"Swifties" trotzen dem Terror Nach Konzertabsage: Taylor Swift ist untergetaucht und schweigt

09. August 2024, 18:29 Uhr

Nach der Absage der drei geplanten Konzerte in Wien nach einem vereitelten Terroranschlag ist Taylor Swift untergetaucht. Auf dem Instagram-Kanal der Sängerin ist es still, der letzte Post wurde nach ihren Auftritten in Warschau vor ein paar Tagen abgesetzt (Stand 09.08.). Wo der Mega-Star sich im Moment aufhält, ist auch nicht bekannt.

Ihre nächsten Auftritte in London sollen ab dem 15. August stattfinden. Die Shows sollen nach bisherigem Stand wie geplant durchgeführt werden.

Währenddessen halten ihre Fans in Wien tapfer die Stellung und rücken zusammen. Sie versammeln sich auf öffentlichen Plätzen, singen gemeinsam und verarbeiten zusammen, was vielleicht hätte Schlimmes passieren können.

Tausende Taylor Swift-Fans versammeln sich in der Wiener Innenstadt.
Taylor-Swift-Fans versammeln sich nach den Konzertabsagen in der Wiener Innenstadt. Bildrechte: picture alliance/dpa/APA | Wolfgang Hauptmann

Islamist wollte ein Blutbad anrichten

Drei verdächtige Personen hat die Polizei in Österreich mittlerweile festgenommen (Stand 09.08.). Im Hauptfokus steht ein 19-jähriger radikalisierter Islamist, der zugibt, Anschläge im Umfeld der Taylor-Swift-Konzerte in Wien geplant zu haben. Mit Sprengstoff und Stichwaffen wollte er möglichst viele Menschen töten.

Der Österreicher mit nordmazedonischen Wurzeln wurde in Ternitz rund 75 Kilometer südwestlich von Wien aufgespürt und festgenommen. Bei der Durchsuchung seines Hauses am Mittwochmorgen (07. August) seien unter anderem chemische Substanzen sichergestellt worden.

Die Polizei arbeitet am Einsatzort bei einem Großeinsatz.
Die Ermittler haben in Ternitz in Österreich Räumlichkeiten durchsucht. Bildrechte: picture alliance/dpa/APA | Alex Halada

Eine Konzertkarte habe der Hauptverdächtige nicht gehabt, sondern habe im Umfeld des Stadions zuschlagen wollen. Er gestand demnach auch, er habe mit seinem Auto am Donnerstag oder Freitag in eine Menge von Taylor-Swift-Fans vor dem Wiener Ernst-Happel-Stadion rasen wollen.

Verdächtige in Untersuchungshaft

Die Polizei nahm am Mittwoch (07.08.) neben dem 19-Jährigen auch einen 17-Jährigen fest und verhörte zudem einen 15-Jährigen. Beide hätten Kontakt mit dem 19-Jährigen gehabt.

Mittlerweile ist ein weiterer mutmaßlicher Islamist in Österreich festgenommen worden (Stand 09.08.). Es handle sich um einen 18-jährigen Iraker, der ebenfalls mit dem 19-jährigen Hauptverdächtigen in Kontakt gestanden habe.

Gegen die beiden bereits am Mittwoch festgenommenen Verdächtigen wurde Untersuchungshaft verhängt. Gegen sie wird aufgrund ihrer mutmaßlichen Verbindungen zum IS wegen terroristischer Vereinigung und krimineller Organisation ermittelt.

Ein Polizist und ein Polizeiwagen stehen am Einsatzort.
Die Konzerte in Wien sollten am 8.8., 9.8. und 10.8. stattfinden. Bildrechte: picture alliance/dpa/APA | Alex Halada

Die Lage war "sehr ernst"

Nachdem die Polizei in Österreich am Mittwochabend (07.08.) erste Details zu einem geplanten Anschlag auf die Konzerte bekanntgegeben hatte, entschloss sich der Veranstalter Barracuda Music die Auftritte des Popstars sicherheitshalber abzusagen.

Auf Grund der Bestätigung durch Regierungsbeamte über einen geplanten Terroranschlag im Ernst-Happel-Stadion, haben wir keine andere Wahl, als die drei geplanten Shows zur Sicherheit aller abzusagen.

Barracuda Music

Keine Ersatzkonzerte geplant - das gilt für die Fans

Bei den drei Konzerten wurden jeweils 65.000 Menschen im ausverkauften Wiener Ernst-Happel-Stadion erwartet. Ausweichtermine seien nicht geplant, da Taylor Swift bereits für weitere Konzerte in London gebucht ist. Laut Veranstalter werden alle Tickets innerhalb der nächsten zehn Werktage zurückerstattet.

Menschen stehen beim Verkaufsstart des Merchandisings im Rahmen des Taylor Swift-Konzerts vor dem Ernst-Happel-Stadion in Wien an.
Die "Swifties" reagieren auf dem Instagram-Account des Veranstalters enttäuscht, aber verständnisvoll. Bildrechte: picture alliance/dpa/APA | Eva Manhart

Was einige Fans besonders ärgert: Die Polizei hatte gar nicht darauf bestanden, die Konzerte abzusagen. "Wir haben zu keinem Zeitpunkt darauf gedrängt, die Veranstaltung abzusagen", sagte der Chef der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DNS). Die Entscheidung traf letztendlich der Veranstalter.

(Der Artikel wurde am 08. August erstmals veröffentlicht und am 09. August aktualisiert)

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Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 09. August 2024 | 17:15 Uhr

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