TropenkrankheitOropouche-Virus: Erste Infektionen in Deutschland
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Erste Infektionen in Deutschland
Eigentlich kommen die Mückenarten, die das Oropouche-Virus übertragen, in Europa nicht vor. Doch jetzt wurden die beiden ersten Fälle des Tropenvirus in Deutschland registriert: Betroffen sind zwei Reiserückkehrer aus Sachsen und Baden-Württemberg, die aus Kuba zurückgekommen seien, meldet das Robert Koch-Institut. Bei beiden sei die Erkrankung unkompliziert verlaufen.
Ansteckung und Verbreitung in Deutschland und Europa?
Übertragen wird das Virus vor allem durch spezielle Mücken, die es jedoch in Europa nicht gibt. Wer in tropische Gebiete fliegt oder Zeit am Flughafen verbringt, kann von dortigen Mücken gestochen werden und die Krankheit quasi importieren. Das Oropouche-Virus wird durch Stechmücken wie die Culicoides paraensis auf den Menschen übertragen.
Beruhigend: Eine Übertragung sei bisher in Europa nicht beobachtet worden, und es sei unklar, ob das Virus überhaupt durch eine europäische Mückenart übertragen werden könnte, so das Robert Koch-Institut. Nach jetzigem Kenntnisstand sei eine Weiterverbreitung in Deutschland sehr unwahrscheinlich, betont die Behörde weiter.
Auch die aus Italien und Spanien unlängst gemeldeten Fälle betrafen Reiserückkehrer aus Kuba und Brasilien.
In Süd- und Mittelamerika häufen sich die Fälle
Seinen Namen hat das Virus vom Fluss Oropouche auf der karibischen Insel Trinidad. In Süd- und Mittelamerika ist die Situation aktuell besonders besorgniserregend. Dort steigen seit 2022 die Infektionszahlen.
In Brasilien wurden im laufenden Jahr schon mehr als 7.000 laborbestätigte Fälle registriert - und auch mindestens zwei Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus.
Oropouche-Virus: Symptome
Wie schwer die Krankheit verläuft, ist unterschiedlich. Meist verläuft sie harmlos, manchmal mit ähnlichen Symptomen wie bei dem Dengue-Fieber: hohes Fieber, Kopfschmerzen, allgemeines Unwohlsein, Gelenk- und Muskelschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Lichtempfindlichkeit. Es gibt sogar Patienten, die in Folge der Krankheit an einer Hirnhautentzündung leiden.
Möglicherweise könne das Virus Fehlbildungen bei Ungeborenen verursachen. Deshalb sollten Schwangere unter Umständen auf Reisen in aktuelle Ausbruchsgebiete verzichten, rät das Robert Koch-Institut.
Wie kann man sich schützen?
Wie bei vielen Tropenkrankheiten gilt: Mückenstiche vermeiden, so gut es geht - durch lange, helle Kleidung, Mückennetze und Anti-Mückenspray. Wer in Risikogebieten oder an Flughäfen unterwegs war, sollte auf Symptome achten: Die Inkubationszeit beträgt normalerweise drei bis acht Tage, ähnlich wie beim Dengue-Fieber.
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
DPA
IRCCS
RKI
Deutschlandfunk
BR
NDR
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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 25. Juli 2024 | 17:15 Uhr