Keine gute GeschenkideeFinger weg von "Teacup"-Hunden
Tiere zu verschenken ist keine gute Idee. Im Falle von Teacup-Hunden ist die Idee besonders schlecht. Denn Züchter trimmen bestimmte Hunderassen auf besonders klein. Deren Lebenserwartung ist gering. Von diesen Mini-Hunden, die in eine Teetasse passen, sollten Sie die Finger lassen.
Auf den ersten Blick ist oft gar nicht zu erkennen, dass es sich um ein Lebewesen und nicht um ein Stofftier handelt. Teacup-Hunde sind häufig nicht größer als 20 Zentimeter und wiegen meist weniger als eineinhalb Kilogramm. Sie würden damit in eine Teetasse passen, daher kommt der Name. Klar, dass die ewigen Welpen-Ausmaße viele Anhänger haben, doch die Zuchtmethoden sind äußerst fragwürdig.
Zuchtmethoden fragwürdig, aber nicht verboten
Tierschützer kritisieren die Zucht der putzigen Statussymbole, die sich häufig in Handtaschen oder als Spielzeug im Kinderzimmer wiederfinden. Häufig seien die Tiere degeneriert und krankheitsanfällig. Die Frage, wie solche Winzlinge überhaupt gezüchtet werden, beantwortet Daniela Schrudde von der Welttierschutzgesellschaft in der "Sächsichen Zeitung". Demnach würde man sich die schwächsten und kleinsten Tiere aus einer Zucht aussuchen, um mit ihnen die Zucht fortzuführen. So würden die typischerweise großen Augen, der große Hinterkopf und die kleine Nase entstehen, die nicht der Anatomie eines gesunden Hundes entspreche. Das sei wider die Natur, so Schrudde weiter.
Gesundheitlich Schäden bei den Tieren
Weitere Folgen können nach Angaben von Andrea Mihali, Fachreferentin für Hunde beim Deutschen Tierschutzbund, im Bayerischen Rundfunk sein, dass die Fontanelle am Kopf der Tiere nicht zuwächst. Auch Probleme an Leber, Luftröhre, Herz-Kreislaufsystem, Gebiss und Kiefer können bei den Mini-Hunden entstehen. Die Folgen der Schrumpf-Zucht seien nach Angaben von Mihali Leid für die Vierbeiner und hohe Behandlungs- und Operationskosten für die Besitzer. Aus diesen Gründen fällt die Zucht solcher Tiere für Tierschützer unter die sogegannte "Qualzucht". Ihre Forderung deshalb: Zucht und Verkauf der Mini-Hunde verbieten. Eine Regelung vom Gesetzgeber gibt es bislang allerdings nicht.
Höchstpreise für die Mini-Hunde
Mit entscheidend ist ohnehin auch die Nachfrage. Wenn niemand mehr Mini-Hunde kauft, wird die Zucht am Ende vielleicht unrentabel und möglicherweise eingestellt. Aktuell bringen "Teacup"-Hunde aber noch Erlöse von mehr als 8.000 Euro pro Tier.
Quellen und weiterführende Links
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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 25. November 2020 | 17:15 Uhr