Innen und Außen Cannabis anbauen - was ist erlaubt?
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01. Juli 2024, 15:46 Uhr
Es war eines der großen gesellschaftspolitischen Vorhaben der Ampel-Koalition und es ist jetzt am Ziel: Kiffen wird für Erwachsene ist seit dem 1. April unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt.
Möglich wird künftig der Besitz von bis zu 25 Gramm getrockneten Pflanzenmaterials zum Eigenkonsum, das man auch im öffentlichen Raum mit sich führen darf. In der privaten Wohnung kann man bis zu 50 Gramm aufbewahren.
Samen und Stecklinge für den Eigengebrauch
Zudem kann jeder Erwachsene ab April selbst aus Samen oder Stecklingen Pflanzen ziehen und Mariuhana für den Eigengebrauch ernten. Was darüber hinausgeht, muss sofort vernichtet werden.
Erlaubt ist der Anbau von drei weiblichen Cannabis-Pflanzen. Das Saatgut können Privatpersonen ab April legal erwerben - aktuell noch im Ausland, aber bald auch in Cannabis-Clubs.
Anbau auch im Freien
Der Anbau kann nicht nur in Innenräumen, sondern auch im Freien erfolgen - also auf der Terrasse, dem Balkon oder dem eigenen Garten. Ein Kleingarten gehört nach Angaben des Landesverbandes der Gartenfreunde Berlin aber nicht dazu, da er nicht zum Bereich des gewöhnlichen Aufenthalts zähle.
Bei der Standortwahl im Freien ist vor allem wichtig, dass es sonnig ist. Martin Hoffmann vom deutschen Hanfverband erklärt gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), dass Cannabis überall dort wächst, wo auch Tomaten wachsen würden. Der Ertrag falle aber geringer aus, als beim Anbau mit speziellem Equipment in Innenräumen.
Draußen nur einmal ernten
Im Freien sei zudem zu bedenken, dass nur ein Anbauzyklus pro Jahr möglich sei, da die Pflanzen nur bei Wärme gedeihen würden und die herrscht normalerweise im Frühling und im Sommer.
Unklar sei auch noch, ob der Anbau im Freien möglicherweise noch reglementiert werde. Eine Beispiel-Auflage könnte sein, dass der Anbaubereich nicht einsehbar sein darf. Dann werde es schwierig, so der Experte.
Drinnen: Konstanter Ertrag, mehr Aufwand
Für den Innenbereich gibt es sogenannte Growboxen, die eine zeltartige Struktur haben und mit Beleuchtungs-, Belüftungs- und Bewässerungsanlagen ausgestattet sein können. Der Vorteil ist, dass man nicht auf einen Anbauzyklus angewiesen ist und bessere Kontrolle über das Klima der Pflanzen hat.
Der Nachteil: Auch wenn der Ertrag konstanter ist, müssen Geld für Wärme, Substrat, Dünger und vor allem Zeit in die Pflanzen investiert werden. Die Boxen an sich gibt es ab etwa 100 Euro aufwärts.
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
dpa
rnd
mdr garten
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 25. März 2024 | 17:15 Uhr