StarsRoyalsHaushaltGesundheitLifestyle
Bauchfett - auch bei schlanken Frauen kann das ein Thema sein: Tipps für Frauen, um viszerales Fett zu verlieren. Bildrechte: IMAGO/Depositphotos

WechseljahreInsulinresistenz? Diese Warnzeichen sollten Frauen kennen!

19. März 2025, 08:19 Uhr

Bauchfett verlieren - das wünschen sich viele Frauen. Gerade in den Wechseljahren nehmen sie an der Körpermitte zu. Und das hat Folgen für die Gesundheit! Auf was Sie jetzt achten müssen, um Insulinresistenz oder Fettleber zu vermeiden:

Gefahr durch viszerales Fett erkennen

Zu viel Bauchfett (sogenanntes viszerales Fett) produziert Botenstoffe, die Insulinresistenz, eine Fettleber und chronische Entzündungen fördern können.

Wer ist betroffen? Auch schlanke Frauen können ungesundes Bauchfett haben – der BMI oder die Waage allein reichen oft nicht aus, um das Risiko zu bestimmen.

Besser geeignet ist die Waist to Hip Ratio (WHR), also das Taille-Hüft-Verhältnis. Dieses beschreibt das Verhältnis zwischen Taillen- und Hüftumfang einer Person und dient bei Übergewicht dazu, das Muster der Fettverteilung zu berechnen.

Das Gewicht ist nicht immer ausschlaggebend: Auch schlanke Frauen können zu viel Bauchfett haben. Bildrechte: IMAGO/Depositphotos

Bauchfett verlieren, aber wie?

Für Adipositas-Experte Dr. Matthias Blüher von der Uniklinik Leipzig ist klar: Eine Ernährungsumstellung hin zu mehr pflanzlichen Lebensmitteln und der Verzicht auf tierische Fette können helfen, das Gewicht zu regulieren und das Risiko für Insulinresistenz zu senken.

Aber auch andere Faktoren sollten Sie in den Blick nehmen, wenn Sie Bauchfett verlieren wollen:

Der erste Schritt ist, zu schauen: Ist mein Schlaf ausreichend, habe ich regelmäßige Mahlzeiten, mache ich ausreichend Pausen zwischen den Mahlzeiten, nehme ich vielleicht zu viel Kalorien in flüssiger Form - wie Alkohol oder gesüßte Getränke - zu mir?

Prof. Dr. Matthias Blüher | Podcast "Hormongesteuert"

Mehr Bewegung, weniger Gesundheitsrisiken - das gilt in den Wechseljahren ganz besonders. Bildrechte: IMAGO/Depositphotos

Auch mehr Bewegung, insbesondere Krafttraining ist effektiv, um Bauchfett zu reduzieren und den Stoffwechsel zu fördern. Schon 2.000 Schritte mehr am Tag können das Herz-Kreislauf-Risiko um rund 10 Prozent senken. Das lohnt sich:

Die gute Nachricht ist: Wenn ich irgendwas mache, um Gewicht abzunehmen, dann verliert der Körper primär auch dieses [Bauch]Fett, weil das leichter abzunehmen ist als das, was unter der Haut sitzt.

Prof. Dr. Matthias Blüher | Podcast "Hormongesteuert"

Gute Öle, fetter Fisch, viel Pflanzenkost: Das ist DER Tipp für eine Ernährungsumstellung. Bildrechte: IMAGO / Zoonar

Was ist Insulinresistenz - und wie hängt sie mit den Wechseljahren zusammen?

In den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel. Das verschlechtert die Insulinempfindlichkeit der Zellen. Eine verminderte Insulinempfindlichkeit lässt dann den Blutzuckerspiegel ansteigen.

Anzeichen einer Insulinresistenz können sein:

  • Bluthochdruck
  • erhöhte LDL-Cholesterinwerte
  • Gewichtszunahme am Bauch
  • auch das Stresshormon Cortisol sowie Schilddrüsenhormone sollte man bei einer Gewichtszunahme in diesem Alter stets im Blick haben.

Insulinresistenz ist ein klassischer Vorläufer, der enden kann in Typ 2 Diabetes, in Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Prof. Dr. Matthias Blüher | Podcast "Hormongesteuert"

Symptome - Wie erkenne ich eine Insulinreistenz?

Um einer möglichen Insulinresistenz auf die Spur zu kommen - zum Beispiel, wenn man in kurzer Zeit viel Gewicht zugenommen hat, an verstärktem Bauchfett leidet oder oft Heißhunger verspürt - ist ein Blick auf die Blutzuckerwerte sinnvoll.

  • Hier gibt es verschiedene Methoden wie den HOMA-Index, einen Oralen Glukosetoleranztest, langfristige Blutzuckerwerte oder die kontinuierliche Blutzuckermessung.



  • Wichtig ist auch die Familiengeschichte: Gab es Herz-Kreislauf-Krankheiten bei den Eltern, vor allem in jungen Jahren?


Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin über die verschiedenen Möglichkeiten, dem Risiko auf die Spur zu kommen.

Zu viel Bauchfett kann eine Insulinresistenz begünstigen. Bildrechte: IMAGO/Depositphotos

Insulinresistenz - Kann ich trotzdem Hormone nehmen?

Ja, das geht. Wenn Frauen aufgrund von Wechseljahresbeschwerden eine Hormontherapie machen, können sie diese auch mit einer Insulinresistenz fortsetzen.

Die Hormontherapie kann sogar positive Effekte auf die Insulinsresistenz haben, sagt Expertin Dr. Katrin Schaudig:

Die Insulinresistenz verbessert sich oft in dem Moment, wenn ich Östrogene nehme. [...] Das wird als Positiv-Effekt der Hormonersatztherapie unterschätzt aus meiner Sicht: Dass Frauen, die Hormone nehmen, die Diabetes-Häufigkeit um fast die Hälfte reduzieren können.

Dr. Katrin Schaudig | Podcast "Hormongesteuert"

Wie entsteht eine Fettleber?

Eine nicht-alkoholische Fettleber entsteht häufig durch Insulinresistenz und Übergewicht, insbesondere durch vermehrtes Bauchfett.

Eine Fettleber entwickelt sich oft ohne auffällige Symptome und erhöht die Gefahr für Leberentzündungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Typ-2-Diabetes.

99 Prozent meiner Patienten haben Fettleber-Erkrankungen aufgrund von Übergewicht und Insulinresistenz.

Prof. Dr. Matthias Blüher | Podcast "Hormongesteuert"

Dr. Matthias Blüher zu Gast beim Podcast "Hormongesteuert" mit Katrin Simonsen. Bildrechte: MDR/Isabel Gruhle

Fettleber loswerden - was jetzt hilft:

Zur Vorbeugung und Behandlung einer Fettleber helfen eine Ernährungsumstellung auf die mediterrane Ernährung, vermehrte Bewegung und Alkoholreduktion bzw. -verzicht.

Auch eine Haferkur kann unterstützend wirken, da sie hilft, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und die Leber zu entlasten.

Mit den richtigen Tipps können Sie einer Insulinresistenz oder einer Fettleber entgegengewirken! Bildrechte: IMAGO / Westend61

Quellen und weiterführende Links

Mehr zum Thema

Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 17. März 2025 | 17:15 Uhr