Nach Überlebenskampf Papst Franziskus überrascht mit Auftritt auf dem Petersplatz
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07. April 2025, 13:25 Uhr
Nach einer Messe am Sonntagmittag wurde Papst Franziskus im Rollstuhl zum Altar vor dem Petersdom gefahren. Eine perfekte Überraschung bei schönstem Frühlingswetter. Sein letzter Auftritt liegt Wochen zurück.
Der Pontifex ist zurück: Die Stimme ist noch schwach, als Papst Franziskus völlig überraschend zu rund 20.000 Pilgern auf dem Petersplatz in Rom spricht. "Buona domenica" - "Einen schönen Sonntag euch allen", sagt der 88-Jährige an die Gläubigen gewandt. In der Vatikanstadt brandet tosender Applaus auf. Nach zehn Minuten verlässt Papst Franziskus den Platz wieder.
Es ist der erste Auftritt des Oberhauptes der katholischen Kirche, seit er vor zwei Wochen aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Deutlich gezeichnet, trägt er während seines Kurzauftritts Sauerstoffkanülen, um seine Atmung zu unterstützen.
Lebensgefahr - so dramatisch stand es um Papst Franziskus
Es stand schlimm um den lungenkranken Franziskus. Nach Angaben seines Arztes ist das Kirchenoberhaupt nur knapp dem Tod entronnen.
Nach rund fünf Wochen stationärer Behandlung konnte Papst Franziskus am 23. März das Krankenhaus verlassen. Der Leiter des behandelnden Ärzteteams berichtet über den Überlebenskampf des Oberhauptes der katholischen Kirche.
Der schlimmste Moment sei gewesen, als der Papst am 28. Februar keine Luft mehr bekam. "Zum ersten Mal sah ich Tränen in den Augen der Menschen, die ihn behandelten. [...] Wir waren uns bewusst, dass seine Lage sich weiter verschlechtert hatte und dass die Gefahr bestand, dass er es nicht schaffen würde", sagte Professor Sergio Alfieri in einem Interview mit der italienischen Zeitung "Corriere della Sera".
Kritische Momente überstanden
Alfieri betonte auch, dass der Papst stets bei Bewusstsein gewesen sei, selbst als sein Zustand sich drastisch verschlechterte: "Er wusste, so wie wir alle, dass er vielleicht die Nacht nicht überleben würde. Wir haben den Menschen leiden sehen. Aber er hat vom ersten Tag an darauf bestanden, dass wir ihm die Wahrheit über seinen Zustand sagen."
Zum Zeitpunkt der zweiten Krise, als der Papst beinahe an seinem Erbrochenen erstickt wäre, sei das Schlimmste des Krankheitsverlaufs eigentlich schon vorbei gewesen. Dennoch, so Alfieri, sei auch dieser Moment lebensbedrohlich gewesen.
Papst zögerte bei Klinik-Einlieferung
Im Rückblick auf die Einlieferung des Papstes am 14. Februar berichtet der Arzt, dass der 88-Jährige damals schon seit Tagen in schlechter Verfassung gewesen sei und kaum noch Luft bekommen habe. Er habe aber offenbar seinen Verpflichtungen für das Heilige Jahr nachkommen wollen. Erst als ihm klar geworden sei, dass es nicht mehr anders gehe, habe er der Einlieferung in die Klinik zugestimmt.
Nach seiner Entlassung sei es wichtig, so der Arzt, dass der Papst den Kontakt mit Menschengruppen und Kindern meide, um sich keine neue Infektion einzufangen. Deshalb verzichtete Franziskus bei seinem jüngsten Auftritt auf dem Petersplatz auf das früher übliche lange Bad in der Menge und das Schütteln hunderter Hände.
Besserung nach Lebensgefahr
Papst Franziskus war am 14. Februar wegen einer Bronchitis, die sich zu einer beidseitigen Lungenentzündung entwickelt hatte, in die Gemelli-Klinik in Rom eingeliefert worden. Der 88-Jährige erlitt mehrere schwere Atemnotanfälle, musste künstlich beatmet werden und schwebte nach Angaben der Ärzte zwischenzeitlich in Lebensgefahr.
Danach verbesserte sich sein Gesundheitszustand wieder. Er konnte aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
kna
dpa
afp
Vatican News
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 06. April 2025 | 17:00 Uhr