Immer mehr Fälle Masern: Darum ist das Virus so gefährlich
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14. November 2024, 18:01 Uhr
In Europa häufen sich die Fälle von Masern, gleich mehrere Länder haben mit Ausbrüchen zu kämpfen - unter anderem Österreich, Großbritannien und Rumänien. Dort gab es bereits die ersten Todesfälle infolge des Virus.
Deutschlandweit gab es in diesem Jahr 614 Fälle (Stand: 14. November 2024), ein ähnliches Niveau wurde zuletzt 2018 erreicht. Zum Vergleich: 2023 gab es deutschlandweit nur 79 Masernfälle.
Aktuell am stärksten betroffen ist in diesem Jahr Nordrhein-Westfalen mit mehr als 220 Erkrankungen.
Keine harmlose Kinderkrankheit: So gefährlich können Masern sein
Masern gehören laut Robert-Koch-Institut (RKI) zu den ansteckendsten Krankheiten überhaupt. Eine Infektion kann bei schwerem Verlauf sogar tödlich enden.
Übertragen werden Masern unter anderem über Tröpfchen, die etwa beim Sprechen, Husten und Niesen abgegeben werden.
Masern werden oft für eine harmlose Kinderkrankheit gehalten - ein Trugschluss, denn es erkranken auch Erwachsene.
Gefährdet sind nicht nur Kinder unter fünf Jahren, sondern auch Erwachsene über 20 sowie Personen, die an einer Schwäche des Immunsystems leiden.
Das sind die Masern-Symptome
Zu Beginn einer Masern-Erkrankung zeigen sich Beschwerden wie hohes Fieber, Husten und Schnupfen sowie Entzündungen im Nasen-Rachen-Raum und der Augen-Bindehaut. Erst nach einigen Tagen bildet sich der typische Hautausschlag, der im Gesicht und hinter den Ohren beginnt und sich dann über den ganzen Körper ausbreitet.
Das Virus schwächt die Immunabwehr des Menschen für mehrere Monate. Die Folge: Andere Bakterien haben es leichter, den Körper zu befallen. Neben Magen-Darm-Infekten oder Mittelohrentzündungen können Betroffene auch eine lebensbedrohliche Lungenentzündung oder Hirnhautentzündung entwickeln.
Wie kann man sich gegen Masern schützen?
Gegen Masern gibt es einen Impfstoff. In Deutschland werden in der Regel - mit einigen Monaten Abstand - zwei Dosen eines Kombinationsimpfstoffs gegen Masern, Mumps und Röteln verabreicht. Der Schutz hält lebenslang an. Kinder können ab dem elften Lebensmonat geimpft werden.
Erwachsenen, die nach 1970 geboren wurden und nur eine Dosis erhalten haben, wird eine Auffrischung empfohlen.
Masernimpfung - Wer muss sich impfen lassen?
Seit dem 1. März 2020 gilt in Deutschland das Masernschutzgesetz, das gewisse Teile der Bevölkerung zu einer Impfung verpflichtet. Alle nach 1970 geborenen Personen, die in einer Gemeinschaftseinrichtung betreut werden, müssen den Impfschutz nachweisen.
Davon betroffen sind Kinder ab einem Jahr, die in Kindertagesstätten oder in der Kindertagespflege betreut werden, sowie Schulkinder - außer wenn sie durch eine bereits durchlebte Masern-Infektion immun sind.
Gleiches gilt für Menschen, die in einer entsprechenden Einrichtung oder in Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern und Arztpraxen tätig sind.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 14. November 2024 | 17:15 Uhr