VerhütungSterilisation beim Mann: So geht es und das kostet es
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Verhütung ist nur selten Männersache. Doch viele Paare wünschen sich mehr Gleichberechtigung. Methoden, wie auch der Mann verhüten kann, gibt es viele. Die, die Männern wohl am schwersten fällt, ist die Sterilisation, auch Vasektomie genannt. Etwa drei Prozent der Männer haben sich einer Studie zufolge sterilisieren lassen, meist im Alter ab vierzig Jahren.
Wie funktioniert die Sterilisation beim Mann?
Möchte sich ein Mann sterilisieren lassen, werden im Rahmen einer Vasektomie die Samenleiter durchgetrennt und die Enden verödet. Das Ganze kann unter Vollnarkose oder lokaler Betäubung geschehen. Die Operation dauert etwa eine Stunde und gilt als sehr sicher, was den Verhütungseffekt angeht.
Wichtig zu wissen: Der Hoden bleibt durch die Sterilisation unberührt. Er produziert weiterhin Geschlechtshormone und Spermien. Die Vasektomie gilt als komplikationsarmer Eingriff. Beschwerden wie zum Beispiel Blutergüsse oder ein leichtes Druckgefühl treten meist nur vorübergehend auf.
Welchen Einfluss hat eine Vasektomie auf den Sex?
Auch auf den Geschlechtsverkehr hat eine Vasektomie keinen Einfluss - außer, dass die Geschlechtspartnerin nicht mehr schwanger werden kann. Der Samenerguss ist wie vor dem Eingriff möglich, nur ohne Spermien in der Samenflüssigkeit.
Kann man die OP wieder rückgängig machen?
Vor allem Männer mit abgeschlossener Familienplanung entschließen sich zu diesem Eingriff, der übrigens in den ersten drei Jahren rückgängig gemacht werden kann. Die "Rück-Operation" ist teuer, aufwändig und nur etwa 50 - 70% der Männer können danach wieder Kinder zeugen.
Wenn die Patienten noch sehr jung und kinderlos sind und keine feste Partnerin haben, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie den Eingriff irgendwann bereuen. Bei diesen Männern ist das Aufklärungsgespräch besonders wichtig.
Dr. Thorsten Diemer, Leiter des Bereichs Operative Andrologie an der Uniklinik Gießen | www.quarks.de
Und die Kosten?
Die Kosten für eine Vasektomie liegen bei rund 500 Euro und werden in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen.
Quellen und weiterführende Links:
Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 15. Dezember 2023 | 17:15 Uhr