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Kann gefährliche Krankheitserreger wie das West-Nil-Virus übertragen: die Asiatische Tigermücke. Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Exotische InsektenAsiatische Tigermücke auf dem Vormarsch - wie gefährlich ist sie wirklich?

16. Mai 2024, 15:55 Uhr

Sie wachsen in Wasserreservoirs in Kleingartenanlagen, in alten Autoreifen, auf Friedhöfen und auch im Gartenteich heran: Stechmücken. Weltweit gibt es etwa 3.500 Arten, hierzulande rund 50. Meist werden die Insekten vor allem als lästig empfunden. Wegen der von ihnen übertragenen Krankheiten gelten sie aber auch als gefährlichste Tiere der Welt.

Gefährliche Krankheitsüberträger: Wie bedrohlich sind Stechmücken weltweit?

Schon lange sind Stechmücken als Überträger potenziell tödlicher Krankheiten bekannt. Experten zufolge sterben jährlich rund 750.000 Menschen weltweit an Infektionen, die durch Mücken übertragen werden.

Die Insekten sind nicht selbst mit den gefährlichen Erregern infiziert. Sie nehmen diese während des Blutsaugens bei infizierten Tieren oder Menschen auf und geben sie weiter.

Breitet sich in Deutschland und Europa aus: die Asiatische Tigermücke

Vor allem sogenannte Tigermücken haben einen sehr erfolgreichen Zug gen Norden angetreten. In Italien gibt es sie überall, auch in Frankreich, Griechenland und Teilen Deutschlands breiten sich die weiß gestreiften Tiere aus. Wie gefährlich sind solche zugewanderten Mückenarten?

Schon ihr Name klingt bedrohlich: Asiatische Tigermücke. Vor mehr als zehn Jahren wurden die ersten Exemplare der tropischen Stechmücke in Deutschland nachgewiesen. Der Kampf gegen eine unkontrollierte Verbreitung dürfte künftig zur Daueraufgabe werden.

Chikungunya, Dengue oder Malaria: Verbreitung tropischer Krankheiten bald auch in Deutschland?

Werden mit der Tigermücke nun auch in Deutschland tropische Krankheiten Einzug halten? Für den Dengue-Erreger heißt es vom RKI, dass in Deutschland zwar regional zumindest theoretisch für dessen Verbreitung geeignete Mücken gefunden wurden, die hiesigen klimatischen Bedingungen seien jedoch für Übertragungen bisher wenig geeignet.

Nur bei Temperaturen, die bei uns selbst im Sommer eher selten erreicht werden, vermehren sich solche tropischen Viren wirklich gut. Als Hotspots für mögliche Ausbrüche von Zika, Dengue und Chikungunya gelten eher Italien, Südfrankreich und Griechenland.

Das Chikungunya-Virus ist Experten zufolge wahrscheinlich das gefährlichste für Deutschland, weil es sich auch bei gemäßigten Temperaturen gut in den Mücken vermehren kann. Der Erreger verursacht langanhaltende Gelenkbeschwerden etwa in der Hand, die oft als rheumatische Erkrankung verkannt werden.

Gefährliche Infektionen durch Mückenstiche - wie hoch ist das Risiko in Deutschland?

Dennoch ist das Risiko bislang eher gering, in Deutschland von einer Mücke mit einem gefährlichen Virus infiziert zu werden. Im Jahr 2019 erfasste das Robert Koch-Institut erstmals fünf Infektionen mit dem ursprünglich aus Afrika stammenden West-Nil-Virus. Die gingen allerdings auf eine Übertragung durch hier heimische Mücken zurück. Im vergangenen Jahr waren es 20 solcher Erkrankungen, darunter ein Todesfall.

Aber: Da nur etwa ein Prozent der Infektionen zu schweren neuroinvasiven Erkrankungen führen, ist von Hunderten weiteren Infektionen auszugehen, die wegen ihres leichten Verlaufs nicht erkannt wurden.

Wie schützt man sich am besten vor Mücken?

Experten setzen auf konventionelle Mittel: Lange, dichte Kleidung sowie Insektenspray und -netze seien effektive Mittel gegen die lästigen Plagegeister.

Wer im Haus oder Garten von den Insekten heimgesucht wird, sollte Brutstätten austrocknen oder abdecken. Dazu zählen etwa Regentonnen, Vogeltränken und Blumentopf-Untersetzer.

Einen vorbeugenden medikamentösen Schutz gegen die Tiere oder die von ihnen übertragenen Krankheitserreger gibt es bislang nicht.

Lange, dichte Kleidung, Insektenspray und -netze sind effektive Mittel gegen Mücken. Bildrechte: imago images / Jochen Tack

Was hilft gegen das Jucken nach einem Mückenstich?

Bloß nicht kratzen! Das verlängert nicht nur den Heilungsprozess, sondern kann auch zu bakteriellen Infektionen führen.

Mediziner raten dazu, die Stichwunde mit einer alkoholischen Lösung zu desinfizieren. Kühlung oder punktuelle Hitze helfen den Juckreiz zu lindern.

dpa/BRISANT

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