebe entfernt wird - zum Beispiel mit Laser oder einem Hochdruckwasserstrahl. Welche Operationen es noch gibt, erfahren Sie hier.

Vorübergehend können nach einer OP unerwünschte Nebenwirkungen auftreten, zum Beispiel Blutungen, Inkontinenz und Erektionsstörungen.

Quellen und weiterführende Links:

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