Prinz (Pavel Travnicek) und Aschenbrödel (Libuse Safrankova)
Rund um den Kultfilm "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" gibt es eine Ausstellung in Schloss Moritzburg. Dort droht jetzt Ärger. Bildrechte: picture alliance/dpa/WDR/Degeto

Private Bilder "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel": Ärger um Ausstellungsfotos

31. Januar 2024, 13:10 Uhr

Ärger im Märchenland?

Werden in der Ausstellung rund um den Film "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" nicht freigegebene Privatfotos der Schauspielerin Libuše Šafránková gezeigt und sogar Foto-Werbeartikel verkauft?

Streitpunkt: Privatbilder in der Ausstellung

Die Winterausstellung rund um "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" im Schloss Moritzburg bei Dresden ist alljährlich ein Besuchermagnet. Ausgestellt werden "Filmdreh, originale Kostüme, Fanobjekte, Requisiten und vieles mehr", schreibt das Schloss auf der Veranstaltungs-Website.

Doch sind unter den Exponaten auch Privatfotos der verstorbenen Schauspielerin Libuše Šafránková, die von ihrem Sohn nicht dafür freigegeben wurden? Das ist aktuell in der Presse zu lesen.

Zwei Frauen stehen vor einem Banner zur Eröffnung der traditionellen Winterausstellung «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» zum gleichnamigen Kultfilm vor Schloss Moritzburg.
In der Diskussion: Die Sonderausstellung auf Schloss Moritzburg, in der Bilder aus dem Leben der "Aschenbrödel"-Schauspielerin gezeigt werden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Daniel Schäfer

Ihr Sohn ist "nicht einverstanden"...

Der 46-jährige Sohn der 2021 verstorbenen Schauspielerin, Josef Abrham Jr., droht nun laut Bild-Zeitung mit einer Klage.

"Vor dem Beginn der Ausstellung am 20. November wurde das Unternehmen ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Sohn von Libuše Šafránková nicht mit einer Ausstellung einverstanden ist, in der die Persönlichkeit, der Name oder das Bildnis seiner Mutter verwendet werden", wird Abrhams Anwalt Aleš Rozehnal dort zitiert. Sogar von einer Klage ist die Rede.

Josef Abrham Jr, der Sohn der verstorbenen  Aschenbrödel-Schauspielerin Libuse Safrankova, bei der Beisetzung seiner Mutter
Josef Abrham Jr, der Sohn der verstorbenen Aschenbrödel-Schauspielerin, bei der Beisetzung seiner Mutter. Bildrechte: picture alliance/dpa/CTK | Katerina Sulova

Was die Ausstellungsmacher von Schloss Moritzburg dazu sagen:

"Die in der Sonderausstellung gezeigten Bilder sind alle rechtmäßig lizenziert, so eine Sprecherin des "Schlösserland Sachsen" auf BRISANT-Anfrage. Dies treffe ebenso auf die Artikel im Shop zu - inzwischen gebe es allerdings gar keine Produkte mit dem Konterfei der Schauspielerin dort zu kaufen´.

Zudem gehen die Ausstellungsmacher fest davon aus, dass an, dass Libuše Šafránková selbst mit den gezeigten Bildern einverstanden gewesen wäre, da sie "nie Einwände gegen die Ausstellung erhob, obwohl sie hiervon wusste". Zudem seien alle Bilder, die in der Ausstellung gezeigt würden, rechtmäßig lizenziert - es liege keine Persönlichkeitsrechtsverletzung vor.

Was bedeutet das für die Vorwürfe und die angedrohte Klage?

Da heißt es abwarten. Denn laut der Ausstellungs-Veranstalter wurde der Anwalt von Josef Abrham Jr. zudem aufgefordert, die Bilder konkret zu benennen, in denen er eine Rechtsverletzung sehe. Allerdings: "Seit mehreren Wochen steht die Antwort von ihm jedoch aus", so die Sprecherin.

Berühmter Drehort für den Kult-Film Schloss Moritzburg war 1973 einer der Drehorte für den Kult-Märchenfilm "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel. Seit vielen Jahren findet dort eine Ausstellung rund um den Filmdreh statt. Fünf Sonderräume widmen sich in der aktuellen Sonderausstellung, "Libuse - Mehr als eine Prinzessin", dem Leben von Libuše Šafránková - einschließlich privater Bilder.

Die Winterausstellung "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" auf Schloss Moritzburg wird wie geplant bis zum 25. Februar 2024 fortgesetzt.

Quellen und weiterführende Links

BRISANT
Schloss Moritzburg
Schlösserland Sachsen/Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gemeinnützige GmbH
BILD
MDR

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 29. Januar 2024 | 17:15 Uhr

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