Mehr als nur ein "Frauenproblem" Magersucht überlebt: Karoline Herfurth spricht offen über ihre Essstörung
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09. Juli 2023, 15:06 Uhr
Um auf ein sehr wichtiges Thema aufmerksam zu machen, spricht Schauspielerin Karoline Herfurth offen über ihre zurückliegende Essstörung.
Ich selbst habe eine Magersucht überlebt und kenne keine einzige Frau, die aus einem gesunden Bauchgefühl heraus isst oder mit liebevollem Blick den eigenen Körper betrachtet.
Weniger Oberflächlichkeiten, mehr Gleichberechtigung für Frauen
Es sind harte, aber auch sehr deutliche Worte, die die Schauspielerin in ihrer Dankesrede wählt, als sie Mitte Juni in Berlin mit dem Ernst-Lubitsch-Preis ausgezeichnet wird. Die Auszeichnung ehrt ihre komödiantische Leistung in den Filmen "Wunderschön" und "Einfach mal was Schönes".
Trotzdem schlägt die Regisseurin ernste Töne an, um Frauen sichtbarer zu machen. Ihr gehe es zu viel um das Äußere und zu wenig um die Gleichberechtigung und Würdigung von Frauen in der Gesellschaft.
Würden Frauen ihre Zeit, Kraft und Ressourcen nicht mehr an ihr Aussehen verschwenden, würden sie den Heidi Klum'schen Glaubenssätzen nicht mehr ihren Glauben schenken, dann hätten sie mehr Zeit, Kraft und Ressourcen für das dringend notwendige Aufbrechen traditioneller Strukturen und für das Umstürzen von traditionellen Rollenbildern. Dann hätten sie mehr Zeit und Kraft, sich gegen männliche Gewalt zu verbünden und für faktische Gleichberechtigung zu kämpfen.
Nicht bloß ein "Frauenproblem"
Mit ihren Filmen will Karoline Herfurth mehr Geschichten aus weiblicher Perspektive erzählen und eine kritische Auseinandersetzung mit toxischen Schönheitsidealen erreichen. Denn Themen wie Esstörungen seien eben nicht nur ein "Frauenproblem", sondern auch ein Politisches.
(Dieser Artikel erschien erstmals am 06.07.23.)
BRISANT/DPA/Instagram
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 06. Juli 2023 | 17:15 Uhr