
Fasten ohne zu hungern? Scheinfasten: So funktioniert die Trend-Kur
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13. Mai 2025, 18:22 Uhr
Fasten ohne zu hungern? Klingt zu schön, um wahr zu sein – ist aber möglich! Das Zauberwort heißt: Scheinfasten. Auch Stars wie Barbara Becker oder Ernährungs-Experten wie Prof. Andreas Michalsen sind von der Methode überzeugt.
Das ist beim Scheinfasten erlaubt
Beim Scheinfasten (englisch: "Fasting Mimicking Diet“, FMD) sind drei kleine Mahlzeiten am Tag erlaubt. Dabei stehen ausschließlich pflanzliche Nahrungsmittel auf dem Speiseplan.
Die Kalorienzufuhr wird während der fünftägigen Kur ungefähr halbiert: Am ersten Tag können Sie rund 1.100 Kilokalorien zu sich nehmen, an den vier Folgetagen nur noch rund 750–800 Kalorien.
Was Sie essen dürfen:
- stärkearmes Gemüse (z.B. Blattgemüse, Blumenkohl, Brokkoli, Tomaten, Paprika, Zucchini, Zwiebel)
- Pilze
- Salate
- zuckerarmes Obst (z.B. Beeren)
- gesunde Fette aus pflanzlichen Ölen (Leinöl, Olivenöl, Rapsöl, Hanföl)
- Nüsse
- Hülsenfrüchte
- ungesüßter Tee, Wasser und auch eine Tasse schwarzer Kaffee pro Tag
Nicht erlaubt sind Zucker und gezuckerte Getränke, Alkohol, Brot, Nudeln, Kartoffeln und alle tierischen Lebensmittel wie Eier, Milch und Fleisch.
Scheinfasten - das sind die Vorteile für die Gesundheit
Die gesundheitlichen Effekte des Scheinfastens sind ebenso überzeugend wie beim klassischen Heilfasten: Studien deuten darauf hin, dass der Blutdruck sinkt und die Blutzuckerwerte sich verbessern, rheumatische Beschwerden werden gelindert und auch die Darmgesundheit profitiert.
Es gibt zudem Hinweise darauf, dass Scheinfasten die Nebenwirkungen einer klassischen Chemotherapie bei einer Krebsbehandlung verringern kann. Auch der Muskelabbau - eine Gefahr beim klassischen Fasten - bleibt bei dieser Kur aus.
Wichtiger Effekt auch beim Scheinfasten: Die Autophagie
Das Konzept stammt von Altersforscher Prof. Valter Longo. Er entwickelte die Methode, um die Vorteile des Fastens mit fester Nahrung zu verbinden. Ein wichtiger Effekt beim Scheinfasten ist die sogenannte Autophagie – ein natürlicher Reinigungsprozess in den Zellen:
Das Ziel des Scheinfastens besteht darin, den Körper in einen Hungerzustand zu versetzen. In diesem Zustand entledigt sich der Körper vieler zerstörter Zellen und Zellkomponenten. So dass sich Zellen und auch Organe danach regenerieren können.
Rezepte: Leckeres fürs Scheinfasten
Fürs Frühstück kommen beim Scheinfasten schmackhafte Bowls oder Smoothies auf den Tisch - doch statt Joghurt oder Quark werden diese nun mit Kokosjoghurt zubereitet. Dazu können Beeren und ein paar Nuss-Splitter kombiniert werden.
Mittags oder am Abend sind Suppen wie eine Zucchini-Kokos-Suppe oder eine Brokkolisuppe mit Nuss-Topping lecker.
Wer Sehnsucht nach Pasta hat, kann Zucchininudeln zubereiten und dazu fruchtige Tomaten und Oliven kombinieren. Auch Ofengemüse mit frischen Kräutern und etwas Olivenöl ist einfach und schnell zubereitet und erlaubt.
Wer gerne snackt, kann Avocado auf Gurken- oder Tomatenscheiben mit Kräutern und Gewürzen genießen.
Scheinfasten für alle?
Für viele Menschen ist Scheinfasten gut geeignet – aber nicht für alle. Bei Krankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck kann Scheinfasten sehr gut helfen. Dennoch sollte ein Besuch beim Hausarzt für alle Patienten Pflicht sein, die regelmäßig Medikamente einnehmen müssen.
Schwangere, Stillende und Menschen, die zu Essstörungen neigen, sollten grundsätzlich nicht fasten - auch Scheinfasten bildet da keine Ausnahme.
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
Heimat Krankenkasse
Pharmazeutische Zeitung
Youtube
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 13. Mai 2025 | 17:15 Uhr