Kostspieliger Dino-Trend "Jurassic Park" für zu Hause - Auktion macht's möglich
Hauptinhalt
15. November 2024, 08:45 Uhr
Die "Jurassic Park"-Blockbuster haben weltweit Erfolge gefeiert und bei Jung und Alt eine regelrechte Faszination für Dinosaurier entfacht. Um den Urzeittieren näher zu kommen, gibt es neben den Filmen auch Animationen oder Spielzeug-Figuren. Aber es geht auch eine Nummer echter und größer. Oder besser gesagt: viel größer.
Neuer Auktions-Rekord durch "Vulcain"?
Am 16. November kann man in Paris das größte Skelett eines Urzeitriesen ersteigern, das je unter den Hammer kam. "Vulcain", so der Spitzname des angebotenen Apatosauriers, ist über 20 Meter lang und lebte vor rund 150 Millionen Jahren im heutigen Nordamerika.
Wer den Pflanzenfresser sein Eigen nennen will, braucht nicht nur viel Platz, sondern auch einen gut gefüllten Geldbeutel. Erst im Juli wurde bei Sotheby's in New York ein prähistorisches Skelett für rund 45 Millionen Dollar versteigert. Ursprünglich hatte das Auktionshaus mit einem Preis von bis zu sechs Millionen Dollar gerechnet.
Die Versteigerung am 16. November in Paris gilt nun ebenfalls als rekordverdächtig. "Vulcain" ist nicht nur der größte Dinosaurier, der jemals versteigert wurde, auch seine natürlichen Knochen, die zu mehr als 80 Prozent vollständig sind, tragen zum erwarteten hohen Preis bei. Denn je vollständiger ein Skelett ist, desto teurer ist es.
Millionen-Beträge für Fossilien
Ein Blick zurück: Die erste große Dinosaurier-Auktion fand 1997 in New York statt. Damals wurde Tyrannosaurus rex "Sue" für 8,4 Millionen Dollar versteigert. Das Besondere an "Sue": Sie hatte noch alle Zähne.
Im Jahr 2020 sorgte "Stan" für Furore, ein zu 70 Prozent vollständiges T-rex-Fossil. Er kam in New York für 31,8 Millionen Dollar unter den Hammer. Zwei Jahre später wurde in New York "The Raptor" versteigert, das Skelett eines Deinonychus, das Steven Spielberg zu seinem Film "Jurassic Park" inspirierte. Es erzielte 12,4 Millionen Dollar.
Mit rund 45 Millionen Dollar hält "Apex" derzeit den Rekord. Das etwa acht Meter lange und 3,50 Meter hohe Skelett des Stegosaurus, von dessen 319 fossilen Knochenelementen noch 254 erhalten sind, kam im Juli dieses Jahres unter den Hammer.
DiCaprio, Cage, Crowe und Co. sind Dino-Fans
Das Sammeln von Dinosaurier-Fossilien liegt im Trend - angeheizt vor allem durch die Filme von Steven Spielberg. Von einem "Spielberg-Effekt" ist zumindest Auktionator Alexandre Giquello überzeugt. Wie er der französischen Wirtschaftszeitung "Capital" sagte, werde man bei jedem Verkauf gefragt, ob es sich um den Dinosaurier aus "Jurassic Park" handele.
Das Käuferprofil ist heute nicht mehr tonangebend durch die Wissenschaft geprägt, sondern reicht bis hin zu Unternehmen, Industriellen und Stars. So schmücken auch diverse Hollywood-Größen ihre Anwesen mit den prähistorischen Statussymbolen.
Nicolas Cage erwarb 2007 einen Triceratops-Kopf in Los Angeles. Auch sein Schauspielkollege Leonardo DiCaprio soll kräftig mitgeboten haben. Möglicherweise brauchte er Ersatz für einen Dinosaurier-Schädel, den er zuvor an Russell Crowe verkauft hatte. Laut Auktionator Josh Chait sei auch Regisseur Ron Howard ein bekannter Sammler. Skelette und Knochen von Dinosauriern seien bei Hollywood-Größen und Superreichen aus dem Nahen Osten sehr gefragt, zitiert ihn "The Telegraph".
Heftige Kritik von Wissenschaftlern
"Überhaupt nicht akzeptabel", "Skandal": Wissenschaftler und Paläontologen stehen dem boomenden Auktionsmarkt meist kritisch gegenüber. Paläontologen wie Jean Le Loeuff befürchten den Verlust wertvoller Fossilien für die Forschung: "Zuvor kauften Museen die Fossilien. Nun sind es Leute, die sich das ins Wohnzimmer stellen", sagte er im französischen Radio.
Ronan Allain, Leiter der Sammlungen fossiler Reptilien und Vögel am Pariser Museum für Naturgeschichte, prangert die eskalierenden Preise an, die es Museen und wissenschaftlichen Einrichtungen immer schwerer machten, wichtige Skelette zu erwerben. Er kritisiert die hohen Preise als "reine Geschäftemacherei".
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 13. November 2024 | 17:15 Uhr