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Taylor Swift spielte zwei Konzerte in Hamburg. Bildrechte: picture alliance/dpa | Christian Charisius

Swift QuakeDas steckt hinter den "Erdbeben" bei Taylor Swifts Konzerten

26. Juli 2024, 18:25 Uhr

Seattle, Zürich, Edinburgh und jetzt auch Hamburg - wenn Taylor Swift ein Konzert ihrer Eras-Tour spielt, bebt hin und wieder die Erde. "Swift-Quakes" - also ein Wortspiel aus Taylor Swift und Earthquake - beschäftigen mittlerweile sogar Erdbebenforscher. Was steckt dahinter?

Regelmäßig wackelt die Erde bei Taylor-Swift-Konzerten. Was steckt dahinter? Bildrechte: picture alliance/dpa | Marius Becker

So bringt Taylor Swift die Erde zum Beben

Juli 2023: In Seattle registrieren Seismologen Erderschütterungen der Stärke 2,3 bei einem Konzert des Popstars. Was folgt, ist ein Eintrag ins Guinnes-Buch der Rekorde - denn es ist die stärkste gemessene seismologische Aktivität, die bisher durch ein Konzert ausgelöst wurde.

Doch woran liegt das - am Bass oder den Fans, die Taylors Song "Shake It Off" zu wörtlich nehmen? Es sind tatsächlich die Fans. Wie die Forscher herausfanden, hängt die Intensität der Erschütterungen mit dem Lied zusammen, das gerade gespielt wird.

Eine Grafik, die der Schweizerische Erdbebendienst in Zurüch veröffentlicht hat, zeigt sogar, welche Songs die Swifties zum absoluten Durchdrehen bringen. Besonders große Ausschläge gab es demnach tatsächlich bei "Shake it off", aber auch bei "Blank Space" und "All too well" bebte es beim Swift-Konzert am 9. Juli 2024 in Zürich besonders stark. Das ergaben die Messungen seismischer Stationen.

Seismische Stationen zeichnen jegliche Bodenbewegungen auf. Beim Taylor-Swift-Konzert handelt es sich nicht um Erdbeben, sondern nur um Erschütterungen. Bildrechte: Schweizerischer Erdbebendienst der ETH Zürich

Fun Fact: Forscher haben auch bei anderen Konzerten Erderschütterungen gemessen - so unter anderem bei Metallica und Beyoncé. Überraschenderweise bebte die Erde bei Metallica am wenigsten, wahrscheinlich weil Metal-Fans eher headbangen, statt zu hüpfen oder zu springen.

Bei "Shake it off" und "Blank Space" geben die Swifties alles. Bildrechte: picture alliance/dpa | Marius Becker

"Love Story" lässt Hamburg beben

Fünf Konzerte hat Taylor Swift auf ihrer Eras-Tour bereits in Deutschland gespielt - drei in Gelsenkirchen, zwei in Hamburg. Aus "Swiftkirchen" gibt es bisher keine Informationen über ausgelöste Erdbeben oder Erschütterungen.

Beim ersten Hamburg-Konzert ist bereits ein Mini-"Erdbeben" beobachtet worden. Geophysiker der Universität Hamburg haben kilometerweite Bodenvibrationen gemessen.

Im Interview mit dem "Spiegel" erzählte Oliver Gerberding, Mitwirkender bei der Messung, dass es "einige ordentliche Vibrationen" gab. Besonders während Taylors Song "Love Story" gegen 20 Uhr soll es zu starken Ausschlägen gekommen sein. Welche Vibrationen durch die Musik verursacht wurden und welche von den Fans, müsse nun allerdings noch analysiert und herausgefunden werden.

Die Forschenden der Uni Hamburg nutzten seismisches und geo-akustisches Messnetzwerk in und um die Science City Hamburg Bahrenfeld und übertrugen die Messergebnisse per Livestream.

Swift-Quake war im Livestream sichtbar

"Viele Seismologen haben jetzt schon bei Taylor-Swift-Konzerten gemessen und bisher zeigt sich, dass sich die Setlist mit den Daten nicht nur gut nachvollziehen lässt, sondern dass sie auch sehr konsistent ist", sagte Céline Hadziioannou, Professorin für Seismologie an der Universität Hamburg und Mitglied des Koordinationsteams von "WAVE", im Interview mit dem "Hamburger Abendblatt".

Um richtige Erdbeben im wissenschaftlichen Sinne handelte es sich übrigens nicht - nur um Erderschütterungen, die sich mittels seismischer Stationen messen lassen, wie der Schweizerische Erdbebendienst an der ETH Zürich betonte. Für Erdbeben müssten sich nämlich tektonische Platten verschieben, Teile der Erdkruste oder unterirdisches Gestein brechen, erzählte Céline Hadziioannou dem "Hamburger Abendblatt".

Quellen und weiterführende Links

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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 23. Juli 2024 | 17:15 Uhr