Till Lindemann, 2013
Universal hat vorerst die Zusammenarbeit mit Rammstein gestoppt. (Archiv) Bildrechte: Getty Images

Universal Music Plattenfirma stoppt Zusammenarbeit mit Rammstein

06. Juni 2023, 17:22 Uhr

Die Anschuldigungen gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann ziehen weitere Konsequenzen nach sich. Nach dem Aus für die "Row Zero", den berüchtigten Gästebereich vor der Bühne, durch den Frauen gezielt rekrutiert worden sein sollen, und der Absage von Aftershow-Partys bei Rammsteins Deutschland-Konzerten hat das Plattenlabel Universal Music Entertainment seine Zusammenarbeit mit der Band vorläufig ausgesetzt.

Vorwürfe "haben uns schockiert"

"Die Vorwürfe gegen Till Lindemann haben uns schockiert und wir haben den größten Respekt vor den Frauen, die sich in diesem Fall so mutig öffentlich geäußert haben", begründet das Unternehmen den Schritt. Demnach sei eine "vollumfängliche Aufklärung" der Anschuldigungen "unbedingt erforderlich".

Keine Werbung mehr für Alben

Konkret bedeutet das vorläufige Ende der Zusammenarbeit, dass keine Marketing- und Promotion-Aktivitäten für Rammstein-Alben stattfinden, die bei Universal erschienen sind. Zu den betreffenden Alben zählt zum Beispiel das aktuelle "Zeit".

Till Lindemann, 2013
Die Universal-Alben von Rammstein werden aktuell nicht mehr vermarktet. (Archiv) Bildrechte: Getty Images

Staatsanwaltschaft ermittelt

Nach den Vorwürfen gegen Till Lindemann hat die Staatsanwaltschaft Berlin ein Ermittlungsverfahren gegen den 60-Jährigen eingeleitet. Die Strafverfolgungs-Behörde begründet das Verfahren mit "Tatvorwürfen aus dem Bereich der Sexualdelikte und der Abgabe von Betäubungsmitteln".

Zudem gebe es die Ermittlungen aufgrund von mehreren Strafanzeigen Dritter, also "nicht am etwaigen Tatgeschehen beteiligter Personen", sowie "von Amts wegen".

Unschuldsvermutung für Till Lindemann

In den vergangenen Wochen hatten mehrere Frauen dem Rammstein-Sänger Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Ob und welche der Anschuldigungen justiziabel sind, muss sich noch herausstellen. Till Lindemann hat die Vorwürfe gegen ihn zurückgewiesen. Es bleibt dabei, dass für ihn die Unschuldsvermutung gilt.


BRISANT/dpa/afp

(Dieser Beitrag wurde erstmals am 16.06.23 veröffentlicht.)

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 16. Juni 2023 | 17:15 Uhr

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