Nach Antisemitismus-SkandalComeback: So war das erste Konzert von Gil Ofarim
Am Donnerstagabend (17.04) war es soweit: Im Bochumer Club Matrix hat Gil Ofarim sein Bühnen-Comeback gegeben. Es war das erste Konzert des Sängers, seit er mit einem Antisemitismus-Skandal in einem Leipziger Hotel für Schlagzeilen gesorgt hat.
Zwei Stunden vor 200 Leuten
Vor rund 200 Zuschauern stand er mit seiner dreiköpfigen Band auf der Bühne. Gewählt hat er dafür einen der kleinsten Räume des Clubs - und selbst der war nicht ausverkauft. Rund 300 Menschen passen eigentlich in den Raum.
"Ihr habt keine Ahnung, wie viel es mir bedeutet, dass das heute stattfindet und dass Ihr heute Abend hier seid", rief Ofarim seinen Fans zu.
Zwei Stunden lang hat er sein Publikum bespielt. Vorher hatte er angekündigt "ausgewählte Klassiker aus seiner Karriere" performen zu wollen. Neue Musik gab es in den letzten Jahren von ihm kaum. Vor rund zwei Wochen veröffentlichte er allerdings die gleichnamige Single zum Konzert "Korrektur der Zeit".
"Nicht aufgeben"
Zur Single sagte er auf der Bühne: "Man kann nicht die Zeit zurückdrehen. Man kann Zeiten und Sachen, die geschehen sind, nicht verändern. Man will nur aus diesem Alptraum aufwachen. Aber man kann trotzdem eins machen: Nicht aufgeben."
Eine subtile Anspielung auf den Skandal? Möglich. Explizit hat er sich dazu über den ganzen Abend jedoch nicht geäußert.
Ein Konzert in Bochum - und das war's erstmal
Auf Instagram teilte er im Anschluss ein Video seines Konzertes. Anders als bei seinen restlichen Postings finden sich unter dem Video einige Fans, die von einem "tollen Konzert" berichten und sich bei Ofarim für einen "mega Abend" bedanken.
Begleitet wurde das Konzert allerdings mit erheblichen Sicherheitsmaßnahmen. Gil Ofarim war zuvor im Internet für seinen Comeback-Versuch angefeindet worden. Die Polizei soll den Abend über regelmäßig Streife vor dem Club gefahren sein.
Der Auftritt in Bochum soll erstmal der einzige bleiben - weitere Auftritte hat Ofarim bisher nicht angekündigt.
Rückblick: Antisemitismus-Eklat in Leipziger Hotel
Alles begann mit einem Video, das Ofarim im Oktober 2021 auf Instagram hochgeladen hatte. Darin erzählt er, in einem Hotel in Leipzig antisemitisch beleidigt worden zu sein, weil er eine Davidstern-Kette trug.
Später sollte sich herausstellen, dass Ofarim die Vorwürfe gegen das Hotel und seinen Mitarbeiter erfunden hatte. Er gestand die Lüge und zog sich eine Weile aus der Öffentlichkeit zurück.
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
dpa
instagram
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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 18. April 2025 | 17:15 Uhr